16.12.2019 10:07:50

MÄRKTE EUROPA/Börsen starten fester - Immobiliensektor im Blick

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Aufschlägen sind Europas Börsen in die neue Woche gestartet. Die Bestätigung, dass der erhoffte "Phase-1-Handelsdeal" zwischen den USA und China kommen wird, sorgt weiter für Erleichterung. Damit ist auch die Gefahr einer weiteren Zollerhöhungsrunde entfallen. Indes, die Börsen hatten dies bereits vergangene Woche gefeiert; einen Überraschungseffekt erwarten Händler daher nicht mehr. Im Handel werden deshalb später einsetzende Gewinnmitnahmen nicht ausgeschlossen. Der DAX gewinnt im frühen Handel 0,6 Prozent auf 13.360 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,7 Prozent auf 3.757 Zähler nach oben.

Analysten sehen die Belastungen der Weltwirtschaft durch Zölle damit aber zumindest nach oben gekappt: Die Strafzölle hätten damit ihren Höhepunkt erreicht und der "Phase-1-Deal" dürfte erst der Beginn einer Serie von Zollsenkungen sein, heißt es dazu von der UBS. Immerhin handele es sich um das erste Mal, dass nun wieder Zölle zurückgefahren würden. Entsprechend empfehlen die Strategen ihren Investoren, ihr Engagement in China- und US-Aktien zu erhöhen. China werde verstärkt US-Produkte kaufen - allerdings auf Kosten anderer Exporteure.

Immbiliensektor im Blick - Electrolux mit Gewinnwarnung

Neben der Politik erwarten den Markt auch wichtige Wirtschaftsdaten. Global werden die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für Dezember vorgelegt. Aus China kamen am Wochenende überraschend gute Daten zur Industrieproduktion und Einzelhandel. Beide Datenreihen legten trotz des im November noch laufenden Handelskonflikts deutlich stärker zu. Die Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich sind derweil durchwachsen ausgefallen, während in Deutschland der Index für das verarbeitende Gewerbe schwächer als erwartet berichtet wurde. Allerdings hatten Strategen bereits vergangene Woche von einer "hohen Toleranz" gegenüber den Daten gesprochen, da ihr Erhebungszeitraum nicht die Einigung im China-US-Handelsstreit widerspiegeln könne.

Mit Übernahmen steht der Immobiliensektor im Fokus. Diesmal betrifft ein Zusammenschluss gleich drei Unternehmen auf einmal. So geht Ado Properties mit Adler Real Estate zusammen und erwirbt gleichzeitig eine Beteiligung an der weniger bekannten Consus Real Estate. Der Aufschlag, den Ado für Adler-Aktien bezahlt, liegt bei über 17 Prozent. Nach dem Zusammenschluss wird das Portfolio rund 8,6 Milliarden Euro wert sein, was Ado über eine wahrscheinliche Aufnahme in den MDAX qualifiziert. Adler Real Estate gewinnen 5,3 Prozent und Consus um 14,6 Prozent, Ado sinken dagegen um 10,3 Prozent.

Positiv werden in einer ersten Einschätzung die Umsatzzahlen für das Fiskaljahr 2019 und damit auch die neuen Daten zum vierten Quartal von H&M gesehen. Für die Aktie geht es um 1,1 Prozent nach oben. Leicht positiv für Airbus (plus 1,1 Prozent) werten Händler, dass Konkurrent Boeing nach dem 737-Max-Debakel weiter ausgebremst wird. Die US-Aufsicht FAA will ein klares Signal ihrer Unabhängigkeit geben und daher die Zulassung der Maschine genauer und länger prüfen.

Über 10 Prozent brechen in Stockholm die Aktien von Electrolux nach einer Gewinnwarnung ein. Die Umstrukturierung in Amerika schleppt sich bei dem schwedischen Haushaltsgerätehersteller länger als erwartet hin. Anders als geplant muss eine zweite Fabrik in den USA ein halbes Jahr länger betrieben werden.

Für Symrise geht es 1,4 Prozent nach oben und Givaudan klettern um 1 Prozent. Der Sektor ist gesucht nach der Übernahme des Geschäftsbereichs Nahrungs- und Biowissenschaften N&B von Dupont durch den Konkurrenten IFF.

BAIC will Beteiligung an Daimler an 10 Prozent ausbauen

Die Daimler-Aktie reagiert mit 0,2 Prozent kaum auf einen Bericht, laut dem Beijing Automobile Group (BAIC) ihre Beteiligung an Daimler von 5 auf rund 10 Prozent ausbauen möchte. BAIC wolle zum größten Einzelaktionär der Stuttgarter noch vor Geely werden und strebe einen Sitz im Aufsichtsrat des Automobilkonzerns an.

Isra Vosion geben nach Zahlenausweis um 2,9 Prozent nach. Im Handel ist von Gewinnmitnahmen die Rede. "Die Zahlen an sich liegen grob im erwarteten Rahmen, aber das stagnierende Wachstum dürfte nicht gut ankommen", sagt ein Händler. Schaeffler geben um 4,2 Prozent nach einer vermeintlichen Abstufung durch Morgan Stanley.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.757,04 0,70 25,97 25,18

Stoxx-50 3.398,74 1,03 34,74 23,14

DAX 13.360,86 0,59 78,14 26,54

MDAX 28.039,29 0,96 266,31 29,88

TecDAX 3.068,71 0,63 19,31 25,24

SDAX 12.525,19 0,59 73,50 31,72

FTSE 7.469,87 1,58 116,43 9,29

CAC 5.965,10 0,78 46,08 26,09

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,30 -0,01 -0,54

US-Zehnjahresrendite 1,85 0,02 -0,83

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:41 Uhr Fr., 17:27 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1129 +0,02% 1,1149 1,1122 -2,9%

EUR/JPY 121,83 +0,08% 121,96 121,49 -3,1%

EUR/CHF 1,0954 +0,05% 1,0955 1,0936 -2,7%

EUR/GBP 0,8332 -0,12% 0,8321 0,8341 -7,4%

USD/JPY 109,48 +0,11% 109,39 109,23 -0,2%

GBP/USD 1,3357 +0,10% 1,3401 1,3330 +4,7%

USD/CNH (Offshore) 7,0036 -0,02% 7,0005 7,0229 +2,0%

Bitcoin

BTC/USD 7.052,76 -0,79% 7.056,76 7.262,26 +89,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 60,10 60,07 +0,0% 0,03 +23,9%

Brent/ICE 65,33 65,22 +0,2% 0,11 +18,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.475,75 1.475,90 -0,0% -0,15 +15,1%

Silber (Spot) 16,99 16,93 +0,3% +0,05 +9,6%

Platin (Spot) 933,10 928,25 +0,5% +4,85 +17,2%

Kupfer-Future 2,80 2,78 +0,9% +0,02 +5,5%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

December 16, 2019 04:07 ET (09:07 GMT)

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