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30.01.2023 18:09:40

MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - ASML mit Exportbeschränkungen schwach

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Montag leicht nachgegeben. Der DAX fiel um 0,2 Prozent auf 15.126 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,5 Prozent auf 4.159 Punkte nach. Die Anleger hielten sich bedeckt vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank bzw EZB im weiteren Wochenverlauf. Nicht hilfreich war das deutsche BIP: dieses ist im vierten Quartal um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. Für Volkswirt Jens-Oliver Niklasch von der LBBW passt die Schrumpfung ins Gesamtbild der Indikatoren, eine zumindest kurze Rezession werde damit wieder wahrscheinlicher. Die Zinserwartungen bezüglich der EZB dürften kaum von den Zahlen beeinflusst werden.

Im Wochenverlauf stehen die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank auf der Agenda, daneben tagt auch die Bank of England. Von der Fed wird eine Zinserhöhung um einen viertel Prozentpunkt, von der EZB um einen halben Prozentpunkt fest erwartet. Beide gelten somit als eingepreist. Damit dürften vor allem Abweichungen von der Erwartungshaltung die Kurse stärker bewegen. Daneben geht es allerdings auch darum, wie falkenhaft oder taubenhaft sich die Notenbanker präsentieren werden, wie weit sie die Zinsen also später noch erhöhen werden und wo sie den Zinsgipfel sehen.

Klarer Sektorverlierer waren Technologieaktien mit Abgaben von 1,6 Prozent. Hier belasteten ASML mit einem Minus von 2,7 Prozent. Dem Unternehmen drohen Exportbeschränkungen für seine Chipherstellungstechnologie nach China. Für Infineon ging es im DAX um 3,1 Prozent nach unten. Der Index der Reise- und Freizeit-Aktien gab um 1,1 Prozent nach. Ryanair verbilligten sich nach Quartalszahlen um 1,2 Prozent.

Rheinmetall fielen um 0,4 Prozent. Sie waren lange als erster Nachrücker für Linde gehandelt worden, nun hat aber die Commerzbank (+1,1%) mit dem Vorziehen der Zahlen und darin einem operativ positiven Ergebnis als Kriterium für einen Aufstieg in den DAX einen Strich durch die Rechnung gemacht. Allerdings haben Rheinmetall nun eine Aufstiegschance für die reguläre DAX-Überprüfung im März.

PNE brechen ein - Verkauf zunächst abgeblasen

PNE brachen um 16,1 Prozent ein. Der Mehrheitsaktionär hat den Verkauf seines Aktienpaketes abgesagt. Die von Morgan Stanley kontrollierte Photon Management GmbH ist größte Aktionärin bei dem Windkraftprojektierer. Die nun zurückgezogenen Verkaufspläne waren im Oktober bekannt geworden. Potenzielle Interessenten wären große Infrastrukturfonds gewesen.

Stabilus fielen um 2,5 Prozent. Der Gasfederhersteller hat zwar im ersten Geschäftsquartal 2022/23 von einer starken Entwicklung in den Geschäftsbereichen Automotive Powerise und Industrie profitiert. Beim Umsatz und bereinigten Gewinn konnte die im MDAX notierte Gesellschaft zulegen, die Margen litten allerdings unter anderem unter höheren Materialkosten.

Positiv wurde an der Börse gewertet, dass Deutz mit der Beteiligung durch Daimler Truck (-0,8%) nun einen starken Aktionär an Bord geholt hat. Zudem erweitere Deutz damit seinen Kundenkreis, hieß es. Für die Aktie ging es um 1,8 Prozent nach oben.

Nach Vorlage von Geschäftszahlen stiegen Philips um 7 Prozent. Das Unternehmen wies für das vierte Quartal zwar einen Verlust aus, operativ lief es aber besser als erwartet. Unilever gewannen 1,3 Prozent. Der Konsumgüterkonzern ist auf der Suche nach einem neuen CEO fündig geworden. Hein Schumacher wird am 1. Juli Alan Jope ablösen.

