13.10.2020 16:01:44

MÄRKTE EUROPA/Im Verlauf abwärts

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Dienstagnachmittag deutlicher abwärts. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,7 Prozent auf 3.276 Punkte, der DAX gibt um 1,1 Prozent auf 12.997 Punkte nach. "Aktuell nehmen einige Marktteilnehmer Geld vom Tisch", sagt ein Händler. Er verweist auf Risiken von den US-Präsidentschaftswahlen, dem Brexit oder den steigenden Corona-Infektionen. "Da dürfte sich der DAX auch bei weiteren Vorstößen über die 13.100er Marke erst einnmal schwer tun", sagt er.

Aus charttechnischer Sicht bleibt der DAX allerdings unbeschadet vom aktuellen Rücksetzer im Aufwärtstrend. Dieser geht vom März-Tief aus und verläuft aktuell laut HSBC Trinkaus bei 12.800 Punkten. "Bleibt diese Trendgerade intakt, dann stehen die Chancen gut, dass der deutsche Blue-Chip-Index spätestens im November auf ein neues Allzeithoch ausbrechen könnte", so die HSBC-Marktanalysten.

Auf der Verliererseite ganz oben stehen die Banken in Europa. Zwar haben die US-Banken JP Morgan und Citigroup die Berichtssaison mit guten Zahlen zum dritten Quartal eröffnet, das kann die europäischen Branchentitel aber nicht stützen. Der Stoxx-Index der europäischen Banken fällt um 2,1 Prozent. Ähnlich stark nach unten geht es nur mit dem Reise- und Freizeit-Sektor, dessen Index mit den steigenden Corona-Zahlen 2 Prozent abgibt.

Auf der Gewinnerseite steht erneut der Telekommunikationssektor, der um weitere 0,3 Prozent anzieht. Hier gewinnen Orange 1,7 Prozent, Telecom Italia und Vodafone legen um jeweils 0,3 Prozent zu. KPN ziehen mit der Übernahmespekulation nach dem Aufwärtsschub vom Wochenauftakt um weitere 0,2 Prozent an. Im Plus liegen auch der Versorger-Sektor und der Index der Technologie-Aktien, der nach den starken Vorlagen aus den USA um 0,3 Prozent zulegt.

Dt Bank entziehen sich dem Sog der Branche - Bayer schwach

Im DAX steigen Beiersdorf um 0,3 Prozent auf 99,18 Euro, nachdem das Brokerhaus Bernstein das Kursziel auf 120 Euro erhöht hat. Deutsche Bank legen ebenfalls um 0,3 Prozent zu. Der Großaktionär The Capital Group hat seine Beteiligung an dem Institut nahezu verdoppelt auf 7,35 Prozent. Wie aus einer Stimmrechtsmitteilung hervorgeht, hat der Euro Pacific Growth Fund, der zur Capital Group gehört, einen Anteil von 3,61 Prozent an der Deutschen Bank erworben.

Auf der Verliererseite ganz oben stehen einmal mehr Bayer mit einem Minus von 3,2 Prozent auf 44,85 Euro. Barclays hat das Kursziel auf 50 von 75 Euro gesenkt. Daneben heißt es aber auch, ein Wahlsieg des demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden könnte den Monsanto-Skeptikern in den USA Rückenwind verleihen.

Moeller Maersk überrascht mit neuen Prognosen - Aktie fest

Die Containerschifffahrt hat sich im Hinblick auf Volumina und Frachtraten schneller erholt als erwartet. Die dänische Reederei A.P. Moeller-Maersk AS hebt deshalb ihre Gewinnprognose an. 2020 werde mit einem operativen Ergebnis (EBITDA) von 7,5 bis 8 Milliarden Dollar vor Sondereinflüssen gerechnet und nicht wie bislang geplant mit 6 bis 7 Milliarden Dollar. Moeller-Maersk überraschte den Finanzmarkt, indem das Unternehmen im dritten Quartal Einnahmen von 9,9 Milliarden Dollar und ein bereinigtes EBITDA von 2,4 Milliarden Dollar meldete. Von FactSet befragte Analysten hatten im Schnitt mit Einnahmen von 9,87 Milliarden Dollar gerechnet. Die Aktie gewinnt gegen den negativen Trend 0,4 Prozent.

