17.02.2020 16:15:44
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MÄRKTE EUROPA/Börsen wenig bewegt - Kone zieht sich bei Thyssen zurück
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren am Montagnachmittag mit leichten Aufschlägen. Nicht nur hat die Ansteckungsdynamik des Coronavirus über das Wochenende abgenommen. Zudem reagiert China weiter mit massiven geldpolitischen Erleichterungen und kündigt nun sogar Steuersenkungen an. Negative Nachrichten aus Japan werden dagegen ignoriert. Dort ging es an den Börsen nach einem überraschenden Einbruch des BIP um 1,6 Prozent im vierten Quartal abwärts. Aus den USA kommen aktuell keine Impulse, die Wall Street bleibt wegen eines Feiertages geschlossen.
Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 13.765 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,2 Prozent auf 3.848 nach oben. Es gibt indes auch warnende Stimmen: "Die Serie an Allzeithochs hat die Börsianer geradezu berauscht", warnt Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners: "Diese Euphorie ist jedoch gefährlich. Risiken werden aktuell vollständig ausgeblendet". Vor allem stiegen die Kurse deutlich schneller als die Unternehmensgewinne.
Für Thyssenkrupp geht es 1,7 Prozent nach unten, Kone fallen um 6,5 Prozent. Die Finnen haben mitgeteilt, sich aus dem Bieterverfahren um die Aufzugssparte von Thyssenkrupp zurückzieht. Zuvor hatte Thyssenkrupp gesagt, dass die Sparte vorrangig vollständig oder mehrheitlich an Finanzinvestoren verkauft werden soll. Ein Händler erklärt die Aktienreaktion dahingehend, dass Kone wohl mehr als 17 Milliarden Euro gezahlt hätte, bei Finanzinvestoren dürften es aber nur 16 Milliarden werden. "Thyssen verkauft an die Finanzinvestoren, weil sie dringend Geld brauchen", heißt es.
Mit einem Verkauf der Aufzugssparte an Finanzinvestoren bleibt für Kone derweil ein Konkurrent erhalten, der zukünftig wahrscheinlich wettbewerbsfähiger aufgestellt sein dürfte. Daher fällt auch die Kone-Aktie
Alstom steht vor Kauf der Zugsparte von Bombardier
Die Aktien des französischen Eisenbahnkonzerns Alstom legen um 4,1 Prozent zu. Laut Kreiseberichten könnte schon am Montag der Kauf der Zugsparte von Bombardier für voraussichtlich 7 Milliarden Dollar bekannt gegeben werden. Alstom hat Verhandlungen mit dem kriselnden kanadischen Konzern bestätigt. Die UBS wertet die Transaktion positiv und sieht erhebliches Gewinnsteigerungspotenzial.
Faurecia gewinnen nach Zahlenausweis 6,3 Prozent. Positiv streichen die Analysten von Jefferies heraus, dass der freie Cashflow rund 20 Prozent über dem Konsens liege. Aber auch die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 sei etwas besser ausgefallen, da die Franzosen für die weltweite Produktion von Kleintransportern etwas optimistischer gestimmt seien. Im Gefolge steigen Continental um 1,6 Prozent. Leoni legen gleich um 16,5 Prozent zu - auch gestützt von einer sehr bullischen Studie von Quirin.
Safran verlieren 0,3 Prozent. Die Aktie leidet unter Berichten, wonach sich die USA in ihr chinesisches Geschäft mit Flugzeugtriebwerken einmischen. Derzeit gebe es Überlegungen, vom Gemeinschaftsunternehmen CFM zusammen mit General Electric gebaute Leap-Triebwerke nicht mehr dorthin liefern zu lassen, berichtet das WSJ. Die Aktien von MTU, die diese Triebwerke in China warten, verlieren 1,3 Prozent.
Für die Aktie von Bayer geht es um 1,9 Prozent nach unten, BASF geben 1 Prozent nach. Beide Unternehmen wurden in den USA zu Schadensersatz verurteilt. Eine US-Jury hat gegen Bayer und BASF in einem Fall von Ernteschäden entschieden und sprach einem Pfirsichbauern aus Missouri 265 Millionen Dollar zu. Bayer kündigte bereits an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.