Um 27,5 Prozent nach unten ging es für die Aktie von 888 Holding. Belastend wirkte, dass CEO Itai Pazner überraschend den Online-Glücksspielanbieter mit sofortiger Wirkung verlässt. Zum anderen wurden nach einer internen Compliance-Prüfung die Konten von VIP-Kunden im Nahen Osten für die Dauer weiterer Untersuchungen gesperrt. Von den Analysten von AJ Bell hieß es dazu, dass die Nachricht, dass Konten im Nahen Osten gesperrt wurden, weil die notwendigen Standards zur Geldwäsche nicht eingehalten wurden, "unglaublich schädlich" sei. Weil der Grund für den CEO-Rücktritt nicht genannt werde, liege die Vermutung nahe, dass dieses Debakel die Schuld daran trage.

===

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.158,63 -19,38 -0,5% +9,6%

Stoxx-50 3.862,04 -0,16 -0,0% +5,8%

Stoxx-600 454,40 -0,77 -0,2% +7,0%

XETRA-DAX 15.126,08 -23,95 -0,2% +8,6%

FTSE-100 London 7.787,35 +22,20 +0,3% +4,2%

CAC-40 Paris 7.082,01 -15,20 -0,2% +9,4%

AEX Amsterdam 744,83 -5,84 -0,8% +8,1%

ATHEX-20 Athen 2.484,53 +25,80 +1,0% +10,4%

BEL-20 Bruessel 3.854,26 -8,85 -0,2% +4,1%

BUX Budapest 45.642,32 -1003,09 -2,2% +4,2%

OMXH-25 Helsinki 4.986,07 -27,47 -0,5% +3,9%

ISE NAT. 30 Istanbul 5.630,08 -125,07 -2,2% -5,3%

OMXC-20 Kopenhagen 1.850,94 +17,90 +1,0% +0,9%

PSI 20 Lissabon 5.936,73 -60,53 -1,0% +2,6%

IBEX-35 Madrid 9.049,30 -10,90 -0,1% +10,0%

FTSE-MIB Mailand 26.335,98 -99,77 -0,4% +11,5%

RTS Moskau 987,39 -4,98 -0,5% +1,7%

OBX Oslo 1.088,95 -5,33 -0,5% -0,1%

PX Prag 1.331,30 +0,29 +0,0% +10,8%

OMXS-30 Stockholm 2.200,08 +2,42 +0,1% +7,7%

WIG-20 Warschau 1.889,82 -21,68 -1,1% +5,5%

ATX Wien 3.356,71 -15,97 -0,5% +8,2%

SMI Zuerich 11.379,64 +47,34 +0,4% +6,1%

* zu Vortagsschluss

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:03 Fr, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,0865 -0,0% 1,0865 1,0859 +1,5%

EUR/JPY 141,64 +0,4% 140,74 141,05 +0,9%

EUR/CHF 1,0033 +0,3% 1,0005 1,0000 +1,4%

EUR/GBP 0,8782 +0,1% 0,8768 0,8769 -0,8%

USD/JPY 130,36 +0,4% 129,52 129,90 -0,6%

GBP/USD 1,2374 -0,1% 1,2392 1,2384 +2,3%

USD/CNH (Offshore) 6,7532 +0,0% 6,7539 6,7646 -2,5%

Bitcoin

BTC/USD 23.171,74 -2,5% 23.691,41 23.101,65 +39,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,67 79,68 -1,3% -1,01 -2,2%

Brent/ICE 85,50 86,66 -1,3% -1,16 -0,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 55,20 55,43 -0,4% -0,22 -23,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.923,92 1.928,12 -0,2% -4,21 +5,5%

Silber (Spot) 23,66 23,60 +0,2% +0,05 -1,3%

Platin (Spot) 1.014,90 1.014,50 +0,0% +0,40 -5,0%

Kupfer-Future 4,19 4,22 -0,7% -0,03 +10,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

(END) Dow Jones Newswires

January 30, 2023 12:09 ET (17:09 GMT)

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