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16.10.2023 18:08:40

MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Kursfeuerwerk in Warschau

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Abgaben vom Freitag sind Europas Börsen am Montag mit leichten Gewinnen in die neue Woche gestartet. Im Gleichklang mit den diplomatischen Bemühungen von allen Seiten, einen Flächenbrand im Nahen Osten zu verhindern, entspanne sich die Lage an der Börse, so CMC Markets. "Sowohl US-Präsident Biden als auch Bundeskanzler Scholz wollen in den kommenden Tagen nach Israel reisen, um weiteres Blutvergießen und das Eingreifen anderer Akteure zu verhindern", hieß es. Der DAX gewann 0,3 Prozent auf 15.238 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es ebenfalls um 0,3 Prozent auf 4.150 nach oben.

Die Ölpreise gaben nach den deutlichen Gewinnen vom Freitag nach, der Preis für ein Barrel der Sorte Brent rutschte leicht unter das Niveau von 90 Dollar. Der Goldpreis kam ebenfalls nach dem kräftigen Aufwärtsschub vom späten Freitag zurück, allerdings nur leicht. Das Szenario mit dem geringsten Risikoaufschlag für die Ölpreise wäre laut Commonwealth Bank of Australia (CBA) ein schnelles Zerschlagen der Hamas durch Israel und ein anschließender Rückzug aus dem Gaza-Streifen, während von Iran unterstützte militante Gruppen ihr militärisches Engagement begrenzten.

Außerdem wird sich US-Notenbankpräsident Jerome Powell im Wochenverlauf äußern, merkte CBA an und fügte hinzu, dass eine Bestätigung der Botschaft "längere Zeit höhere Zinsen" die US-Anleihenrenditen auf oder über ihrem aktuellen Niveau halten und den Dollar unterstützen könnte. Die Renditen zogen wieder etwas an, nachdem die Anleihen am Freitag wie das Gold stark von der Flucht in so genannte sichere Häfen profitiert hatten. Der Euro notierte gut behauptet bei 1,0545 Dollar.

Börse Warschau und Zloty steigen mit Hoffnung auf europafreundlichere Regierung

An der Börse in Warschau machte der WIG20 gleich einen Sprung von 5,3 Prozent. Hier zeichnet sich eine Regierungsübernahme europafreundlicherer Parteien ab, nachdem die PiS die Wahl anscheinend verloren hat. Die Commerzbank bewertete das voraussichtliche Ergebnis zunächst einmal als positiv für die polnische Währung, aber auch für das Investitionsklima in Polen: "Eine weitere Legislaturperiode unter PiS-Regentschaft hätte die Möglichkeit, dass Polen endgültig und unumkehrbar in Richtung einer autokratischen Staats- und Gesellschaftsform abdriftet, erhöht. Mittel- bis langfristig hätte dieser Weg Polen wohl aus der EU herausgeführt", so die Analysten der Commerzbank.

Entsprechend zeigte sich auch der Zloty nach der Wahl fester. Nachdem er in den vergangenen Tagen bereits eine Aufwärtstendenz gezeigt hatte, ist der Zloty inzwischen so teuer wie zuletzt Anfang September.

Für die Aktien der Banken in Polen ging es nach der Wahl deutlich nach oben. Bank Pekao und PKO Bank Polski stiegen um 13,3 und 11,3 Prozent, für die Commerzbank mit der Beteiligung an der MBank ging es in Frankfurt um 4,8 Prozent nach oben.

Manchester United (ManU) brachen an der Londoner Börse um 8 Prozent ein. Laut Medienberichten hat Scheich Jassim Bin Hamad al-Thani aus Katar sein Gebot für den Fußballclub zurückgezogen. Weiter in Verhandlungen befindet sich ManU laut Kreisen mit dem britischen Milliardär Jim Ratcliffe. Ratcliffe wolle mindestens 25 Prozent der an der New Yorker Börse notierten stimmrechtslosen Aktien übernehmen, zudem die gleiche Menge stimmberechtigter Aktien von der Familie Glazer, so die Informanten.

Telecom Italia gaben zu Wochenbeginn mit Abschlägen von 6,2 Prozent ebenfalls deutlich nach. KKR hat ein Gebot für die Netzgesellschaft der Telecom Italia (TIM) vorgelegt, die Beteiligungsgesellschaft will Finanzkreisen zufolge 20 bis 23 Milliarden Euro zahlen. Das dürfte einige Anleger enttäuscht haben. Teilweise wurde in den Medien über Bewertungen zwischen 24 bis 26 Milliarden Euro spekuliert.

