30.07.2019 12:56:45
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MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Verluste aus
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste am Dienstagmittag kräftig aus. Neben einer Serie von Gewinnwarnungen drücken auch Konjunkturdaten. Von Schweden über Österreich bis Frankreich fiel das BIP-Wachstum etwas schwächer als erwartet aus. "Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch die anderen europäischen Länder im zweiten Quartal enttäuschen werden", sagt ein Händler. Die BIP-Zahlen für den gesamten Euroraum werden am Mittwoch veröffentlicht.
Der DAX verliert 1,5 Prozent auf 12.231 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,1 Prozent auf 3.484 Punkte nach unten. Die Berichtssaison läuft auf Hochtouren und hält die Marktteilnehmer in Atem. Bereits am Vorabend gab es drei Gewinnwarnungen, zwei davon aus dem Automobilsektor. Am Morgen setzte sich die Serie negativer Unternehmensnachrichten fort. Derweil sind die Erwartungen gering hinsichtlich eines Durchbruchs der in Schanghai wieder beginnenden Handelsgespräche zwischen den USA und China.
Auf der Devisenseite neigt das Pfund weiter zur Schwäche, wenngleich es sich von den Tagestiefs gegen den Dollar wieder etwas erholt hat und aktuell bei 1,2185 umgeht. Die Finanzmärkte preisen zunehmend die Möglichkeit eines harten Brexit Ende Oktober ein. Zwar beteuert der neue Premierminister Boris Johnson, er halte daran fest, es könne mit der EU einen neuen Deal geben, so die Commerzbank. Aber gleichzeitig erkläre er den Backstop und das bestehende Austrittsabkommen als tot, und er scheine sein Kabinett auf einen No-Deal Brexit einzustimmen.
FMC und Lufthansa brechen ein
Mit Fresenius, Fresenius Medical Care (FMC), Heidelbergcement, Bayer und Lufthansa und RWE haben am Morgen sechs DAX-Unternehmen ihre Zahlen vorgelegt. Mit einem Minus von 6 Prozent erwischt es FMC heftig. Nicht gut kommt der Margenrückgang an, der laut Bryan Garnier auf das Versorgungsmanagement in den USA zurückzuführen ist. Für die Aktie der Mutter Fresenius geht es 2,1 Prozent nach unten - und das obgleich die Zahlen gefallen. Die Schwäche der Tochter überwiegt allerdings.
Die Deutsche Lufthansa hat im zweiten Quartal unter dem Strich weniger verdient und weniger umgesetzt als erwartet. Überkapazitäten und der aggressive Wettbewerb auf der Kurzstrecke in Europa, vor allem in Deutschland und Österreich, verhagelten dem Konzern die Bilanz. Für die Aktie geht es um 6,3 Prozent nach unten. Im Gefolge notieren Air France-KLM 3,4 Prozent tiefer und Ryanair verlieren 5,7 Prozent.
Heidelbergcement hat den operativen Gewinn im ersten Halbjahr mit Hilfe von Preiserhöhungen auf vergleichbarer Basis um knapp 6 Prozent gesteigert. An der Börse wurde teils mehr erhofft, die Aktie tendiert 3,4 Prozent leichter.
Trockenheit in Europa und Kanada sowie Überschwemmungen und Regenfälle im Mittleren Westen der USA haben die Umsatzentwicklung von Bayer im zweiten Quartal deutlich beeinträchtigt. Zudem verlangen immer mehr US-Bürger von Bayer Schadensersatz für Krebserkrankungen, die sie auf den Unkrautvernichter Glyphosat zurückführen. Alles in allem keine guten Nachrichten, der Wert verliert 3,7 Prozent.
Für die Aktien von Versorger RWE geht es um 1,4 Prozent nach oben dank überraschend vorgelegter guter Zahlen. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr wurde deutlich erhöht nach einer besseren Entwicklung des Energiehandels. Eon können davon nicht profitieren und geben 1,7 Prozent nach.
Gewinnwarnungen aus dem Automobilsektor
Die Automobilbranche hat in diesem Quartal Gewinnwarnungen quasi am Fließband geliefert. Am Vorabend war es Schaeffler. Das im SDAX notierte Unternehmen musste die Jahresprognose senken und trägt damit der Verschlechterung der Marktbedingungen für die Sparte Automotive OEM, besonders in China und Europa, Rechnung. Wenngleich nicht überraschend, geben Schaeffler um 1,7 Prozent nach. Daneben hat die EDAG Engineering Group AG ihren Ausblick auf 2019 gesenkt, für die Aktie geht es um 5,7 Prozent nach unten.
