19.08.2015 13:34:49
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MÄRKTE EUROPA/Kleine Erholung nach Bundestags-Ja - China belastet
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Leicht erholt von ihren Tagestiefs zeigen sich Europas Aktienmärkte am Mittwochmittag. Nachdem auch in Deutschland der Bundestag dem dritten, 86 Milliarden Euro schweren Hilfspaket für Griechenland zugestimmt hat, macht sich an den Märkten zwar etwas Erleichterung breit. Die Unsicherheiten rund um China hält die Indizes aber im Minus. Der Dax verliert 0,9 Prozent auf 10.814 Punkte und liegt damit deutlich unter der 200-Tage-Linie bei 10.948. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,5 Prozent auf 3.477 Zähler.
In Athen hat das Börsenbarometer ins Plus gedreht und gewinnt nun 0,3 Prozent. Das Rettungspaket wird nun als sicher betrachtet, nachdem am Vortag Estland, Spanien und Österreich dem Paket für das hochverschuldete Land zugestimmt haben.
Größte Verlierer an den Börsen sind wenig überraschend Aktien aus dem Rohstoffsektor. Laut der jüngsten Umfrage unter Profianlegern der Bank of America-Merrill Lynch stellt eine Rezession in China derzeit das größte Risiko an den Finanzmärkten dar. Für die nahezu vollends von der China-Nachfrage abhängige Rohstoffbranche sind das ebenso schlechte Nachrichten wie die stark exportlastigen deutschen Unternehmen, die in den vergangenen Jahren gerade auf den Wachstumsmarkt China gesetzt haben. Der Rohstoffindex bricht um 2,1 Prozent ein, für den Autoindex geht es um 1,2 Prozent bergab. Auch hier spielt China eine ganz wichtige Rolle.
Zusätzlich belastet wird der Rohstoffindex vom Kursabsturz beim Schwergewicht Glencore. Schwache Geschäftszahlen und eine wenig Optimismus ausstrahlende Analystenkonferenz drücken die Aktie um 8 Prozent ins Minus. Glencore mussten einen Verlust von 676 Millionen Dollar im ersten Halbjahr vermelden, während Analysten auf einen Gewinn von über 700 Millionen Dollar gehofft hatten. "Investoren stehen dem Rohstoffsektor angesichts der Sorgen um eine Rezession in China sowieso immer skeptischer gegenüber, und da sorgt dann so ein Gewinneinbruch für Panikverkäufe", sagt ein Händler.
Steil bergab um 9 Prozent geht es auch mit dem Kurs des dänischen Bierbrauers Carlsberg. Der Absatz in Russland sei signifikant gefallen, heißt es von den Analysten von Alm Brand Markets. Höhere Preise hätten den schwindenden Absatz nicht kompensieren können. Der Absatz in Europa sei zudem etwas schwächer ausgefallen. In Wien legen Raiffeisen International dagegen über 8 Prozent zu nach der Vorlage von Geschäftszahlen. Analysten heben vor allem den hohen Zinsüberschuss positiv hervor.
Am deutschen Aktienmarkt halten sich Deutsche Bank mit einem nur kleinen Minus besser als der DAX. Stützend wirkt der mögliche Verkauf der 20-Prozent-Beteiligung der Deutschen Bank an der chinesischen Hua Xia Bank. Gänzlich neu sei dies allerdings nicht, heißt es. Der Zeitpunkt sei nun allerdings mit der Talfahrt am chinesischen Aktienmarkt eher ungünstig. Als es die ersten Berichte über den möglichen Verkauf gegeben habe, habe die Beteiligung einen Wert von rund 4,4 Milliarden Euro gehabt. Momentan liege sie nur noch bei rund 3,3 Milliarden Euro und in dem aktuellen Umfeld sei eher mit einem Verkaufserlös von 3 Milliarden zu rechnen.
LANXESS sind mit minus 3,5 Prozent Hauptverlierer im DAX. Anleger zögen sich aus der Aktie zurück, heißt es, da sie Angst vor einem Abstieg des Titels im September aus dem DAX hätten. Als Nachfolgekandidat stehen Deutsche Annington aus dem MDAX parat. Deren Kurs zeigt sich wenig verändert, nachdem das Immobilienunternehmen Geschäftszahlen vorgelegt hat. Sie seien nach einer Reihe von Übernahmen nur schwer einzuschätzen, heißt es im Handel. So sei nun die Gagfah in den Zahlen voll enthalten. Positiv sei die Anhebung der Dividende auf 0,94 Euro, was einer Dividendenrendite von 3 Prozent entspreche. Die Leerstandsquote liege aber mit 3,5 Prozent recht hoch.
Bei Patrizia Immobilien werden Gratisaktien im Verhältnis 1:10 ausgegeben. Kursbereinigt notiert die Aktie nur 0,7 Prozent im Minus. Der Kurs von Manz legt um 3,8 Prozent zu nach der Nachricht über mehrere Folgeaufträge für Maschinen zur automatisierten Montage von Notebooks.
Am Devisenmarkt notiert der Euro bei 1,1038 Dollar. Hier wartet der Markt auf die Daten zur US-Inflation am Nachmittag und am Abend das Protokoll der Sitzung der US-Notenbanker vom Juli. Sie könnten Aufschluss über den Zeitpunkt der in den USA erwarteten Zinserhöhung liefern, so die Hoffnung.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.474,51 -0,60% Stoxx-50 3.321,52 -0,61% DAX 10.804,70 -1,02% FTSE 6.472,32 -0,83% CAC 4.940,87 -0,61% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 154,84 +14DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.20 Uhr Di, 18.24 Uhr EUR/USD 1,1040 -0,18% 1,1060 1,1034 EUR/JPY 137,29 -0,14% 137,48 137,20 EUR/CHF 1,0748 -0,39% 1,0791 1,0769 USD/JPY 124,36 0,05% 124,30 124,37 GBP/USD 1,5663 -0,05% 1,5671 1,5649 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mod/gos
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August 19, 2015 07:04 ET (11:04 GMT)
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Deutsche Bank AG | 16,86 | -0,53% | |
Glencore plc | 4,40 | 1,15% | |
LANXESS AG | 24,08 | 3,66% | |
PATRIZIA SE | 7,48 | -3,23% | |
Raiffeisen | 19,67 | 2,93% | |
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 28,76 | -1,27% |
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DAX | 20 216,19 | 1,56% |