01.10.2015 18:45:49

MÄRKTE EUROPA/DAX hält in Europa die rote Laterne

   FRANKFURT (Dow Jones)--Uneinheitlich hat sich die europäische Börsenlandschaft am Donnerstag gezeigt mit dem Dax als Schlusslicht. Am deutschen Aktienmarkt gaben die Kurse deutlich stärker nach als an den anderen größeren Handelsplätzen. Der DAX gilt mit seinen zahlreichen Exportwerten als deutlich konjunktursensibler als andere Indizes. Und am Donnerstag waren es durchwachsene Konjunkturdaten, die die Aktienmärkte bewegten. Die als Frühindikatoren dienenden Einkaufsmanagerindizes aus Europa und aus den USA fielen als Kursstützen damit überwiegend aus.

   So schloss der DAX nach dem kräftigen Vortagesplus 1,6 Prozent niedriger bei 9.509 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 hielt sich dagegen mit einem Verlust von 1 Prozent auf 3.069 Zähler etwas besser. Die Börsen in London, Zürich und Madrid zeigten sich stabil.

   In Deutschland, Spanien und Italien hat sich die Stimmung unter Einkäufern im September eingetrübt. Lediglich in Frankreich hat sie sich verbessert. Für die Eurozone insgesamt wurde der Prognosewert genau getroffen, eine positive Überraschung blieb aber aus. "Die Wirtschaft in der Eurozone dürfte in den kommenden Monaten ein moderates, aber unspektakuläres Wachstum erleben", sagte Howard Archer von IHS Global.

   Dazu gesellte sich am Nachmittag noch ein ebenfalls schwacher Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende US-Gewerbe. Die Beschäftigungskomponente des Index ist zurückgegangen. Dies wurde als negativer Indikator für den wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag gewertet. "Die Zahl reiht sich ein in eine Serie von schwächeren Stimmungsindikatoren der Industrie", sagte Ralf Umlauf von der Helaba. Die Erwartung steigender Zinsen nähre der US-Einkaufsmanagerindex nicht.

   Das wiederum belastete am Nachmittag nicht nur die Aktienmärkte, sondern auch den US-Dollar. Der Euro wertete auf 1,12 Dollar auf, nachdem er am Vormittag im Tief noch mit 1,1135 Dollar bwertet worden war. Auch zum Yen gab die US-Währung nach. Am Bondmarkt fielen die Renditen von US-Treasuries und von Bundesanleihen. Letztere warfen im späten Handel nur noch eine Rendite von 0,54 Prozent ab. Schwache Konjunkturdaten ziehen zumeist Käufe von Staatsanleihen als sicheres Investment nach sich. Das drückt auf die Renditen.

   Bei den Branchen schnitten Rohstoff- und Ölaktien noch am besten ab. Ihre Indizes stiegen um 0,3 bzw. um 1,3 Prozent, gestützt davon, dass neue Konjunkturdaten aus dem wichtigen Nachfragerland China zumindest keine negative Überraschung parat hielten.

   Am deutschen Aktienmarkt geriet die T-Aktie unter die Räder, sie verlor 5,2 Prozent. Händler verwiesen darauf, dass sich die T-Aktie zuletzt weit überdurchschnittlich gut gehalten habe, ähnlich wie der Kurs der US-Tochter T-Mobile US. Zudem gebe es am Markt Sorgen, dass T-Mobile US bei einer anstehenden Auktion um Übertragungskapazitäten in den USA aggressive Gebote unterbreiten könnte. Und schließlich schlossen die Aktien von Scout24, an der auch die Telekom beteiligt ist, an ihrem ersten Handelstag drei Prozent unter dem Ausgabepreis.

   Nach Einschätzung von Händlern sind die jüngsten deutschen Börsengänge keine Erfolgsgeschichten. Zwar brachte der Online-Marktplatz Scout24 seine Aktien zu 30 Euro pro Stück und damit im Rahmen der zuvor angekündigten Spanne am Markt unter. Der Aktienkurs rutschte jedoch am Nachmittag unter den Ausgabepreis auf zuletzt 29,10 Euro.

