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12.03.2018 17:58:44

MÄRKTE EUROPA/Furcht vor Handelskrieg lässt nach - Versorger mit Neuordnung

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit leichten Kursaufschlägen in die neue Woche gestartet. Die Sorge um einen Handelskonflikt mit den USA haben etwas nachgelassen. Die Optimisten hoffen, dass das Schlimmste noch vermieden werden kann und US-Präsident Donald Trump nach der Senatorenwahl in Pennsylvania am Dienstag konzilianter auftreten wird. Die Wahl in dem konservativen Bundesstaat wird als Lackmustest der Präsidentschaft Trumps gewertet vor den Kongresswahlen im November. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf 12.418 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,3 Prozent auf 3.429 nach oben.

Der europäische Versorgersektor war mit Aufschlägen von 1,4 Prozent klarer Outperformer an den Börsen. Grund war die geplante Übernahme der RWE-Tochter Innogy durch Eon. Eon will die knapp 76-prozentige Beteiligung an Innogy übernehmen, RWE erhält dafür 17 Prozent an Eon. Eon hat es vor allem auf das Strom- und Gasnetz von Innogy abgesehen. RWE wiederum will das Innogy-Geschäft mit Windstrom und Solarenergie wieder bei sich eingliedern und hat ähnliches mit dem Bereich Erneuerbare Energien von Eon vor.

RWE wird einer der größten Stromversorger Europas

Damit würde RWE zu einem der größten Stromerzeuger Europas aufsteigen. Nebenbei beenden beide Unternehmen so ihre Rivalität, und RWE wird sogar zum wichtigen Aktionär bei Eon. Den Minderheitsaktionären von Innogy bietet Eon 40 Euro je Stück. RWE gewannen 9,2 Prozent, Eon 5,4 Prozent und Innogy 12,1 Prozent - mit 38,70 Euro schlossen sie unterhalb des geplanten Übernahmepreises. Der Kurs dürfte die verbleibenden Unsicherheiten widerspiegeln - immerhin muss der Deal noch genehmigt werden.

Neue Drohungen von US-Präsident Trump belasteten die Autotitel nicht mehr. Am Wochenende sagte Trump bei einem Auftritt in Pennsylvania, dass Mercedes-Benz und BMW mit Zöllen belegt würden, sollte die EU ihre Einfuhr-Zölle auf US-Produkte nicht senken. Bislang konnten die EU und die USA ihren Streit über die protektionistische Politik Trumps nicht beilegen. Die EU fordert, dass die USA Stahl aus der EU von den Zöllen ausnehmen. VW gewannen 1,1 Prozent.

GKN will nicht mit Melrose

Die britische Luftfahrt-Zulieferer GKN hat auch die erhöhte Offerte des Turnaround-Spezialisten Melrose Industries abgelehnt. Melrose hatte sein Gebot auf 8,1 Milliarden Pfund von 7,4 Milliarden Pfund angehoben und unterstrichen, dass es keine weitere Erhöhungen geben werde. GKN hat die Melrose-Offerte aber als zu niedrig zurückgewiesen. Die Aktionäre scheinen ihre Zweifel zu haben, ob nun ein Deal noch zustande kommt. GKN verloren 2,5 Prozent und Melrose 5 Prozent.

Die indischen Flugbehörden haben ein Flugverbot für alle A320neo mit neuen Pratt & Whitney-Motoren erteilt. Als Grund werden Sicherheitsbedenken genannt. Airbus kämpft bereits seit geraumer Zeit mit Problemen bei Triebwerken der Marke Pratt & Whitney. Im Februar hatten die europäischen Flugbehörden Flugverbote für einige A320neo verhängt. Pratt & Whitney ist eine nicht börsennotierte Tochter von United Technologies. Airbus verloren 2,6 Prozent.

Der Mittelfrist-Ausblick von GEA setzte wie erwartet keine Akzente in der Aktie. Die neuen Ziele bewegen sich nach Einschätzung von Baader Helvea im Rahmen der Erwartungen. GEA hatte am Morgen endgültige Geschäftszahlen für 2017 vorgelegt. Baader sprach von einem zurückhaltenden Ausblick für 2018 und andauernden Unsicherheiten. GEA verloren 5,2 Prozent.

Sixt bedenkt Aktionäre mit Sonderausschüttung

Sixt liefert seit einem Jahr eine starke Performance an der Börse ab und bedenkt die Aktionäre nun mit einer Sonderdividende. Innerhalb nur eines Jahres hat die Aktie um rund 70 Prozent zugelegt. Nun kann das Unternehmen, inklusive Sonderdividende, eine stattliche Dividendenrendite von gut 4,5 Prozent ausweisen. Damit wird die Aktie für die Dividenden-Anleger auch auf dem hohen Niveau interessant. Sixt gewannen 4,3 Prozent.