Berichtssaison tritt langsam in den Vordergrund

Nachdem Sartorius am Freitag mit einer Gewinnwarnung überraschte, besteht auch für die kommenden Tage die Gefahr, dass weitere Unternehmen für das dritte Quartal ihre Gewinnziele senken werden. Negative Entwicklungen, wie die Energiepreise und der andauernde Lagerabbau, könnten die Gründe liefern. Zudem nimmt langsam die Berichtssaison in Europa Fahrt auf. In dieser Woche legen Unternehmen wie Volvo, Deutsche Börse, Nordea, Nokia und SAP ihre Quartalszahlen vor.

Für die Aktie von Biontech ging es auf Xetra um 7,2 Prozent nach unten. Nach der Gewinnwarnung von Pfizer prüft auch der deutsche Impfstoff-Partner Biontech die Auswirkungen auf das eigene Geschäft. Pfizer hatte am Freitag wegen einer schwächeren Nachfrage als erwartet Abschreibungen und andere Belastungen in Höhe von 0,9 Milliarden US-Dollar auf Lagerbestände des Corona-Impfstoff Comirnaty bekanntgegeben. Biontech geht derzeit davon aus, Abschreibungen bis zur gleichen Höhe vorzunehmen.

Die Aktie von Hawesko fiel um 2,4 Prozent. Die erhoffte Erholung bei der Weinhandelsgruppe bleibt zunächst aus. Das Unternehmen senkte am Freitag nach Handelsschluss, auch wegen der andauernd schlechten Verbraucherstimmung, die Prognose für das Gesamtjahr. Zudem schrieb Hawesko im dritten Quartal wegen einer Abschreibung rote Zahlen.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.149,86 +13,74 +0,3% +9,4%

Stoxx-50 3.944,84 +2,22 +0,1% +8,0%

Stoxx-600 450,20 +1,02 +0,2% +6,0%

XETRA-DAX 15.237,99 +51,33 +0,3% +9,4%

FTSE-100 London 7.630,63 +31,03 +0,4% +2,0%

CAC-40 Paris 7.022,19 +18,66 +0,3% +8,5%

AEX Amsterdam 735,39 +1,49 +0,2% +6,7%

ATHEX-20 Athen 2.867,07 +13,26 +0,5% +27,3%

BEL-20 Bruessel 3.518,40 +11,04 +0,3% -4,9%

BUX Budapest 56.328,87 +399,18 +0,7% +28,6%

OMXH-25 Helsinki 4.252,10 +4,96 +0,1% -12,0%

ISE NAT. 30 Istanbul 8.349,07 -147,94 -1,7% +40,4%

OMXC-20 Kopenhagen 2.220,07 -27,21 -1,2% +21,0%

PSI 20 Lissabon 6.043,16 +73,40 +1,2% +6,8%

IBEX-35 Madrid 9.287,10 +54,20 +0,6% +12,9%

FTSE-MIB Mailand 28.391,60 +154,58 +0,5% +19,1%

OBX Oslo 1.213,18 +1,33 +0,1% +11,3%

PX Prag 1.355,46 +9,13 +0,7% +12,8%

OMXS-30 Stockholm 2.190,78 +0,94 +0,0% +7,2%

WIG-20 Warschau 2.079,49 +104,93 +5,3% +16,0%

ATX Wien 3.158,47 +11,05 +0,4% +1,2%

SMI Zuerich 10.889,03 -11,27 -0,1% +1,5%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,78 +0,05 +0,21

US-Zehnjahresrendite 4,72 +0,09 +0,84

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:05 Uhr Fr, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,0544 +0,2% 1,0529 1,0503 -1,5%

EUR/JPY 157,70 +0,3% 157,42 157,16 +12,4%

EUR/CHF 0,9494 +0,1% 0,9498 0,9499 -4,1%

EUR/GBP 0,8646 -0,2% 0,8656 0,8651 -2,3%

USD/JPY 149,56 +0,1% 149,50 149,63 +14,1%

GBP/USD 1,2195 +0,4% 1,2165 1,2141 +0,8%

USD/CNH (Offshore) 7,3117 +0,0% 7,3133 7,3098 +5,5%

Bitcoin

BTC/USD 28.112,35 +3,4% 27.957,97 26.758,54 +69,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 87,10 87,69 -0,7% -0,59 +11,9%

Brent/ICE 89,85 90,89 -1,1% -1,04 +9,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.921,56 1.933,06 -0,6% -11,50 +5,4%

Silber (Spot) 22,65 22,73 -0,4% -0,08 -5,5%

Platin (Spot) 893,90 884,13 +1,1% +9,78 -16,3%

Kupfer-Future 3,58 3,57 +0,2% +0,01 -6,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 16, 2023 12:09 ET (16:09 GMT)

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