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07.02.2013 18:55:34

MÄRKTE EUROPA/Dax trotzt Draghi ein kleines Plus ab

   Von Benjamin Krieger

   Die Spekulation auf niedrigere Zinsen hat nach der EZB-Sitzung schwer auf dem Euro gelastet. Vom Tageshoch bei 1,3578 brach der Euro zum US-Dollar um zwei US-Cent ein. Damit erlebte die Gemeinschaftswährung schon zum dritten Mal in dieser Woche einen Ausverkauf. Die eklatante Schwäche drückte auch an den Aktienbörsen auf die Stimmung. Der Dax behauptete sich noch vergleichsweise gut, er legte um zehn Punkte auf 7.591 zu.

   Alle anderen europäischen Börsen meldeten dagegen Verluste von zum Teil mehr als einem Prozent. Der Euro-Stoxx-50 als europäischer Benchmark-Index gab um 0,7 Prozent auf 2.598 Zähler nach auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten.

   "Wir werden die Geldmarktentwicklung genau verfolgen" und "die Euro-Aufwertung ist ein Abwärtsrisiko für den Inflationsausblick", das waren die beiden entscheidenden Aussagen des EZB-Präsidenten Mario Draghi. Den ersten Satz interpretierten Beobachter als Hinweis, dass sich die Liquiditätsversorgung von Banken wieder verschlechtern könnte, nachdem diese jüngst in großem Stil EZB-Liquidität an die Notenbank zurückgegeben hatten. "Dem könnte sich die EZB mit einer weiteren Zinssenkung entgegen stemmen", sagte der Beobachter.

   Der stark gestiegene Euro könnte zudem die Inflationserwartungen drosseln. Mit einem höher bewerteten Euro werden Importe günstiger, was die Teuerung tendenziell senkt und Spielraum für niedrigere Zinsen zur Ankurbelung einer noch immer siechen Konjunktur in der Eurozone schafft. Zu Beginn seiner Rede betonte Draghi die derzeit niedrige Inflation. "Mario Draghi hat sich alle Optionen offen gehalten", meinte Ralf Umlauf von der Helaba.

   Auch zum Yen wertete der Euro schon während der EZB-Pressekonferenz stark ab und weitete die Verluste danach noch aus. Von Kursen um 127,00 Yen rutschte der Euro bis auf 124,70 Yen. Auch zum Pfund Sterling ist der Euro unter Verkaufsdruck geraten.

   Allerdings rechnen Beobachter so rasch nicht mit fallenden Zinsen. EZB-Präsident Mario Draghi scheine noch abwarten zu wollen, ob die Aufwertung des Euro weitergeht, kommentierte Annalisa Piazza vom Londoner Broker Newedge. "Er verschiebt eine finale Einschätzung der Auswirkungen (des festen Euro) auf das Wachstum und die Inflation bis zu den nächsten EZB-Projektionen im März", sagte die Analystin.

   Die zehnjährige Bundesanleihe stieg nach den Aussagen des EZB-Präsidenten auf den höchsten Stand seit zwei Wochen. Niedrigere Renditen sind gleichbedeutend mit steigenden Anleihekursen.

   Daimler und HeidelbergCement nach guten Zahlen gesucht

   Bei so viel Draghi und Euro gerieten die Quartalsberichte großer europäischer Konzerne fast zur Nebensache. Daimler-Aktien stiegen um 2,8 Prozent. Die Stuttgarter haben im vergangenen Jahr mehr verdient, als Analysten erwartet hatten. Entgegen den jüngsten Spekulationen am Markt will Daimler die Dividende nicht senken. Auch das sorgte für Entspannung beim Kurs.

   HeidelbergCement hat im vierten Quartal 2012 beim Gewinn die Konsensschätzung um fast zehn Prozent übertroffen. Die Aktie machte dies mit einem Gewinn von mehr als fünf Prozent zum größten Gewinner im Dax.

   In London verteuerten sich Vodafone-Aktien um knapp ein Prozent. Europas größter Telekomkonzern hat in den Monaten Oktober bis Dezember weltweit mehr umgesetzt als erwartet.