Wacker Chemie waren vor der Bekanntgabe der endgültigen Geschäftszahlen am Dienstag gesucht und rückten 2 Prozent vor. Nach Einschätzung aus dem Handel dürften die finalen Zahlen keine großen Abweichungen mehr enthalten. Spannend könnte allerdings werden, ob Wacker Chemie sich zu ihrer Siltronic-Beteiligung äußern wird. Es sei nicht auszuschließen, dass Wacker die Kursrally von Siltronic nutze, um die Beteiligung weiter zu reduzieren, spekulierte ein Händler.

Daneben stand die Deutsche Bank im Blick. Sie hat Details zum Börsengang ihrer Vermögensverwaltung DWS veröffentlicht. Sie will zunächst bis zu 25 Prozent der Aktien für 30 bis 36 Euro an die Börse bringen und hofft auf einen Erlös von bis zu 1,8 Milliarden Euro. Ein Paket von 5 Prozent vom Emissionsvolumen soll der japanische Versicherungskonzern Nippon Life erhalten. Die Aktie soll am 23. März erstmals gehandelt werden. Deutsche Bank legten um 0,2 Prozent zu.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.429,48 +8,94 +0,3% -2,1%

. Stoxx-50 3.023,36 +6,99 +0,2% -4,9%

. Stoxx-600 379,20 +0,96 +0,3% -2,6%

Frankfurt XETRA-DAX 12.418,39 +71,71 +0,6% -3,9%

London FTSE-100 London 7.212,34 -12,17 -0,2% -6,0%

Paris CAC-40 Paris 5.276,71 +2,31 +0,0% -0,7%

Amsterdam AEX Amsterdam 538,43 +1,30 +0,2% -1,1%

Athen ATHEX-20 Athen 2.133,90 +20,13 +1,0% +2,4%

Brüssel BEL-20 Bruessel 4.002,47 +15,44 +0,4% +0,6%

Budapest BUX Budapest 38.822,65 +411,15 +1,1% -1,4%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.132,59 -5,56 -0,1% +5,5%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 145.230,70 +1959,20 +1,4% +3,0%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.000,20 +2,11 +0,2% -2,3%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.423,79 +14,58 +0,3% +0,9%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.727,50 +41,40 +0,4% -3,2%

Mailand FTSE-MIB Mailand 22.764,91 +19,31 +0,1% +4,1%

Moskau RTS Moskau 1.283,18 -2,35 -0,2% +11,2%

Oslo OBX Oslo 748,68 -0,68 -0,1% +0,8%

Prag PX Prag 1.128,13 +4,53 +0,4% +4,6%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.593,83 +4,21 +0,3% +1,1%

Warschau WIG-20 Warschau 2.378,72 +24,18 +1,0% -3,4%

Wien ATX Wien 3.483,46 -2,05 -0,1% +1,9%

Zürich SMI Zuerich 8.970,74 +38,89 +0,4% -4,4%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:01 Uhr Fr, 17.07 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2319 +0,07% 1,2319 1,2323 +2,5%

EUR/JPY 131,23 -0,30% 131,23 131,76 -3,0%

EUR/CHF 1,1686 -0,20% 1,1686 1,1706 -0,2%

EUR/GBP 0,8867 -0,22% 0,8867 1,1257 -0,3%

USD/JPY 106,53 -0,37% 106,53 106,92 -5,4%

GBP/USD 1,3893 +0,29% 1,3893 1,3872 +2,8%

Bitcoin

BTC/USD 9.296,88 -3,5% 9.296,88 9.065,17 -31,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,08 62,04 -1,5% -0,96 +1,1%

Brent/ICE 64,58 65,49 -1,4% -0,91 -1,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.318,65 1.323,13 -0,3% -4,48 +1,2%

Silber (Spot) 16,50 16,59 -0,5% -0,09 -2,6%

Platin (Spot) 960,55 964,00 -0,4% -3,45 +3,3%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 12, 2018 12:59 ET (16:59 GMT)

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02.10.24 Verbund verkaufen Deutsche Bank AG
16.08.24 Verbund Hold Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
29.07.24 Verbund Sell Deutsche Bank AG
25.07.24 Verbund Sell Baader Bank
19.06.24 Verbund buy Stifel, Nicolaus & Co., Inc.
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