28.07.2023 18:18:40
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MÄRKTE EUROPA/DAX auf Allzeit- und Euro-Stoxx-50 auf Mehrjahreshoch
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitagnachmittag unspektakulär im Plus geschlossen - bei DAX reichte das aber für ein Allzeithoch. Wichtiger war, dass risikoreiche Vermögenswerte wie Aktien die Woche der Notenbanken gut überstanden hatten. Sowohl die US-Notenbank wie auch die Europäische Zentralbank hatten wie erwartet die Leitzinsen um 25 Basispunkte angehoben und waren mit Blick auf zukünftige Leitzinsanhebungen vom Autopiloten auf die Datenabhängigkeit gewechselt. Der DAX stieg um 0,4 Prozent auf 16.470 Zähler und schraubte sein Allzeithoch auf 16.490 Zähler nach oben. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,6 Prozent auf 4.473 Zähler, damit handelte er auf dem höchsten Stand seit 2007.
Für Druck auf die globalen Anleihenmärkte sorgte kurzfristig die Bank of Japan (BoJ). Diese hatte Leitzins und Zielrendite der zehnjährigen Staatsanleihen unverändert belassen. Allerdings teilte sie mit, dass sie die bisherige Obergrenze der Zehnjahresrendite von 0,5 Prozent flexibler handhaben wolle. Daher wurden sogenannte Carry-Trades aufgelöst, was zwischenzeitlich für Abgabedruck an den globalen Anleihenmärkten sorgte. Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentierten bei 2,48 Prozent.
Inflation hartnäckig - Wirtschaft in Deutschland stagniert
Mit Blick auf Inflation und Wirtschaftswachstum in Deutschland kann man schwer glauben, welch eine Party momentan am Aktienmarkt stattfindet. Der Rückgang der Inflation in Deutschland ist und bleibt für Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, eine äußerst zähe Angelegenheit. Zwar ging die Gesamtinflationsrate nach dem Anstieg im Juni wieder etwas zurück, gegenüber dem Vormonat ist der durchschnittliche Warenkorb aber um 0,3 Prozent teurer geworden. Die hohe Inflationsrate bleibe ein Bremsklotz für die konjunkturelle Erholung der deutschen Wirtschaft, insbesondere in konsumabhängigen Bereichen. Der Ausblick auf die nächsten Monate verheiße immerhin moderate Rückgänge bei der Gesamtinflation.
Am Vormittag wurde zudem das deutsche Bruttoinlandsprodukt veröffentlicht. Nach zwei rückläufigen Quartalen kam es in den Monaten April bis Juni nun zu einer Stagnation. Die Konsensschätzung wurde erneut verfehlt. Die deutschen Wachstumsperspektiven sind damit getrübt, auch die zuletzt veröffentlichten Einkaufsmanager-Indizes enttäuschten. Zudem mahnt die rückläufige Geldmenge nach Einschätzung der Helaba-Marktstrategen vor zu viel Optimismus. Daher dürfte ein breiter Aufschwung weiter auf sich warten lassen.
Eon und BASF im DAX mit Zahlenausweis
Diese Woche war sicher eine der heftigsten der laufenden Berichtssaison, auch am Freitag wartete diese mit einigen Geschäftszahlen auf. Im DAX notierten Eon 0,8 Prozent leichter. Das starke Ergebnis und die angehobene Prognose des Versorgers für das erste Halbjahr 2023 sind nach Ansicht der Citigroup eine positive Entwicklung. Völlig überraschend sei das allerdings nicht gekommen, da Aufwärtspotenzial bereits bei den Ergebnissen für das erste Quartal 2023 hervorgehoben worden sei.
Für BASF ging es nach endgültigen Geschäftszahlen um gut 3 Prozent nach oben. Für das zweite Halbjahr erwartet der Chemiekonzern keine weitere Abschwächung der Nachfrage, da die Lagerbestände der Kunden bereits stark abgebaut worden seien. Der Carve-out-Prozess für Automotive Catalyst sei abgeschlossen. Daher könne BASF mit der Analyse der strategischen Optionen für dieses Geschäft beginnen.
Evotec sackten um 3,4 Prozent ab. Wegen des Cyberangriffs im April mussten die Prognosen für das laufende Jahr massiv gesenkt werden, was belastete. Evotec erwartet nun einen Konzernumsatz zwischen 750 und 790 Millionen Euro, zuvor waren 820 bis 840 Millionen Euro avisiert worden.
Der Immobilienwert Patrizia brach nach einer Gewinnwarnung um 13 Prozent ein. Die niedrigere Unternehmensprognosespanne ist Baader Helvea zufolge der gedämpften Investitionstätigkeit am Markt geschuldet. Die Analysten blieben bei ihrer vorsichtigen Einschätzung des transaktionsbasierten Geschäftsmodells. Hoffnungen auf eine Erholung im zweiten Halbjahr schienen sich nicht zu realisieren und dürften wahrscheinlich auf das nächste Jahr verschoben werden müssen.
