ATX
22.02.2013 18:35:32
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MÄRKTE EUROPA/Deutschland stützt Europas Börsen
Nach einem überraschend deutlichen Rückschlag Ende vergangenen Jahres ist die deutsche Wirtschaft Anfang 2013 wieder auf Wachstumskurs. Das vom ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima ist im Februar auf 107,4 gestiegen von 104,3 im Januar. Der ifo-Index ist damit auf den höchsten Stand seit April 2012 geklettert. Volkswirte hatten lediglich mit einem leichten Anstieg auf 104,7 gerechnet.
"Die Erwartungen einer konjunkturellen Erholung in Deutschland wird davon unterstützt und Deutschland wird eine Rezession ungeachtet des schwachen Schlussquartals 2012 vermeiden", so Analyst Ralf Umlauf von der Helaba. "Die Stimmung hat sich in allen Sektoren verbessert mit Ausnahme des Einzelhandels", sagte Violante di Canossa von der Credit Suisse.
Alle europäischen Börsenplätze meldeten daraufhin Kursgewinne. Sie reichten von 0,7 Prozent in London über 1,4 Prozent in Mailand bis zu bis zu 2,2 Prozent in Paris. Die positive Stimmung machte sich auch am Anleihemarkt bemerkbar. Dort gaben die Renditen von Papieren der Peripheriestaaten der Eurozone nach.
Niedrige Rückzahlung von EZB-Geld drückt Euro
Schwäche zeigte hingegen der Euro. Die Gemeinschaftswährung wertete nach der Bekanntgabe des Rückzahlungsvolumens aus dem zweiten Dreijahrestender der Europäischen Zentralbank ab und fiel zum US-Dollar unter 1,32 auf den tiefsten Stand seit dem 10. Januar. Allein im Februar hat der Euro rund fünf US-Cent eingebüßt. Insgesamt 356 Banken wollen insgesamt 61 Milliarden Euro vorzeitig an die EZB zurückzuzahlen. Das ist nur etwa halb so viel wie am Markt erwartet wurde. In Folge dieser niedrigen Rückzahlungen weitete sich die Zinsdifferenz zwischen der Eurozone und dem Dollar-Raum zugunsten des Greenback aus.
"Die geringere Bereitschaft der europäischen Banken, die EZB-Gelder zurückzuzahlen, dürfte auch mit den Parlamentswahlen in Italien am Wochenende zusammenhängen", sagte ein Händler. Die Banken hielten extra Liquidität vor, sollte es nach einem Sieg Silvio Berlusconis Anfang kommender Woche zu Marktturbulenzen kommen. Schließlich könnten die Geldhäuser schon am Mittwoch, wenn Klarheit über das Wahlergebnis besteht, Gelder aus dem Tender an die EZB zurückgeben.
Die als sicheres Investment geltenden Bundesanleihen profitierten von den geringen Rückzahlungen der Banken. Der Terminkontrakt auf Bundesanleihen stieg auf den höchsten Stand seit einem Monat.
VW-Aktie fällt nach schwacher Prognose weit zurück
An den Aktienmärkten war VW das dominierende Thema. Die Aktie erlebte ein Kursdebakel, sie fiel um sieben Prozent. Die Wolfsburger wollen in diesem Jahr operativ etwa so viel Gewinn machen wie im vergangenen. Das reichte den Investoren aber nicht. Denn im zurückliegenden Jahr hat Europas größter Autobauer operativ 11,5 Milliarden Euro verdient. Analysten rechnen für 2013 jedoch mit rund 14 Milliarden Euro.
Auch der Dividendenvorschlag von 3,56 Euro je Vorzugsaktie unterbietet laut einem Analysten die Konsensschätzung von 3,85 Euro. Nach den schlechten Nachrichten aus Wolfsburg verloren auch die Kurse der Tochter Porsche sowie die von BMW, Peugeot und Renault. Der europäische Automobilsektor gab als einziger Sektor um 1,3 Prozent nach.
Aktien von Air France-KLM fielen um 6,7 Prozent. Die Fluggesellschaft sieht sich vor einem kritischen Jahr 2013. Die Rückkehr in die Gewinnzone werde schwierig, nachdem sich der Nettoverlust im vergangenen Jahr um 47 Prozent ausgeweitet hat.
Die Aktie des Wettbewerbers Air Berlin sprang dagegen um 8,5 Prozent nach oben und kommt damit auf ein Wochenplus von rund 35 Prozent. Die angeschlagene Fluggesellschaft hat nach vier Jahren in der Verlustzone 2012 überraschend einen kleinen Gewinn erzielt. Die Deutsche Bank sprach von einer positiven Überraschung.
Mit einem Kursplus von fast sechs Prozent profitierte auch die Aktie von Fuchs Petrolub von soliden Geschäftszahlen. Die Kaufempfehlung eines spekulativen Börsenbriefes löste bei der Nordex-Aktie eine Kurs-Rally von acht Prozent aus.
=== Europäische Schlussindizes von Freitag, 22. Februar:. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.628,81 49,05 +1,9% -0,3 . Stoxx-50 2.633,43 37,34 +1,4% 2,2 . Stoxx-600 288,49 3,63 +1,3% 3,2 Frankfurt XETRA-DAX 7.661,91 78,34 +1,0% 0,7 London FTSE-100 6.335,70 44,16 +0,7% 7,4 Paris CAC-40 3.706,28 81,48 +2,3% 1,8 Amsterdam AEX 339,87 3,49 +1,0% -0,8 Athen ATHEX-20 335,05 1,93 +0,6% 8,2 Brüssel BEL-20 2.550,92 41,48 +1,7% 3,0 Budapest BUX 18.866,70 116,86 +0,6% 3,8 Helsinki OMXH-25 2.369,87 24,22 +1,0% 7,2 Istanbul ISE NAT. 30 93.664,45 -1944,32 -2,0% -4,2 Kopenhagen OMXC-20 539,49 3,36 +0,6% 8,7 Lissabon PSI 20 6.088,71 28,15 +0,5% 8,2 Madrid IBEX-35 8.014,50 164,50 +2,1% 0,1 Mailand FTSE-MIB 16.233,28 223,73 +1,4% -0,2 Moskau RTS 1.551,04 2,28 +0,1% 1,6 Oslo OBX 434,62 1,27 +0,3% 5,9 Prag PX 1.000,07 7,01 +0,7% -3,7 Stockholm OMXS-30 1.205,10 16,15 +1,4% 9,1 Warschau WIG-20 2.437,24 0,77 +0,0% -5,9 Wien ATX 2.421,64 36,43 +1,5% 0,9 Zürich SMI 7.554,38 48,67 +0,6% 10,7
DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.26 Uhr Do, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3165 -0,39% 1,3217 1,3211 EUR/JPY 122,8703 -0,39% 123,3536 122,7645 EUR/CHF 1,2264 -0,18% 1,2285 1,2291 USD/JPY 93,3425 0,04% 93,3050 92,9430 GBP/USD 1,5255 -0,19% 1,5284 1,5260 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
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February 22, 2013 12:05 ET (17:05 GMT)
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