MÄRKTE EUROPA/Fiskalstreit dämpft Freude über gute Konjunkturdaten

   Von Claudia Nehrbaß

   Trotz überzeugender Konjunkturdaten und positiver Vorgaben aus China war die Stimmung an den europäischen Börsen am Mittwoch eher gedämpft. Der Haushaltsstreit in den USA verhinderte, dass die guten Daten gewürdigt werden konnten. Der Dax stieg um 0,3 Prozent auf 7.455 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,1 Prozent auf 2.589 Punkte.

   Im frühen Handel hatten die Märkte positive Impulse aus China erhalten, wo die Aktienkurse kräftig zulegten. Die neue chinesische Führung hat ihre Bereitschaft signalisiert, das heimische Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Der Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor in der Eurozone fiel überraschend gut aus. Gleiches galt für den ISM-Index für das nichtverarbeitende Gewerbe in den USA.

   An den Märkten kam gleichwohl keine rechte Freude auf, denn in den USA haben sich Regierung und Opposition noch immer nicht auf den Staatshaushalt für das kommende Jahr geeinigt. Dem Land droht die sogenannte Fiskalklippe mit automatischen Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen. Schlimmstenfalls könnten die USA in die Rezession abgleiten.

   Der Euro fiel unter die Marke von 1,31 US-Dollar zurück, nachdem eine Auktion spanischer Staatsanleihen eher mäßig verlaufen war. Das geplante Emissionsvolumen wurde nicht voll ausgeschöpft. Deutschland profitierte bei der Auktion unverzinslicher Schatzanweisungen abermals von seinem Ruf als solider Schuldner. Die Titel wurden mit einer negativen Rendite verkauft.

   Unterdessen fiel die Rendite zehnjähriger französischer Staatsanleihen auf den tiefsten Stand seit Einführung des Euro. Die jüngste Abstufung Frankreichs durch die Ratingagentur Moody's spiele keine Rolle mehr, sagte ein Händler. Für viele Anleger, die verzweifelt nach Anlagemöglichkeiten suchten, sei aber die höhere Rendite interessant.

   Am Aktienmarkt stieg der Kurs von Nokia um knapp 10 Prozent, nachdem das Unternehmen sein neues Windows-Smartphone Lumia 620 vorgestellt und mit China Mobile einen Vertrag zum Verkauf des Smartphones Lumia 920 geschlossen hatte. Tesco-Aktien gewannen 3,3 Prozent. Der Zwischenbericht der britischen Supermarktkette hatte überzeugt.

   Rohstoffwerte profitierten von der Erwartung, dass die chinesische Staatsführung geeignete Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft beschließen werde. Der Kurs von Rio Tinto legte um 3,0 Prozent zu und der von BHP Billiton um 2,4 Prozent. Stahlwerte waren ebenfalls gesucht. Die Akten von ThyssenKrupp verbesserten sich um 3,0 Prozent.

   Automobilwerte verloren im Schnitt 0,3 Prozent, obwohl die Citigroup den Sektor auf "Overweight" hochgestuft hatte. Unter den deutschen Herstellern verloren die Aktien von VW 1,1 Prozent, Daimler schlossen kaum verändert, und BMW rückten um 0,4 Prozent vor. Besser hielten sich Aktien der französischen Renault, die um 1,1 Prozent zulegten.

Europäische Schlussbörsen vom 5. Dezember 2012 .=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2588,64 -2,19 -0,1% 11,7 . Stoxx-50 2561,50 5,00 +0,2% 8,1 . Stoxx-600 276,64 0,40 +0,1% 13,1 Frankfurt XETRA-DAX 7454,55 19,43 +0,3% 26,4 London FTSE-100 5892,08 23,04 +0,4% 5,8 Paris CAC-40 3590,50 10,02 +0,3% 13,6 Amsterdam AEX 338,85 1,23 +0,4% 8,4 Athen ATHEX-20 286,09 5,00 +1,8% 8,0 Brüssel BEL-20 2439,67 -3,14 -0,1% 17,1 Budapest BUX 18055,40 -77,48 -0,4% 6,4 Helsinki OMXH-25 2195,70 33,86 +1,6% 13,1 Istanbul ISE NAT. 30 95340,07 731,67 +0,8% 54,5 Kopenhagen OMXC-20 494,23 1,26 +0,3% 26,7 Lissabon PSI 20 5279,03 92,67 +1,8% -2,2 Madrid IBEX-35 7902,40 -19,20 -0,2% -8,0 Mailand FTSE-MIB 15954,43 -87,11 -0,5% 5,7 Moskau RTS 1467,57 21,72 +1,5% 6,2 Oslo OBX 406,03 -0,22 -0,1% 13,5 Prag PX 997,73 3,43 +0,3% 9,5 Stockholm OMXS-30 1091,33 2,73 +0,3% 10,5 Warschau WIG-20 2466,36 8,84 +0,4% 15,0 Wien ATX 2318,11 20,19 +0,9% 22,5 Zürich SMI 6852,04 -1,11 -0,0% 15,4

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.40 Uhr Di, 18.05 Uhr EUR/USD 1,3076 -0,29% 1,3114 1,3081 EUR/JPY 107,7702 -0,14% 107,9160 107,0097 EUR/CHF 1,2115 -0,22% 1,2143 1,2129 USD/JPY 82,4150 0,14% 82,2985 81,8000 GBP/USD 1,6098 -0,08% 1,6110 1,6092 .=== Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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   December 05, 2012 11:47 ET (16:47 GMT)

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