Besonders negativ überraschte Grenke, die Aktie bricht um 15,6 Prozent ein. "Hier gerät die Wachstumsstory auf den Prüfstand", so ein Händler. Das Unternehmen rechnet im laufenden Jahr mit einem geringeren Gewinn.
Kräftig unter Druck stehen die Aktien der Siemens-Tochter für erneuerbare Energien, Siemens Gamesa. Die Titel fallen in Madrid um 13,5 Prozent, nachdem sich der Gewinn im dritten Quartal fast halbiert hat, obwohl der Umsatz sogar leicht gesteigert wurde. Nach gesenkter Umsatzprognose geben Reckitt Benckiser 2,6 Prozent nach.
Gegen den allgemeinen Trend gewinnen BP 3 Prozent nach Zahlen. Der britische Ölkonzern hat die gesunkenen Gewinnerwartungen der Analysten deutlich geschlagen. Auch die Zahlen von Air Liquide (plus 2 Prozent) gefallen.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.484,11 -1,12 -39,47 16,08
Stoxx-50 3.197,78 -0,62 -20,11 15,86
DAX 12.230,94 -1,50 -186,53 15,83
MDAX 25.952,85 -1,16 -303,39 20,22
TecDAX 2.909,53 -1,22 -36,07 18,75
SDAX 11.137,69 -1,14 -128,67 17,13
FTSE 7.692,52 0,08 5,91 14,25
CAC 5.553,47 -0,85 -47,63 17,39
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,40 -0,01 -0,64
US-Zehnjahresrendite 2,06 -0,01 -0,62
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:30 Uhr Mo, 17.58 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1147 +0,00% 1,1138 1,1143 -2,8%
EUR/JPY 121,03 -0,23% 120,93 121,26 -3,7%
EUR/CHF 1,1037 -0,14% 1,1050 1,1050 -2,0%
EUR/GBP 0,9146 +0,24% 0,9164 0,9107 +1,6%
USD/JPY 108,57 -0,23% 108,57 108,83 -1,0%
GBP/USD 1,2188 -0,23% 1,2130 1,2235 -4,5%
Bitcoin
BTC/USD 9.467,50 -0,24% 9.470,25 9.496,00 +154,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,44 56,87 +1,0% 0,57 +20,1%
Brent/ICE 64,46 63,71 +1,2% 0,75 +16,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.427,88 1.426,94 +0,1% +0,94 +11,3%
Silber (Spot) 16,47 16,47 +0,0% +0,00 +6,3%
Platin (Spot) 880,71 881,00 -0,0% -0,29 +10,6%
Kupfer-Future 2,70 2,72 -0,7% -0,02 +2,1%
===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
July 30, 2019 06:55 ET (10:55 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Air Liquide S.A. | 158,38 | -0,35% | |
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,70 | -0,42% | |
Bayer | 19,24 | -0,02% | |
BP plc (Spons. ADRS) | 27,80 | 1,46% | |
BP plc (British Petrol) | 4,67 | 0,80% | |
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 6,10 | -3,94% | |
E.ON SE | 11,31 | 0,31% | |
E.ON sp. ADRs | 11,00 | 0,00% | |
EDAG Engineering Group AG | 7,08 | 1,43% | |
Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs) | 8,45 | 0,60% | |
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) | 34,25 | 1,03% | |
Fresenius Medical Care (FMC) (ADRS) | 22,20 | -0,89% | |
Fresenius Medical Care (FMC) St. | 45,10 | 0,29% | |
GRENKE AG | 15,60 | 1,30% | |
Heidelberg Materials | 123,00 | -0,20% | |
HeidelbergCement AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5 Sh | 24,20 | 0,00% | |
Lufthansa AG | 6,23 | -3,05% | |
Reckitt Benckiser Plc | 58,56 | -0,27% | |
Reckitt Benckiser Group Plc (spons. ADRs) | 11,50 | -0,86% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 27,80 | -0,71% | |
RWE AG St. | 28,20 | -0,18% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 288,12 | 0,21% |