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16.06.2023 18:05:43

MÄRKTE EUROPA/Hoffnung auf Zinsgipfel beflügelt Aktien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben am Freitag wieder Stärke demonstriert. Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 16.358, bei 16.427 markierte der Index erneut ein Allzeithoch. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,7 Prozent auf 4.395 zu. Die Stimmung war erstaunlich positiv. Hatte man die EZB-Verlautbarungen am Vortag noch als Bremse interpretiert, nannten Marktteilnehmer sie nun sogar als Kurstreiber. Denn trotz falkenhafter Aussagen sei ein Ende des Zinserhöhungszyklus absehbar, hieß es. Eine weitere EZB-Zinserhöhung im Juli könnte die letzte sein - der Zinsgipfel damit in Sichtweite.

In Asien geht man sogar noch weiter: Nach zuletzt leichten Zinssenkungen in China bei zwei nachrangigen Zinssätzen wird nun sogar kommende Woche mit einer Leitzinssenkung gerechnet. Zudem verfestigten sich die Hinweise auf ein umfassendes Konjunkturpaket in China - einschließlich möglicher neuer Infrastrukturausgaben in Milliardenhöhe. Zudem stünden lockerere Regeln auf der Agenda, um Immobilieninvestoren zu ermutigen, mehr Häuser zu kaufen, sagten Personen, die mit den Diskussionen vertraut sind. Die China-Hoffnungen stützten den Markt, an dem der Große Verfall keine große Rolle spielte.

Bayer legt Roundup-Rechtsstreit in New York bei

Die Bayer-Aktie (+1,0%) wurde von der Beilegung eines Rechtsstreits um Roundup mit der Staatsanwaltschaft in New York gestützt. Bayer zahlt in einem Vergleich wegen angeblich falscher Werbung für den Unkrautvernichter 6,9 Millionen Dollar. "Hier geht es zwar nur um Werbung und nicht die Krebsklagen, aber es zeigt, dass es selbst in den USA noch zu vernünftigen Größenordnungen bei solchen Zahlungen kommen kann", sagte ein Händler.

Rheinmetall stellten mit plus 4,9 Prozent den Hauptgewinner im DAX. Als Kurstreiber machten Händler Aussagen von Konzernchef Armin Papperger aus. Er rechnet im aktuellen Jahr mit Rekordaufträgen im zweistelligen Milliardenbereich und erwartet das "beste Jahr ever". Rüstungsaufträge werde es dabei für alle Unternehmenssegmente geben.

Die Deutsche Bank stellte hingegen mit minus 1,3 Prozent einen der größten DAX-Tagesverlierer - die Citigroup hatte das Kursziel gesenkt. Die auf dem Kapitalmarkttag genannten Mittelfristziele von Knaus Tabbert kamen gut an und schickten die Aktie um 7,8 Prozent nach oben.

Die Aktien von Flatexdegiro stiegen um 2,5 Prozent. Kurstreiber waren Nachrichten um die Eigenmittelforderungen der Bafin. Die Finanzaufsicht hat die SREP-Anforderung für die Gruppe um 75 Basispunkte gesenkt auf nunmehr 4,25 Prozent. "Das kann man so interpretieren, dass sie von der Bafin als weniger riskant gesehen werden", kommentierte ein Händler. Denn die SREP-Anforderungen seien individuell für jedes Institut maßgeschneidert. SREP ist der regelmäßige aufsichtliche Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (Supervisory Review and Evaluation Process), mit dem die Aufsichtsbehörden die Risiken einer Bank bewerten.

Solvay mit Umstrukturierung

Solvay verloren dagegen 3,7 Prozent. Das belgische Chemie-Unternehmen hatte Einzelheiten zur künftigen Unternehmensstruktur bekanntgegeben. Die Hauptgeschäftsbereiche werden auf zwei eigenständige Unternehmen aufgeteilt. Beide Gesellschaften sollen sich als Branchenführer etablieren und eine disziplinierte Finanzpolitik verfolgen, die ihnen ein Investment Grade Rating einbringt.