TecDAX hält sich relativ gut

Für die Titel von Morphosys geht es um 4,7 Prozent nach unten. Dies geht nach Aussage aus dem Handel auf eine Wandelanleihe zurück. Händler meinen, die Kursverluste könnten aufgeholt werden, sobald die Absicherungsgeschäfte der Anleihe abgeschlossen seien. Qiagen geben um 4 Prozent nach, obwohl Qiagen den Umsatz bereinigt um 26 Prozent gesteigert hat und damit noch stärker als vom Unternehmen selbst erwartet. "Der Markt hat aber bereits mit guten Zahlen gerechnet", so ein Marktteilnehmer.

Ebenfalls im TecDAX steigen Aixtron um 2,6 Prozent. "Verglichen mit anderen Unternehmen der Halbeiterindustrie sind Aixtron deutlich zurückgeblieben", sagt ein Marktteilnehmer. Der TecDAX selbst hält sich trotz der Abschläge von Qiagen und Morphosys mit einem Minus von 0,6 Prozent vergleichsweise gut. Evotec legen um weitere 4,2 Prozent zu auf 23,50 Euro. Die Citigroup hält die Aktie mit einem Kursziel von 28,50 Euro für kaufenswert.

Der Verpackungsspezialist Gerresheimer hat nach profitablem Wachstum im Kerngeschäft im dritten Geschäftsquartal den Jahresausblick bekräftigt und ein starkes letztes Geschäftsjahresviertel in Aussicht gestellt. Hier hatten einige Marktteilnehmer jedoch mehr erhofft, die Aktie verliert 1,9 Prozent.

Puma wiederum steigen um 1,7 Prozent auf 81,14 Euro. Mit JP Morgan, Berenberg und der Baaderbank haben gleich drei Häuser ihre Kursziele erhöht.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.288,87 -0,28 -9,25 -12,18

Stoxx-50 2.971,44 -0,09 -2,63 -12,68

DAX 13.082,46 -0,43 -55,95 -1,26

MDAX 27.948,88 -0,74 -209,40 -1,29

TecDAX 3.212,69 -0,02 -0,57 6,56

SDAX 12.902,10 -0,45 -58,11 3,12

FTSE 5.975,75 -0,43 -25,63 -20,43

CAC 4.958,02 -0,43 -21,27 -17,06

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,55 0,00 -0,79

US-Zehnjahresrendite 0,76 -0,02 -1,92

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:33 Uhr Mo, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1789 -0,23% 1,1800 1,1809 +5,1%

EUR/JPY 124,38 -0,04% 124,31 124,32 +2,0%

EUR/CHF 1,0741 -0,01% 1,0728 1,0739 -1,1%

EUR/GBP 0,9037 -0,05% 0,9038 0,9031 +6,8%

USD/JPY 105,50 +0,18% 105,36 105,27 -3,0%

GBP/USD 1,3045 -0,15% 1,3057 1,3076 -1,6%

USD/CNH (Offshore) 6,7349 -0,15% 6,7397 6,7445 -3,3%

Bitcoin

BTC/USD 11.448,25 -2,05% 11.478,51 11.491,54 +58,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 40,18 39,43 +1,9% 0,75 -29,3%

Brent/ICE 42,38 41,72 +1,6% 0,66 -30,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.921,01 1.923,00 -0,1% -1,99 +26,6%

Silber (Spot) 24,99 25,13 -0,6% -0,14 +40,0%

Platin (Spot) 874,45 876,50 -0,2% -2,05 -9,4%

Kupfer-Future 3,04 3,06 -0,6% -0,02 +7,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

October 13, 2020 10:01 ET (14:01 GMT)

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