09.11.2017 09:47:47

MÄRKTE EUROPA/Börsen zum Höhepunkt der Berichtssaison uneinheitlich

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Donnerstag im frühen Geschäft seitwärts. Auch der Höhepunkt der Berichtssaison mit neun Unternehmensergebnissen allein aus dem DAX kann die Konsolidierung am Gesamtmarkt trotz starker Ausschläge bei den Einzeltiteln noch nicht beenden. Jochen Stanzl von CMC Markets meint, nach der Rally präge nun "Höhenangst" die Anleger: "Vielleicht ist einigen Anlegern aufgefallen, dass der Markt mit dem jüngsten Anstieg für die Jahresendrally ein wenig zu früh dran war", sagt der Marktanalyst.

DAX und Euro-Stoxx-50 bröckeln geringfügig ab, der DAX um 0,1 Prozent auf 13.370 Punkte und der Euro-Stoxx-50 um einen auf 3.654 Punkte.

Mit Blick auf die Quartalsberichte heißt es, die Unternehmen lieferten zwar, für eine schnelle Wiederaufnahme der Rekordjagd im DAX reiche das aber voraussichtlich nicht aus. Die Aktien der berichtenden Unternehmen entwickeln sich stark uneinheitlich.

Zahlen und Prognose von Deutsche Telekom kommen gut an - Aegon sehr fest

Positiv bewerten Händler die Zahlen von Deutsche Telekom. Die erneute leichte Anhebung der Gewinnprognose dank der starken US-Tochter sei erwartet worden. Sehr gut sehe jedoch der Freie Cashflow im dritten Quartal aus, der die hohe Dividendenrendite von 4 Prozent sicher erscheinen lasse und die Aktie damit weiter zum attraktiven Basisinvestment für Institutionelle Anleger mache. Die anderen Kennzahlen lägen wie üblich im Rahmen der Erwartungen. Die Aktie dürfte von den Zahlen profitieren, da sie zuletzt dem Markt hinterhergelaufen sei. Deutsche Telekom gewinnen 1,4 Prozent.

In Amsterdam gewinnen Aegon nach ihren Quartalszahlen 6 Prozent. Der Finanzkonzern hat den Gewinn um ein Drittel gesteigert. In London ziehen Astrazeneca um 1,7 Prozent an, nachdem der Pharmakonzern den Ausblick leicht nach oben genommen hat.

Commerzbank gewinnen 2 Prozent. Als "im Prinzip rund um die Prognosen" werden die Zahlen der Bank beschrieben. Zwar seien einige Gewinnkennzahlen besser als erwartet ausgefallen, dies liege aber vor allem an einer geringeren Risikovorsorge. Gut sei, dass negative Überraschungen wie zuletzt bei Credit Agricole oder BNP ausgeblieben seien.

Siemens-Ausblick "lau" - Prosieben und Burberry unter Druck

Auf der Verliererseite im DAX stechen Siemens mit einem Abschlag von 3,2 Prozent heraus. Die Auftragseingänge seien zwar sehr gut, heißt es, die Dividende liege hingegen leicht unter Erwarten und der Ausblick mit der Prognose eines lediglich "leichten organischen Wachstums" im kommenden Jahr entspreche nicht den hohen Erwartungen des Marktes an die Konjunktur im Industriebereich. Nun warte der Markt noch auf Aussagen, wie der Konzern mit den Problemen im Kraftwerksgeschäft umzugehen gedenke.

Prosieben fallen um 5,7 Prozent. Der Medienkonzern hat die Prognosen gesenkt. Zwar war das erwartet worden, die Aktie gerät dennoch erst einmal unerwartet stark unter Druck - womöglich auch weil es beim Konkurrenten RTL deutlich besser läuft. RTL hat die Ergebnisprognose erhöht. Die RTL-Aktie gewinnt 1,5 Prozent.

In London brechen Burberry um 9,3 Prozent ein, nachdem die Entwicklung im vergangenen Quartal den Markt enttäuscht hat. Die Umstrukturierung verlaufe langsamer als gedacht, heißt es. Adidas verlieren - auch im Sog von Burberry - 1,7 Prozent. Bei Adidas selbst ist der Umsatz zwar etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben, die Gewinnkennziffern haben die Schätzungen aber geschlagen.

Deutsche Post zeigen sich gut behauptet. Der Nachsteuergewinn liege deutlich über der Erwartung, die anderen Kennziffern zumeist im erwarteten Rahmen. "Die Erwartungen an die Logistiker sind aber extrem hoch angesichts des Booms des Internet-Shoppings", sagt ein Händler. Auch die Zahlen von Wettbewerbern wie der niederländischen PostNL hätten dies bereits gezeigt.

Im Rahmen der Erwartungen liegen die Zahlen von Merck. Allerdings hat auch das Pharmaunternehmen die Umsatzprognose etwas gesenkt, wenn auch nur geringfügig. Auch die Zahlen der Munich Re entsprechen etwa den Schätzungen. Beide Aktien liegen im frühen Geschäft ein halbes Prozent im Plus.

Dunkle Wolken über SMA Solar

Im TecDAX knickt der Kurs von SMA Solar um fast 15 Prozent ein. Wegen Lieferengpässen bei Bauteilen hat das Solarunternehmen das obere Ende seiner Umsatzprognose gekappt.

Ebenfalls im TecDAX verlieren Nordex 3,8 Prozent. Sie leiden darunter, dass der Wettbewerber Vestas schwächere Zahlen vorgelegt hat und damit Siemens Gamesa folgt, die am Mittwoch schwache Zahlen berichtet hatte. Vestas knicken in Kopenhagen um 14 Prozent ein, in Madrid verliert die Windernegieaktie Siemens Gamesa knapp 4 Prozent.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.648,59 -0,18 -6,45 10,88

Stoxx-50 3.220,75 -0,07 -2,18 6,98

DAX 13.348,32 -0,25 -34,10 16,26

MDAX 26.906,85 -0,10 -26,37 21,26

TecDAX 2.495,72 -1,02 -25,69 37,75

SDAX 11.853,84 -0,54 -64,27 24,52

FTSE 7.513,05 -0,22 -16,67 5,18

CAC 5.459,72 -0,21 -11,71 12,29

Bund-Future 163,37 0,13 2,04

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:20 Mi, 17:05 % YTD

EUR/USD 1,1594 -0,16% 1,1613 1,1584 +10,2%

EUR/JPY 131,60 -0,27% 131,96 131,68 +7,1%

EUR/CHF 1,1599 +0,08% 1,1590 1,1587 +8,3%

EUR/GBP 0,8828 -0,04% 0,8832 1,1307 +3,6%

USD/JPY 113,51 -0,11% 113,64 113,67 -2,9%

GBP/USD 1,3132 -0,12% 1,3148 1,3098 +6,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,84 56,81 +0,1% 0,03 -0,4%

Brent/ICE 63,56 63,49 +0,1% 0,07 +8,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.283,94 1.281,40 +0,2% +2,54 +11,5%

Silber (Spot) 17,08 17,04 +0,2% +0,04 +7,2%

Platin (Spot) 932,85 932,00 +0,1% +0,85 +3,2%

Kupfer-Future 3,07 3,10 -1,1% -0,03 +21,5%

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

November 09, 2017 03:48 ET (08:48 GMT)

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