13.01.2023 18:01:41

MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Europas Aktien hängen Wall Street ab

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ging es auch am Freitag weiter nach oben. Auch wenn die Aufwärtsbewegung zuletzt ein wenig an Schwung verloren hat, ist die Rally seit Jahresbeginn erstaunlich. Fast noch bemerkenswerter ist, wie sich die europäischen Aktienmärkte von der Wall Street abkoppeln konnten. So befindet sich der S&P-500-Index unverändert in einem intakten Abwärtstrend. Der DAX gewann 0,2 Prozent auf 15.087 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,6 Prozent auf 4.151 Punkte nach oben. Zu den größten Gewinner unter den Sub-Indizes gehörten die Technologiewerte mit einem Plus von 1,1 Prozent, die Automobilwerte bildeten mit einem Minus von 1,7 Prozent das Schlusslicht.

Nachdem die rückläufige Inflationsentwicklung sowie die das Ende der No-Covid-Politik in China die Impulse der vergangenen Wochen geliefert hatten, rückt nun verstärkt die Berichtssaison in den Fokus, die zunächst in den USA Fahrt aufnimmt. Ein Risiko für die gute Stimmung an den Märkten bleibt für Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von RoboMarkets, eine weitere Eskalation des Ukraine-Kriegs. Sollte es zu ersten Panzerlieferungen des Typs Leopard aus Deutschland kommen, könnte dies von Putin als zu große Einmischung des Westens in die Auseinandersetzung gesehen werden.

Outperformance Europa gegenüber USA könnte andauern

Seit Jahresanfang hat der Stoxx-600 fast doppelt so viel dazugewonnen wie der S&P-500. "Angefangen hat diese bessere Wertentwicklung Ende September 2022. Seitdem haben europäische Aktien rund 15 Prozent zugelegt in Euro, beim S&P-500 waren es nur sechs Prozent in Dollar", so die DWS. Aus europäischer Sicht habe sich dies durch die Dollar-Schwäche in ein Minus von rund vier Prozent gewandelt.

"Wer sich jetzt wundert, wie es angesichts von Krieg, Energiekrise und rekordhoher Inflation zu dieser Diskrepanz kommen kann, vergisst, dass an der Börse Erwartungen gehandelt werden. Und diese Erwartungen fielen nach Russlands Angriff für Europa in den Keller, während die USA als indirekter Kriegs- und Krisengewinner dastanden", so die DWS weiter. In der Folge sei es zwar auf beiden Seiten des Atlantiks prozentual zweistellig mit Aktien bergab gegangen, allerdings sei in diese Zeit die Dollar-Aufwertung gefallen, so dass US-Anlagen letztlich doch weit vorne lagen.

Preissenkung bei Tesla bedroht deutsche Autohersteller

"Die massiven Preissenkungen von Tesla auch in Europa sorgen für Entsetzen", sagte ein Händler. Dadurch werde ein neuralgischer Punkt der Autobauer getroffen, nämlich ihre letzte Wachstumshoffnung. Die jüngsten Absatzzahlen hätten gezeigt, dass sich bei den meisten Herstellern der E-Auto-Absatz 2022 rund verdoppelt hatte. "Durch die Preissenkung bedroht Tesla aber nun alle Preispunkte der deutschen Hersteller", so der Händler.

Wenn beispielsweise ein Einstiegsmodell im Tesla 3 plötzlich über 12.000 Euro billiger angeboten werde, müssten auch die deutschen Hersteller nachziehen. Da zudem auch immer mehr Unabhängigkeit vom chinesischen Markt gefordert werde, während gleichzeitig chinesische Hersteller nach Deutschland drängten, kämen die deutschen Hersteller von allen Seiten unter Druck. VW verloren 2,8 Prozent, Mercedes-Benz 2,7 Prozent und BMW handelten 1,6 Prozent tiefer.

Daneben machten Analysten die Kurse. So nahm Metzler das Kursziel für Aurubis auf 132 Euro nach oben, die Aktie legte um 5,5 Prozent auf 92,54 Euro zu. Die Analysten werten bei Aurubis die robuste Nachfrage nach Kupferprodukten, den beträchtlichen Rückgang der Energiepreise sowie den jüngsten Preisanstieg bei Kupfer und Edelmetallen positiv. Für Hugo Boss ging es 1,8 Prozent nach unten, hier hat die Bank of America die Einstufung auf "Underperform" gesenkt. Kion stiegen um 5,2 Prozent - hier soll die Societe Generale eine Kaufempfehlung ausgesprochen haben.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.150,80 +24,12 +0,6% +9,4%

Stoxx-50 3.878,90 +30,86 +0,8% +6,2%

Stoxx-600 452,54 +2,32 +0,5% +6,5%

XETRA-DAX 15.086,52 +28,22 +0,2% +8,4%

FTSE-100 London 7.844,07 +50,03 +0,6% +4,6%

CAC-40 Paris 7.023,50 +47,82 +0,7% +8,5%

AEX Amsterdam 748,04 +6,14 +0,8% +8,6%

ATHEX-20 Athen 2.346,22 +5,97 +0,3% +4,2%

BEL-20 Bruessel 3.940,32 +21,74 +0,6% +6,5%

BUX Budapest 46.097,83 -53,64 -0,1% +5,3%

OMXH-25 Helsinki 5.038,05 -19,08 -0,4% +3,9%

ISE NAT. 30 Istanbul 5.462,44 +10,50 +0,2% -8,1%

OMXC-20 Kopenhagen 1.845,26 +17,09 +0,9% +0,5%

PSI 20 Lissabon 6.041,64 -10,00 -0,2% +5,3%

IBEX-35 Madrid 8.881,70 +53,60 +0,6% +7,9%

FTSE-MIB Mailand 25.783,48 +49,52 +0,2% +7,8%

RTS Moskau 1.010,40 -5,54 -0,5% +4,1%

OBX Oslo 1.088,20 -5,67 -0,5% -0,2%

PX Prag 1.269,95 -14,96 -1,2% +5,7%

OMXS-30 Stockholm 2.217,18 -8,09 -0,4% +8,5%

WIG-20 Warschau 1.923,44 -7,35 -0,4% +7,3%

ATX Wien 3.290,24 +1,10 +0,0% +5,4%

SMI Zuerich 11.290,79 +2,97 +0,0% +5,2%

* zu Vortagsschluss

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:00 Uhr Do, 17:04 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0809 -0,4% 1,0846 1,0805 +1,0%

EUR/JPY 138,20 -1,5% 139,43 140,36 -1,5%

EUR/CHF 1,0030 -0,3% 1,0082 1,0041 +1,3%

EUR/GBP 0,8867 -0,1% 0,8888 0,8888 +0,2%

USD/JPY 127,86 -1,1% 128,85 129,87 -2,5%

GBP/USD 1,2190 -0,2% 1,2199 1,2159 +0,8%

USD/CNH (Offshore) 6,7159 -0,2% 6,7413 6,7423 -3,1%

Bitcoin

BTC/USD 19.105,67 +1,1% 18.854,17 18.070,97 +15,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 79,41 78,39 +1,3% +1,02 -1,1%

Brent/ICE 84,67 84,03 +0,8% +0,64 -1,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 62,60 66,81 -6,3% -4,21 -6,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.912,09 1.896,90 +0,8% +15,19 +4,8%

Silber (Spot) 24,07 23,78 +1,3% +0,30 +0,5%

Platin (Spot) 1.062,45 1.069,00 -0,6% -6,55 -0,5%

Kupfer-Future 4,19 4,20 -0,1% -0,01 +10,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 13, 2023 12:01 ET (17:01 GMT)

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