MÄRKTE EUROPA/Konjunktursorgen belasten - Börsen im Minus

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--An den Börsen in Europa ist es am Donnerstag nach unten gegangen. Dafür gab es gleich mehrere Gründe: Andauernde Konjunktursorgen belasteten die Stimmung. So passte der überraschend starke Einbruch der Maschinenbauaufträge in Japan im April ins Bild einer schwächelnden Weltwirtschaft. In Folge fingen die Preise für Industriemetalle und das Öl wieder an zu fallen. Ein anämisches Wachstum inklusive deflationärer Tendenzen dürfte die Notenbanken rund um den Globus an ihrer ultralockeren Geldpolitik bis auf weiteres festhalten lassen. Der Dax verlor 1,3 Prozent auf 10.089 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,0 Prozent auf 2.989 Punkte nach unten.

Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf neuem Rekordtief Die Talfahrt der Rendite bei zehnjährigen Bundesanleihen setzte sich fort. Mit 0,025 Prozent wurde erneut ein Rekordtief markiert. Mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und ihrem Anleihekaufprogramm gibt es derzeit einen steten Käufer, der die Renditen auf immer niedrigere Niveaus drückt. Das offizielle Ankaufziel für die Eurozone beträgt monatlich 80 Milliarden Euro.

   Vor dem Auffliegen der Abgasaffäre bei VW ist Medienberichten zufolge offenbar versucht worden, möglicherweise belastende Dokumente zu beseitigen. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig gehe einem entsprechenden Verdacht nach, berichten "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft habe bestätigt, dass ein Ermittlungsverfahren gegen einen VW-Mitarbeiter wegen Urkundenunterdrückung und versuchter Strafvereitelung eröffnet worden sei. VW gehörten mit einem Abschlag von 2,2 Prozent zu den größeren Verlierern im DAX.

Eon-Aktionäre stimmen Teilung des Versorgers zu Die Eon-Aktionäre haben bereits am Vorabend mit großer Mehrheit der Teilung des Energiekonzerns zugestimmt. Der Antrag zur Aufspaltung bekam auf der Hauptversammlung eine Zustimmung von 99,68 Prozent. Erforderlich war eine Mehrheit von 75 Prozent. Die Aufspaltung sei "alternativlos, um beide Unternehmensteile für die nächsten Jahre über Wasser zu halten", sagt etwa Thomas Deser, Portfoliomanager bei Union Investment. EON schüttete eine Dividende von 0,50 Euro je Anteilsschein aus. Das Papier verlor 7,1 Prozent oder 0,67 auf 8,71 Euro, auch bereinigt um den Dividendenabschlag handelte die Aktie klar im Minus.

   Bei der Vergabe der Übertragungsrechte für die Bundesliga gab es insgesamt vergleichsweise wenige Änderungen. So erhielt der Bezahlsender Sky erwartungsgemäß die meisten Live-Rechte. "Ich hatte damit gerechnet, dass Sky ein hohes Gebot abgibt", so ein Aktienhändler. Die Bundesliga-Rechte seien extrem wichtig für die deutschen Abonnenten des Senders. Sky bezahlt im Schnitt rund 80 Prozent mehr pro Jahr als beim letzten Vertrag bei einem etwas geringeren Umfang des Paketes. Spannend sei zudem, dass Amazon nun mit den Radiorechten für Web beziehungsweise Mobile ebenfalls ein Paket erworben habe. An der Börse wurde positiv gesehen, dass Sky zum Zuge kam, die Aktie stieg 2,8 Prozent.

Buwog haussieren nach erfolgreicher Platzierung Um 8,7 Prozent ging es für die Aktien des österreichischen Immobilien-Unternehmens BUWOG nach oben. Auslöser des Kurssprungs war die Platzierung von 18,5 Millionen Aktien durch den Großaktionär Immofinanz. "Mit der Platzierung heute ist eine der Hauptsorgen, nämlich der Aktienüberhang durch die Immofinanz-Anteile, beseitigt worden", kommentieren die Analysten von Baader. Die geringe Platzierungs-Prämie von 3,5 Prozent sei "ein Zeichen für die hohe Qualität der Aktie und ist genau das Best-Case-Szenario, das wir uns gewünscht hatten". Übergeordnet profitiere der Sektor von der Ausweitung der Anleihekäufe durch die EZB und den neuen Rekordtiefs in den Zinsen.