Bertelsmann will bei RTL aufstocken
Positiv für RTL (plus 3,4 Prozent) werten Händler die Aussagen von Bertelsmann, weiter aufstocken zu wollen. Bertelsmann habe zwar klargemacht, nur in kleinen Stücken zu kaufen. Gerade nach den überraschend guten Zahlen von Mediaset und TF1 könnte damit eine eventuelle Unterbewertung des Mediensektors zum Thema werden, heißt es.
Nach Zahlenvorlage geht es für Bertrandt um 0,6 Prozent nach unten. Das Unternehmen habe mit seinen Erstquartalszahlen die Markterwartungen weitestgehend erfüllt, so die DZ Bank. Das EBIT lag unter der Prognose der DZ, wenn auch im Rahmen des Konsens.
Wirecard verlieren 2,5 Prozent. Händler verweisen auf einen Bericht der Welt am Sonntag, wonach Wirecard beim geplanten rechtlichen Vorgehen gegen die Financial Times einen Rückzieher gemacht habe. Wichtig wird der KMPG-Bilanzprüfungsbericht, der aber erst im März erwartet wird.
Nach besser als vorausgesagt ausgefallenen Geschäftszahlen und einem optimistischen Ausblick gewinnen Varta 7,7 Prozent. Das Unternehmen will das organische Umsatz- und Ergebniswachstum im Geschäftsjahr 2020 erneut steigern. Die Sorge vor zunehmender Konkurrenz aus China hatte zuletzt eine schärfere Korrektur des Aktienkurses ausgelöst.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.847,64 0,17 6,67 2,74
Stoxx-50 3.516,63 0,30 10,36 3,34
DAX 13.765,01 0,15 20,80 3,89
MDAX 29.249,53 0,12 34,65 3,31
TecDAX 3.253,13 -0,37 -12,18 7,90
SDAX 13.057,27 0,39 51,21 4,36
FTSE 7.425,79 0,22 16,66 -1,77
CAC 6.080,18 0,18 10,83 1,71
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,40 0,00 -0,64
US-Zehnjahresrendite 1,59 0,00 -1,09
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:31 Fr, 17.32 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0836 -0,03% 1,0838 1,0842 -3,4%
EUR/JPY 119,10 +0,08% 119,03 119,00 -2,3%
EUR/CHF 1,0637 -0,05% 1,0643 1,0642 -2,0%
EUR/GBP 0,8329 +0,23% 0,8313 0,8322 -1,6%
USD/JPY 109,91 +0,11% 109,86 109,77 +1,0%
GBP/USD 1,3012 -0,24% 1,3037 1,3029 -1,8%
USD/CNH (Offshore) 6,9837 -0,08% 6,9826 6,9942 +0,3%
Bitcoin
BTC/USD 9.583,01 -2,93% 9.782,26 10.275,26 +32,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 52,10 52,05 +0,1% 0,05 -14,3%
Brent/ICE 57,30 57,32 -0,0% -0,02 -12,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.581,68 1.583,80 -0,1% -2,12 +4,2%
Silber (Spot) 17,80 17,73 +0,4% +0,07 -0,3%
Platin (Spot) 968,95 966,50 +0,3% +2,45 +0,4%
Kupfer-Future 2,63 2,60 +1,0% +0,03 -6,1%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
February 17, 2020 10:16 ET (15:16 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Alstom S.A. | 21,00 | 0,29% | |
BASF | 42,93 | 1,12% | |
BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 10,50 | 0,96% | |
Bayer | 19,88 | 0,37% | |
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,86 | 0,00% | |
Bertrandt AG | 18,75 | 5,34% | |
Continental AG (spons. ADRs) | 6,15 | 1,65% | |
Continental AG | 62,20 | 0,68% | |
Forvia | 8,16 | 3,50% | |
Kone Oyj | 48,47 | -0,76% | |
MTU Aero Engines AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Sh | 154,00 | -2,53% | |
MTU Aero Engines AG | 309,10 | -2,80% | |
RTL | 24,25 | 0,62% | |
SAFRAN S.A. | 217,40 | -1,18% | |
thyssenkrupp AG | 3,84 | 1,13% | |
ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) | 3,66 | -3,17% | |
Varta AG | 2,09 | -6,37% | |
Wirecard AG | 0,02 | 0,97% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 405,20 | 0,43% |