   In Zürich fielen die Aktien der Credit Suisse um 3,1 Prozent. Die Schweizer Großbank ist im Schlussquartal mit einem Gewinn von 659 Millionen Franken deutlich unter der Konsensprognose von 836 Millionen geblieben. Die Vermögensverwaltung und das Investment Banking enttäuschten laut Banco Espirito Santo.

   In Paris fielen Sanofi-Aktien um vier Prozent zurück. Der Gewinn des französischen Pharmariesen ist wegen abgelaufener Patente im vierten Quartal um 72 Prozent eingebrochen.

   Einen Kurssprung von fast 20 Prozent vollführten die Aktien von Thomas Cook. Der Reisekonzern hat den Verlust auf 128 von 152 Millionen britischen Pfund verringert. Papiere des Erzkontrahenten TUI Travel blieben dagegen nach Quartalszahlen der TUI-Tochter mit einem bescheidenen Plus von einem Prozent weit zurück.

   Um den Chemiekonzern Lanxess kursierten erneut Übernahmegerüchte. Dow Chemical könne Lanxess übernehmen, lautet die immer wieder mal kursierende Spekulation, die Lanxess-Aktie um 3,7 Prozent steigen ließ.

   Aktien der HHLA gewannen 5,1 Prozent hinzu. Der Hamburger Hafenbetreiber hat im vierten Quartal weit mehr Container umgeschlagen, als Analysten erwartet hatten.

   Eni-Aktien verloren in Mailand 4,6 Prozent und waren kurz vor dem Börsenschluss vom Handel ausgesetzt. Kreisen zufolge wurden Ermittlungen gegen den CEO Scaroni wegen Geschäften des Öl- und Gasdienstleisters Saipem in Algerien eingeleitet, an dem Eni mit 40 Prozent beteiligt ist.

.=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.597,92 -19,43 -0,7% -1,4 . Stoxx-50 2.593,40 -11,22 -0,4% 0,6 . Stoxx-600 283,88 -0,64 -0,2% 1,5 Frankfurt XETRA-DAX 7.590,85 9,67 +0,1% -0,3 London FTSE-100 6.228,42 -66,92 -1,1% 5,6 Paris CAC-40 3.601,05 -41,85 -1,2% -1,1 Amsterdam AEX 343,70 -2,16 -0,6% 0,3 Athen ATHEX-20 351,46 2,19 +0,6% 13,5 Brüssel BEL-20 2.493,26 -9,99 -0,4% 0,7 Budapest BUX 19.103,81 -134,44 -0,7% 5,1 Helsinki OMXH-25 2.315,59 -2,23 -0,1% 4,8 Istanbul ISE NAT. 30 96.773,14 -2613,45 -2,6% -1,0 Kopenhagen OMXC-20 553,46 1,75 +0,3% 11,5 Lissabon PSI 20 6.137,18 -21,77 -0,4% 8,1 Madrid IBEX-35 8.056,20 -41,60 -0,5% -1,9 Mailand FTSE-MIB 16.400,56 -202,29 -1,2% 0,8 Moskau RTS 1.595,36 -7,63 -0,5% 4,5 Oslo OBX 432,74 5,11 +1,2% 5,5 Prag PX 986,17 -7,39 -0,7% -5,1 Stockholm OMXS-30 1.165,71 -9,08 -0,8% 5,5 Warschau WIG-20 2.467,45 11,98 +0,5% -4,7 Wien ATX 2.367,81 -12,83 -0,5% -1,4 Zürich SMI 7.337,05 -96,42 -1,3% 7,5

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 9.57 Uhr Mi, 18.45 Uhr EUR/USD 1,3393 -1,26% 1,3564 1,3529 EUR/JPY 125,1448 -1,59% 127,1628 126,5319 EUR/CHF 1,2287 -0,29% 1,2322 1,2310 USD/JPY 93,4320 -0,32% 93,7330 93,5090 GBP/USD 1,5699 0,18% 1,5670 1,5660 .=== Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/cln

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   February 07, 2013 12:25 ET (17:25 GMT)

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