Die Aktien der britischen Supermarktkette Tesco gaben nach ihrem jüngsten Zwischenbericht 0,6 Prozent nach. Die Umsätze stiegen im ersten Quartal des Fiskaljahres um 8,2 Prozent, der Jahresausblick wurde bestätigt. Die Aktie zeige sich davon wenig inspiriert, da ein Teil der Umsatzsteigerung auf den starken Inflationsanstieg bei Lebensmitteln zurückgehe, hieß es im Handel. Lenzing büßten mit einer Kapitalerhöhung in Wien 8,2 Prozent ein, Travis Perkins nach einer Gewinnwarnung in London 6,7 Prozent.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.394,82 +29,70 +0,7% +15,9%

Stoxx-50 4.033,40 +25,32 +0,6% +10,5%

Stoxx-600 466,80 +2,47 +0,5% +9,9%

XETRA-DAX 16.357,63 +67,51 +0,4% +17,5%

FTSE-100 London 7.642,92 +14,66 +0,2% +2,4%

CAC-40 Paris 7.388,65 +97,74 +1,3% +14,1%

AEX Amsterdam 772,72 +0,08 +0,0% +12,2%

ATHEX-20 Athen 3.107,72 +24,37 +0,8% +38,0%

BEL-20 Brüssel 3.658,43 -0,11 -0,0% -1,2%

BUX Budapest 50.083,93 -150,98 -0,3% +14,4%

OMXH-25 Helsinki 4.660,76 -5,07 -0,1% -3,3%

ISE NAT. 30 Istanbul 6.104,80 -29,14 -0,5% +2,7%

OMXC-20 Kopenhagen 2.057,71 +5,65 +0,3% +12,1%

PSI 20 Lissabon 6.039,36 +36,62 +0,6% +6,1%

IBEX-35 Madrid 9.495,00 +64,20 +0,7% +15,4%

FTSE-MIB Mailand 27.861,80 +130,02 +0,5% +17,0%

OBX Oslo 1.133,05 +10,92 +1,0% +4,0%

PX Prag 1.323,62 +5,73 +0,4% +10,1%

OMXS-30 Stockholm 2.322,64 +11,98 +0,5% +13,7%

WIG-20 Warschau 2.108,05 +10,71 +0,5% +17,6%

ATX Wien 3.184,88 -0,29 -0,0% +3,0%

SMI Zürich 11.386,26 +83,43 +0,7% +6,1%

* zu Vortagsschluss

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,47 -0,04 -0,10

US-Zehnjahresrendite 3,77 +0,05 -0,11

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:21 Do, 17:29 % YTD

EUR/USD 1,0925 -0,2% 1,0951 1,0928 +2,1%

EUR/JPY 154,93 +0,9% 153,94 153,54 +10,4%

EUR/CHF 0,9771 +0,1% 0,9758 0,9765 -1,3%

EUR/GBP 0,8528 -0,4% 0,8558 0,8565 -3,6%

USD/JPY 141,82 +1,1% 140,68 140,52 +8,2%

GBP/USD 1,2810 +0,2% 1,2798 1,2760 +5,9%

USD/CNH (Offshore) 7,1332 +0,2% 7,1172 7,1365 +3,0%

Bitcoin

BTC/USD 25.578,35 +0,0% 25.548,13 24.976,92 +54,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,94 70,62 +0,5% +0,32 -11,1%

Brent/ICE 75,85 75,67 +0,2% +0,18 -9,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 33,17 41,15 -19,4% -7,98 -51,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.956,49 1.957,98 -0,1% -1,49 +7,3%

Silber (Spot) 24,00 23,88 +0,5% +0,12 +0,1%

Platin (Spot) 980,70 990,50 -1,0% -9,80 -8,2%

Kupfer-Future 3,89 3,90 -0,4% -0,02 +1,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf/raz

(END) Dow Jones Newswires

June 16, 2023 12:06 ET (16:06 GMT)

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