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03.06.2020 18:13:44

MÄRKTE EUROPA/Kein Ende der Rally in Sicht - EZB rückt in den Fokus

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Hausse hat sich am Mittwoch an Europas Börsen fortgesetzt. Für unverdrossene Risikobereitschaft der Investoren sorgen Konjunkturpakete sowie expansive Geldpolitik der großen Notenbanken. Das schürt die Hoffnung auf eine sogenannte V-förmige Erholung. "Lasst die Bullen rennen." Ein Marktteilnehmer merkte an: "Das ist keine Bärenmarkt-Rally, das ist eine Hausse."

Der DAX gewann 3,9 Prozent auf 12.487, im Tageshoch stand der Index bei 12.507. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 3,5 Prozent auf 3.270 nach oben. Am Devisenmarkt profitierte der Euro von der gestiegenen Risikobereitschaft und stand zu Börsenschluss bei 1,1240 Dollar. Das ist der höchste Stand seit knapp drei Monaten.

Zur guten Stimmung passte, dass sich bei den chinesischen Dienstleistern die Geschäftsaktivität im Mai stark verbessert hat und wieder im Expansion anzeigenden Bereich liegt. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, ist derweil in der Zweitlesung auf 31,9 Zähler gestiegen, vom Rekordtief bei 13,6 im Vormonat. Auch US-Wirtschaftsdaten fielen besser als erwartet aus.

Negative Faktoren werden ausgeblendet - EZB dürfte PEPP-Volumen erhöhen

Negative Faktoren wurden unterdessen weiter ausgeblendet. So die Unruhen in den USA und die Entwicklung um Hongkong, die für zunehmende Spannungen zwischen China und den USA sorgen. Auch dass die Zahl der Corona-Erkrankungen in Teilen der Welt steigt, belastet derzeit nicht. Zudem laufen die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien ohne Fortschritte weiter, womit die Gefahr eines ungeregelten Austritts Großbritanniens aus der EU immer wahrscheinlicher wird.

Den nächsten stärkeren Impuls könnte nun die EZB-Sitzung am Donnerstag setzen. Die meisten Beobachter erwarten, dass die EZB das Volumen der Käufe im Rahmen des Pandemiekaufprogramm (PEPP) erhöhen wird. Bei der Volumenerhöhung gehen die Meinungen aber auseinander. Die Deutsche Bank etwa rechnet mit einer Verdopplung auf 1,5 Billionen Euro und einer Verlängerung der Käufe bis Mitte 2021.

Weiter gesucht waren die Aktien der Versicherer. Der Sektor gewann 6,8 Prozent. "Die Bewertung der Branche ist auf den niedrigsten Stand seit 2012 gefallen", sagte Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liege bei rund 8, der Abschlag zum Stoxx-600 damit bei fast 50 Prozent. "Dies macht den Sektor für Substanzwert-Investoren interessant", so der Anlagestratege. Zudem profitiere der Sektor vom Rückgang der Risikoaufschläge bei den Staatsanleihen südeuropäischer Länder in den Portfolios.

Für Axa ging es um 10,4 Prozent nach oben. Sehr positiv bewerteten Marktteilnehmer die Dividendenausssagen. Der Versicherer will die Dividende zwar zunächst deutlich senken auf 73 Cent von 1,43 Euro. Die Kürzung um 70 Cent könnte aber je nach Entwicklung im Dezember nachbezahlt werden.

Im Autosektor gewannen Renault 10,5 Prozent. Für einen positiven Extraimpuls sorgt, dass sich die Franzosen zur finanziellen Absicherung Kredite mit Staatsgarantie von bis zu 5 Milliarden Euro gesichert haben. Frankreich garantiert 90 Prozent des Kredits. Vor einigen Tagen hatte der französische Präsident Emmanuel Macron angekündigt, die Autoindustrie des Landes mit Milliardensummen zu stützen, nachdem die Corona-Pandemie für einen Kollaps des Autoabsatzes gesorgt hatte. Peugeot stiegen um 6 Prozent.

Tui einigt sich mit Boeing

Tui zogen um 7,6 Prozent an. Der Konzern hat sich mit Boeing geeinigt wegen des Ausfalls des Problemfliegers 737 MAX. Die Vereinbarung beinhaltet eine Kompensation, die einen erheblichen Teil des finanziellen Schadens abdeckt, sowie ein Guthaben für künftige Flugzeugbestellungen. "Daneben profitiert die Stimmung vom Start der Tourismussaison", sagte ein Händler. Italien hatte am Morgen die Grenzen für Urlauber wieder geöffnet.

Die Deutsche Lufthansa legte das ausführliche Ergebnis vor und wies wegen der Corona-Krise im ersten Quartal unter dem Strich einen Verlust von 2,1 Milliarden Euro aus. Anfang vergangener Woche hatte sich die Airline deswegen mit der Bundesregierung auf ein 9 Milliarden Euro schweres Stützungsprogramm geeinigt. Laut Bernstein steht die Airline vor großen Hürden bei der Restrukturierung. Für die Aktie ging es in dem freundlichen Umfeld um 7,7 Prozent nach oben.

Anhaltend positive Nachrichten trieben Flatex, die Aktie gewann 8,9 Prozent. Am Vortag hatte Flatex einen erneuten Anlauf in den Prime-Standard gemeldet. Damit bringt sich das Unternehmen in die Position, mit einer schnellen Aufnahme in den SDAX, oder sogar in den TecDAX, weitere Aufmerksamkeit der Investoren auf sich zu lenken.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.269,59 +110,57 +3,5% -12,7%

Stoxx-50 3.036,01 +74,96 +2,5% -10,8%

Stoxx-600 368,92 +9,15 +2,5% -11,3%

XETRA-DAX 12.487,36 +466,08 +3,9% -5,8%

FTSE-100 London 6.382,41 +162,27 +2,6% -17,5%

CAC-40 Paris 5.022,38 +163,41 +3,4% -16,0%

AEX Amsterdam 561,30 +15,18 +2,8% -7,2%

ATHEX-20 Athen 1.625,35 +8,55 +0,5% -29,3%

BEL-20 Bruessel 3.427,24 +106,82 +3,2% -13,4%

BUX Budapest 37.317,04 +1349,63 +3,8% -19,0%

OMXH-25 Helsinki 4.076,62 +42,63 +1,1% -3,4%

ISE NAT. 30 Istanbul 127.104,69 +1204,96 +1,0% -8,5%

OMXC-20 Kopenhagen 1.235,60 +1,27 +0,1% +8,8%

PSI 20 Lissabon 4.557,20 +79,13 +1,7% -11,1%

IBEX-35 Madrid 7.626,40 +218,30 +2,9% -20,1%

FTSE-MIB Mailand 19.641,81 +670,72 +3,5% -19,3%

RTS Moskau 1.301,88 +24,03 +1,9% -16,0%

OBX Oslo 750,43 +15,16 +2,1% -11,0%

PX Prag 927,53 +5,71 +0,6% -16,9%

OMXS-30 Stockholm 1.709,96 +42,98 +2,6% -3,5%

WIG-20 Warschau 1.766,85 +30,49 +1,8% -17,8%

ATX Wien 2.366,48 +57,69 +2,5% -26,5%

SMI Zuerich 10.183,77 +232,32 +2,3% -4,1%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

June 03, 2020 12:13 ET (16:13 GMT)

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