   Bayer musste den Preis für die Aktien seiner ebenfalls an die Börse strebenden Kunststoffsparte Covestro deutlich senken. Statt für 26,50 bis 35,50 Euro bietet Bayer die Aktien den Investoren nun für 21,50 bis und 24,50 Euro an. Der Erlös aus der Kapitalerhöhung soll nur noch 1,5 Milliarden nach ursprünglich 2,5 Milliarden Euro betragen. Zudem hat Bayer die Erstnotiz der Aktien von Freitag auf Dienstag kommender Woche verschoben. Bayer gaben um 1,6 Prozent nach.

   Mit einem Kursgewinn von 3,4 Prozent waren K+S der größte Kursgewinner im DAX. Die Aktie reagiert auf einen Bericht der FAZ, mit dem die Übernahmefantasie in die Aktie zurückgekehrt ist. Der kanadische Wettbewerber Potash, der K+S übernehmen will, ist offenbar zu weiteren Konzessionen bereit. Unter anderem soll Potash dem gesamten K+S-Vorstand nach einer Übernahme einen Arbeitsplatz zu höheren Bezügen als gegenwärtig anbieten.

   Daneben bewegten Analystenkommentare die Kurse. So legte die Aktie der Deutschen Börse um 1,1 Prozent zu, nachdem die Analysten von Barclays den Wert um zwei Stufen auf "Übergewichten" erhöht haben. HeidelbergCement gewannen 0,4 Prozent, weil die Bank J.P. Morgan das Papier auf "Übergewichten" erhöht hat.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.069,05 -31,62 -1,0% -2,5% Stoxx-50 2.963,46 -13,27 -0,4% -1,3% Stoxx-600 346,23 -1,54 -0,4% +1,1% XETRA-DAX 9.509,25 -151,19 -1,6% -3,0% FTSE-100 London 6.072,47 +10,86 +0,2% -7,5% CAC-40 Paris 4.426,54 -28,75 -0,6% +3,6% AEX Amsterdam 418,83 -2,31 -0,5% -1,3% ATHEX-20 Athen 185,82 -3,95 -2,1% -29,8% BEL-20 Bruessel 3.327,19 -17,31 -0,5% +1,3% BUX Budapest 20.956,85 +62,89 +0,3% +26,0% OMXH-25 Helsinki 2.964,34 -2,50 -0,1% -0,8% ISE NAT. 30 Istanbul 91.620,93 +385,32 +0,4% -13,7% OMXC-20 Kopenhagen 927,33 +5,01 +0,5% +24,6% PSI 20 Lissabon 5.047,29 +61,96 +1,2% +6,5% IBEX-35 Madrid 9.567,30 +7,40 +0,1% -6,9% FTSE-MIB Mailand 21.142,86 -152,12 -0,7% +11,2% RTS Moskau 781,65 -8,08 -1,0% -1,1% OBX Oslo 522,20 +4,50 +0,9% -0,3% PX Prag 968,35 -2,75 -0,3% +2,3% OMXS-30 Stockholm 1.404,45 -12,43 -0,9% -4,1% WIG-20 Warschau 2.049,93 -16,44 -0,8% -11,5% ATX Wien 2.228,10 -1,39 -0,1% +3,1% SMI Zuerich 8.510,56 -2,85 -0,0% -5,3%

DEVISEN zuletzt +/- % Do. 9.06 Uhr Mi, 18.22 Uhr EUR/USD 1,1204 0,55% 1,1143 1,1172 EUR/JPY 133,96 0,04% 133,90 133,77 EUR/CHF 1,0920 0,27% 1,0890 1,0900 USD/JPY 119,57 -0,50% 120,17 119,72 GBP/USD 1,5155 0,28% 1,5113 1,5130 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/gos

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   October 01, 2015 12:15 ET (16:15 GMT)

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