Dong Energy nach holprigem IPO der Star des Tages Der weltgrößte Betreiber von Offshore-Windparks, Dong Energy aus Dänemark, ist an der Börse durchgestartet. Die Aktie schloss an der Börse in Kopenhagen bei 258 Kronen, rund 10 Prozent über dem Ausgabekurs. Die Aktien des auf erneuerbare Energie spezialisierten Unternehmens wurden zu 235 dänischen Kronen ausgegeben, womit die Bewertung des Konzerns bei gut 13 Milliarden Euro lag. Das Unternehmen, das teilweise Goldman Sachs gehört, hat seine Börsenpläne bereits dreimal auf Eis gelegt. Gründe waren Turbulenzen an den Finanzmärkten, eine Untersuchung oder eine bevorstehende Parlamentswahl. Hauptanteilseigner ist der dänische Staat, der auch nach dem Börsengang einen Mehrheitsanteil von 50,1 Prozent halten wird. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.989,03 -30,73 -1,0% -8,5% Stoxx-50 2.851,78 -28,03 -1,0% -8,0% Stoxx-600 341,25 -3,31 -1,0% -6,7% XETRA-DAX 10.088,87 -128,16 -1,3% -6,1% FTSE-100 London 6.231,48 -70,04 -1,1% -0,2% CAC-40 Paris 4.405,61 -43,12 -1,0% -5,0% AEX Amsterdam 446,10 -4,05 -0,9% +1,0% ATHEX-20 Athen 178,00 -2,33 -1,3% -2,9% BEL-20 Bruessel 3.518,79 -24,71 -0,7% -4,9% BUX Budapest 26.975,91 -420,98 -1,5% +12,8% OMXH-25 Helsinki 3.262,24 -28,69 -0,9% -2,9% ISE NAT. 30 Istanbul 95.409,48 -1482,35 -1,5% +6,8% OMXC-20 Kopenhagen 992,57 -3,02 -0,3% -2,1% PSI 20 Lissabon 4.825,88 -19,46 -0,4% -9,5% IBEX-35 Madrid 8.769,50 -61,90 -0,7% -8,1% FTSE-MIB Mailand 17.763,88 -145,82 -0,8% -17,1% RTS Moskau 950,86 -14,50 -1,5% +25,6% OBX Oslo 548,57 -9,39 -1,7% +1,8% PX-GLOB Prag 1.128,65 -7,51 -0,7% -9,1% OMXS-30 Stockholm 1.344,00 -17,49 -1,3% -7,1% WIG-20 Warschau 1.814,14 -29,71 -1,6% -2,4% ATX Wien 2.235,05 -10,14 -0,5% -6,8% SMI Zuerich 8.076,35 -67,41 -0,8% -8,4%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:32 Mi, 18:00 % YTD EUR/USD 1,1320 -0,66% 1,1395 1,1401 +4,2% EUR/JPY 120,64 -0,81% 121,62 121,62 -5,4% EUR/CHF 1,0918 -0,09% 1,0929 1,0940 +0,4% GBP/EUR 1,2772 +0,27% 1,2737 1,2760 -6,0% USD/JPY 106,56 -0,16% 106,74 106,69 -9,2% GBP/USD 1,4459 -0,38% 1,4514 1,4547 -2,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,53 51,23 -1,4% -0,70 +22,3% Brent/ICE 51,81 52,51 -1,3% -0,70 +23,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.270,14 1.265,50 +0,4% +4,64 +19,7% Silber (Spot) 17,27 17,04 +1,3% +0,23 +24,9% Platin (Spot) 1.004,40 1.010,50 -0,6% -6,10 +12,7% Kupfer-Future 2,03 2,06 -1,6% -0,03 -5,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   June 09, 2016 12:16 ET (16:16 GMT)

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