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30.08.2017 10:40:42

MÄRKTE EUROPA/Erholung - DAX erobert 12.000er-Marke zurück

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa setzen zur Wochenmitte zu einer Erholungsbewegung an. Nach den kräftigen Verlusten am Vortag kann der Dax die 12.000er-Marke zurückerobern. Rückenwind kommt vor allem vom Euro. Er ist wieder unter die Marke von 1,20 Dollar gerutscht, was positiv vor allem für Aktien europäischer Exportunternehmen ist. Aktuell kostet er 1,1943, nachdem er im Hoch am Vortag mit 1,2070 Dollar auf eine Zweieinhalbjahreshoch gestiegen war.

   Für Entspannung sorgt aber auch, dass die Wall Street wie auch die Börsen in Asien gute Vorlagen liefern, nachdem sie insgesamt eher gelassen auf die jüngste Provokation Nordkoreas reagiert. Der DAX legt im frühen Handel um 0,7 Prozent auf 12.032 Punkte zu. Damit handelt der Index knapp über der 200-Tageslinie bei etwa 12.010, die von technisch orientierten Marktteilnehmern als besonders wichtig erachtet wird. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,6 Prozent auf 3.408 Punkte zu. Am Anleihemarkt geben die Kurse leicht nach.

   "Die Kapitalmärkte haben sich im Hinblick auf eine weitere Eskalation der Situation auf der koreanischen Halbinsel entspannt", fasst Dirk Gojny, Anleihenexperte bei der National-Bank die Stimmung zusammen. Im Blick werde Nordkorea dennoch bleiben, denn die Aussagen des nordkoreanischen Machthabers deuteten darauf hin, dass mit weiteren Provokationen gerechnet werden müsse. "Da Nordkorea trotz des Protests der UNO angekündigt hat, weitere Raketentests durchführen zu wollen, scheint eine Lösung zunächst nicht in Sicht zu sein", sagt auch Christian Schmidt, Marktstratege bei der Helaba.

RTL steigert Umsatz deutlich und bestätigt Prognose Zu den Tagesfavoriten gehören RTL. Nach zwischenzeitlichen Aufschlägen von über 6 Prozent liegt die Aktie noch 2,2 Prozent fester. Der Medienkonzern hat im zweiten Quartal vom Digitalgeschäft profitiert und den Umsatz deutlicher gesteigert als zum Jahresstart. Am Ausblick für das Gesamtjahr hält RTL fest, trotz der schwierigen Entwicklung der TV-Werbemärkte. Das Unternehmen will die verbleibenden Anteile an SpotX zu erwerben, einer weltweit führende Technologieplattform im Bereich der automatisierten Werbevermarktung. Am Vortag waren RTL in den Sog eines schwachen Ausblicks des Wettbewerbers Prosieben geraten. Bei dem DAX-Wert hagelt es nun Herunterstufungen und Kurszielsenkungen, Prosieben verlieren weitere 1,5 Prozent und sind Schlusslicht im DAX.

   Der Kurs des Automobildienstleisters Bertrandt erholt sich im SDAX um 6,5 Prozent. Bertrandt hat Geschäftszahlen vorgelegt, die erwartet schlecht ausgefallen sind und deswegen am Markt als "kein großer Schocker" mehr bezeichnet werden.

Übernahme von Rockwell gut für Bewertungen in der Branche Leicht positiv für Aktien aus der Luft- und Raumfahrtindustrie werten Händler, dass der US-Mischkonzern United Technologies den Ausrüster Rockwell Collins für 20 Milliarden Dollar kaufen will. Damit würde der weltgrößte Flugzeugausrüster entstehen. "Positiv ist der gigantische Preis, weil er damit die Multiples für die Branche hochhält", sagt ein Händler. Negativ sei, dass sich damit die Oligopolstruktur der Luftfahrtindustrie weiter verschärfe und ein starker Konkurrent entstehe für SAFRAN nach dem Kauf des Ausrüsters Zodiac.

   Zu United Technologies gehört bereits der Triebwerkhersteller Pratt & Whitney. Interessant sei der US-Deal in Europa auch für die Bewertung mittelgroßer Aktien, wie zum Beispiel MTU und OHB, heißt es im Handel. Beide ziehen um knapp 1 Prozent an, ebenso Safran.

   Unverändert zeigt sich der Kurs von Arkema. Ein Werk des französischen Chemiekonzerns Arkema in Houston wurde überflutet, worauf es zu Evakuierungen in der unmittelbaren Nähe kam. Die Aktie gab an den Vortagen schon um rund 5 Prozent nach.

   Am Ölmarkt tendieren die Preise seitwärts vor der im späteren Tagesverlauf anstehenden Bekanntgabe der US-Öl- und Benzinvorräte in der vergangenen Woche. Im Unterschied zu früheren Hurrikanen im Golf von Mexiko ziehe der Ölpreis nicht an, sagt ein Händler. Das liege daran, dass die Ölschieferförderung den Markt beherrsche, und diese sei nicht tangiert. Dagegen belaste die Schließung vieler Raffinerien in Texas die Nachfrage. "Das deutet auf sehr hohe Lagerbestände hin", sagt er. Anders sei die Lage beim Benzin. Brentöl kostet 51,93 Dollar.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.401,07 0,38 12,85 3,36 Stoxx-50 3.014,85 0,46 13,90 0,14 DAX 12.008,21 0,52 62,33 4,59 MDAX 24.405,27 0,33 81,00 9,99 TecDAX 2.243,01 0,62 13,83 23,81 SDAX 11.270,88 0,72 81,06 18,40 FTSE 7.361,60 0,33 24,17 3,06 CAC 5.050,82 0,38 18,90 3,88

Bund-Future 165,15 -0,11 1,44

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:45 Di, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1952 +0,02% 1,1951 1,2021 +13,7% EUR/JPY 131,43 -0,13% 131,60 130,88 +6,9% EUR/CHF 1,1408 -0,25% 1,1436 1,1401 +6,5% EUR/GBP 0,9251 -0,08% 0,9258 1,0761 +8,5% USD/JPY 109,95 -0,14% 110,11 108,88 -5,9% GBP/USD 1,2921 +0,11% 1,2907 1,2936 +4,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,17 46,44 -0,6% -0,27 -19,0% Brent/ICE 51,91 52 -0,2% -0,09 -11,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.309,69 1.309,42 +0,0% +0,28 +13,7% Silber (Spot) 17,43 17,40 +0,2% +0,03 +9,4% Platin (Spot) 994,20 995,55 -0,1% -1,35 +10,0% Kupfer-Future 3,08 3,08 +0,1% +0,00 +22,3% Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com DJG/thl/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   August 30, 2017 04:09 ET (08:09 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 09 AM EDT 08-30-17

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