Europas Unternehmen mit durchwachsenen Zahlen
Beim französischen Autozulieferer Valeo (-4,7%) fielen die Halbjahreszahlen im Rahmen der Erwartungen aus. Jedoch war der Cashflow negativ, was auch andere Branchenwerte belastete. So fielen in Deutschland Continental um 0,7 Prozent und Vitesco um 3,3 Prozent.
Beim Luxushersteller Kering (-1,1%) überzeugten die Geschäftszahlen nicht ganz. Der Umsatz auf vergleichbarer Basis entsprach zwar mit 5,06 Milliarden Euro der Markterwartung. Nicht überzeugen konnte allerdings der Umsatzanstieg von 1 Prozent der Problemsparte Gucci. Hier hatten Analysten wie die von Bernstein mit 4 Prozent gerechnet. Zudem steigt der Luxusgüterkonzern mit einer Beteiligung von 30 Prozent bei der italienischen Modemarke Valentino ein.
Nach einem überzeugenden zweiten Quartal überraschte die Euronext (+7,3 %) mit einem Aktienrückkauf von 200 Millionen Euro, was rund 2,9 Prozent der Marktkapitalisierung entspricht. Bei Air France-KLM ging es trotz positiver Nachrichten um 1,9 Prozent nach unten. Die Fluggesellschaft hatte zwar besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen vorgelegt und verhandelt über eine Kapitalspritze von Finanzinvestor Apollo, kritisiert wurde aber der Ausblick auf die Kapazitätsauslastung. Während zahlreiche Airlines diese schon über dem Vor-Corona-Jahr 2019 erwarten, sieht sich Air France noch darunter.
Dagegen hat IAG (+6,5%) im ersten Halbjahr wieder schwarze Zahlen geschrieben und dabei von starker Nachfrage und dem Beitrag des spanischen Geschäfts profitiert. Die Aussichten für den Sommer und den Rest des Jahres sind der Airline-Gruppe zufolge ermutigend.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.466,50 +19,06 +0,4% +17,7%
Stoxx-50 4.038,12 -0,42 -0,0% +10,6%
Stoxx-600 470,78 -0,96 -0,2% +10,8%
XETRA-DAX 16.469,75 +63,72 +0,4% +18,3%
FTSE-100 London 7.698,15 +5,39 +0,1% +3,2%
CAC-40 Paris 7.476,47 +11,23 +0,2% +15,5%
AEX Amsterdam 794,27 +2,21 +0,3% +15,3%
ATHEX-20 Athen 3.232,38 -30,39 -0,9% +43,6%
BEL-20 Brüssel 3.788,39 -14,26 -0,4% +2,4%
BUX Budapest 53.339,84 +104,81 +0,2% +21,8%
OMXH-25 Helsinki 4.385,13 +0,84 +0,0% -9,1%
ISE NAT. 30 Istanbul 7.748,82 +264,49 +3,5% +30,4%
OMXC-20 Kopenhagen 1.991,29 -22,82 -1,1% +8,5%
PSI 20 Lissabon 6.188,54 -26,55 -0,4% +7,6%
IBEX-35 Madrid 9.685,10 -9,60 -0,1% +17,7%
FTSE-MIB Mailand 29.500,20 -97,61 -0,3% +24,8%
OBX Oslo 1.133,74 -5,96 -0,5% +4,0%
PX Prag 1.354,41 +5,99 +0,4% +12,7%
OMXS-30 Stockholm 2.253,85 -0,30 -0,0% +10,3%
WIG-20 Warschau 2.189,24 -0,34 -0,0% +22,2%
ATX Wien 3.214,55 -10,82 -0,3% +4,4%
SMI Zürich 11.317,74 -55,47 -0,5% +5,5%
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,49 +0,02 -0,08
US-Zehnjahresrendite 3,96 -0,04 +0,08
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:22 Uhr Do, 18:09 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1037 +0,5% 1,0962 1,0996 +3,1%
EUR/JPY 155,39 +1,5% 152,79 155,08 +10,7%
EUR/CHF 0,9590 +0,5% 0,9545 0,9548 -3,1%
EUR/GBP 0,8571 -0,1% 0,8584 0,8552 -3,2%
USD/JPY 140,80 +1,0% 138,94 141,06 +7,4%
GBP/USD 1,2876 +0,6% 1,2779 1,2856 +6,5%
USD/CNH (Offshore) 7,1468 -0,3% 7,1563 7,1663 +3,2%
Bitcoin
BTC/USD 29.355,75 +0,6% 29.180,33 29.281,21 +76,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 79,65 80,09 -0,5% -0,44 +1,0%
Brent/ICE 84,03 84,24 -0,2% -0,21 +1,0%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 25,55 28,43 -10,1% -2,88 -64,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.961,92 1.944,87 +0,9% +17,06 +7,6%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 28, 2023 12:19 ET (16:19 GMT)
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Continental AG | 64,48 | 0,25% | |
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