14.01.2022 16:12:41

MÄRKTE EUROPA/Berichtssaison liefert Impulse - EDF brechen ein

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren am Freitagnachmittag etwas leichter. Der DAX verliert 0,5 Prozent auf 15.947, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,6 Prozent auf 4.289 nach unten. Der Handel ist unverändert recht nervös. Für Überraschung und eine leichte Erholung sorgte, dass die Nasdaq an der Wall Street deutlicher im Plus gestartet ist. Dort bleibt die Börse am Montag wegen eines Feiertages geschlossen.

Die Märkte handern weiter mit den Konsequenzen des extremen Inflationsanstiegs und seinen Folgen. Vor allem in den USA äußern sich Zentralbanker immer aggressiver zu den Gegenmaßnahmen. So sagte Fed-Mitglied Charles Evans, dass die aufgeblähte Bilanz der Notenbank schneller als erwartet zurückgefahren werden könnte.

Derweil schwächelt das Wirtschaftswachstum in Deutschland im Schlussquartal 2021. Die deutsche Wirtschaft ist 2021 nach dem coronabedingten Absturz im Vorjahr wie erwartet um 2,7 Prozent deutlich gewachsen. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer ist etwas überrascht von der Aussage des Statistischen Bundesamts, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal um 0,5 bis 1,0 Prozent geschrumpft sein soll. Dessen ungeachtet und trotz der Erwartung, dass das BIP auch im ersten Quartal sinken wird, rechnet er für 2022 unverändert mit einem Wirtschaftswachstum von 3 Prozent.

SAP mit Cloud-Schub zum Jahresende - Operative Marge unter Schätzungen

SAP hat dank hoher Wachstumsraten im Cloudgeschäft in einem gewohnt starken Schlussquartal die eigenen Jahresziele erreicht und teilweise übertroffen. Auch die Erwartungen am Markt wurden weitgehend geschlagen, wenngleich der Softwarekonzern bei der viel beachteten operativen Marge im Quartal wie auch Gesamtjahr unter den Analystenprognosen blieb. Für 2022 setzte sich SAP ehrgeizige Ziele in der Erwartung eines sich weiter beschleunigten Cloudwachstums. Dank der Wachstumsdynamik sieht sich SAP auf dem besten Weg, die mittelfristigen Zielsetzungen für 2025 zu erreichen. Die Aktie notiert 0,1 Prozent höher.

EDF brechen ein - Großaktionär will Gewinn deckeln

Einen Crash erleben Anleger in den Aktien des französischen Versorgers EDF. Die Titel des Atomstromproduzenten brechen um 14,5 Prozent ein. Auslöser sind Pläne der französischen Regierung zur Deckelung der Strompreise. "Hier wurden sehr viele Fonds auf dem falschen Fuß erwischt", sagt ein Händler. Sie seien in EDF wegen der Aussicht eingestiegen, dass Atomkraft von der EU-Taxonomie als nachhaltig eingestuft wird und damit hohe Wachstumschancen bietet. Frankreich ist Großaktionär bei EDF, immer wieder gibt es Spekulationen über eine Verstaatlichung. Den aktuellen Abschlag in der Aktie werten die Analysten von Jefferies als überzogen.

Für DWS geht es 3,5 Prozent nach oben. Der Vermögensverwalter konnte höher als erwartete Einnahmen aus Performance- und Transaktionsgebühren einfahren als erwartet. Entsprechend liegen die vorläufigen Zahlen zum vierten Quartal über Markterwartung und wurden vorgezogen veröffentlicht. Am 27. Januar folgt dann der komplette Datensatz und die Jahreszahlen 2021.

Wacker Chemie mit besseren Eckdaten

Wacker Chemie steigen um 7,5 Prozent. Mit der neuen EBITDA-Prognose für 2021 von etwa 1,5 Milliarden Euro, nach 1,2 bis 1,4 Milliarden zuvor, liegt Wacker Chemie nun oberhalb der Konsenserwartung (1,448 Milliarden) und auch über der Schätzung der UBS von 1,408 Milliarden, wie deren Analysten festhalten. Die erhöhte Prognose sei auf die höheren Polysiliziumpreise zurückzuführen. Eine starke Nachfrage gebe es auch bei Silikonen und Polymeren, was es dem Management ermöglicht habe, die Preise zu erhöhen und höhere Rohstoffkosten damit auszugleichen.

Software AG fallen um 3,6 Prozent, nachdem Goldman Sachs die Aktie auf "Neutral" abgestuft hat. Die Analysten beklagen die geringe Absehbarkeit beim mittelfristigen Wachstum und bei der Entwicklung der Margen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.284,19 -0,7% -31,71 -0,3%

Stoxx-50 3.811,86 -0,4% -15,27 -0,2%

DAX 15.931,02 -0,6% -100,57 +0,3%

MDAX 34.560,39 -0,7% -232,83 -1,6%

TecDAX 3.543,82 -1,4% -49,38 -9,6%

SDAX 15.868,97 -1,0% -161,66 -3,3%

FTSE 7.564,56 +0,0% 0,71 +2,4%

CAC 7.166,47 -0,5% -34,67 +0,2%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,05 +0,04 +0,13

US-Zehnjahresrendite 1,76 +0,06 +0,25

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:09 Uhr Do, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,1427 -0,3% 1,1467 1,1469 +0,5%

EUR/JPY 130,08 -0,6% 130,49 130,83 -0,6%

EUR/CHF 1,0425 -0,1% 1,0440 1,0435 +0,5%

EUR/GBP 0,8351 -0,1% 0,8356 0,8348 -0,6%

USD/JPY 113,81 -0,3% 113,79 114,08 -1,1%

GBP/USD 1,3681 -0,2% 1,3723 1,3738 +1,1%

USD/CNH (Offshore) 6,3570 -0,1% 6,3550 6,3627 +0,0%

Bitcoin

BTC/USD 42.927,17 +0,7% 42.903,77 43.352,30 -7,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 82,97 82,12 +1,0% 0,85 +10,3%

Brent/ICE 85,31 84,47 +1,0% 0,84 +9,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.822,72 1.822,52 +0,0% +0,20 -0,4%

Silber (Spot) 23,02 23,09 -0,3% -0,07 -1,3%

Platin (Spot) 985,50 974,92 +1,1% +10,58 +1,6%

Kupfer-Future 4,45 4,55 -2,2% -0,10 -0,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/err

(END) Dow Jones Newswires

January 14, 2022 10:12 ET (15:12 GMT)

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