30.06.2020 12:18:41

MÄRKTE EUROPA/Banken und Ölwerte halten die Indizes zurück

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte treten am Dienstagmittag mehr oder weniger auf der Stelle. Der DAX steigt um 0,2 Prozent auf 12.259 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt dagegen um 0,1 Prozent auf 3.229 Punkte nach. Während der Halbjahres-Ultimo und die Vorlagen aus den USA und aus Asien die Stimmung tendenziell stützen, sorgt ein neuer Virus aus China für Beunruhigung am Markt. "Beim Coronavirus können immer mehr Anleger damit leben, wenn man das mit 'local lockdowns' bekämpft, aber hier ist etwas Neues und Unkalkulierbares ins Spiel gekommen", so ein Händler. Die neue Schweinegrippe hat nach Angaben von Forschern das Potenzial zu einer neuen Pandemie, heißt es in der South China Morning Post. Der Virus mit dem Namen G4 stamme von H1N1-Stamm ab, der 2009 ausgebrochen war.

Überraschend guter Wirtschaftsdaten aus China können die Stimmung dagegen kaum heben. Die wichtigen Auftragseingänge zogen erneut an, der Service-Sektor wies den größten Anstieg seit sieben Monaten auf, im Industrie-Bereich stiegen die Daten auf ein Drei-Monatshoch. Beide lagen zudem im expansiven Bereich über 50 Punkten. Damit setzt sich die Reihe guter Wirtschaftsdaten fort, nachdem am Vortag die Gewinne in der chinesischen Industrie um 6 Prozent gestiegen waren. Trotzdem stehen europaweit die konjunkturabhängigen Banken und Ölwerte mit Index-Verlusten von über einem Prozent unter Druck. Stattdessen legen im DAX eher die Immobilienwerte deutlich zu, so Deutsche Wohnen mit einem Plus von 2,2 Prozent. Vonovia ziehen um 2,1 Prozent an.

Die Marktstrategen der Helaba wollen angesichts der noch immer hohen Zahl an Neuinfektionen nicht von einer generellen Risk-On-Stimmung sprechen. Vor allem südliche und westliche US-Bundesstaaten seien besonders betroffen und es komme vereinzelt zu neuen Lockdown-Maßnahmen, wodurch der Konjunkturoptimismus gedämpft werden könnte.

Technologiewerte mit starkem Micron-Ausblick gesucht

Die überraschend starke Chip-Nachfrage macht Europas Technologie-Aktien aktuell zu den Hauptgewinnern. Der Sektor-Index steigt um 0,7 Prozent und ist damit stärkste Branche in Europa. Auslöser waren die deutlich besseren Zahlen von Micron in den USA. Mit dem positiven Umsatzausblick auf das nächste Quartal wurden zudem die Analystenerwartungen übertroffen. Im DAX steigen Infineon um 1,0 Prozent und SAP um 0,6 Prozent. In Paris gewinnen STMicro 2,3 Prozent.

Wirecard setzen ihre Mischung aus Eindeckungs- und Spekulations-Rally auch am Dienstag fort. Die Aktien springen um 95 Prozent nach oben. Positiv wirkt diesmal die Nachricht, dass der Geschäftsbetrieb in Großbritannien weitergehen kann. Dies hat die Finanzmarktaufsicht FCA genehmigt. Dazu macht sich das Nordamerika-Geschäft eigenständig auf die Suche nach einem Käufer. Zwar fallen sie am Abend aus dem Stoxx-600-Index für Europa heraus, werden allerdings weiterhin im DAX und TecDAX belassen.

Siemens trotz positiver Analystenstimmen kaum bewegt

Positive Analystenkommentare sorgen in der Aktie von Siemens immerhin für ein Plus von 0,1 Prozent. "Man wird immer zuversichtlicher mit Blick auf das dritte Quartal", sagt ein Händler. So räume JPMorgan ein, dass die hauseigenen Erwartungen noch übertroffen werden könnten und Goldman Sachs nehme die Gewinnschätzungen für das Quartal sogar nach oben und dementsprechend auch das Kursziel.

Für die Aktie von Varta geht es um 6,3 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen eine öffentliche Förderung von insgesamt 300 Millionen Euro für zwei Projekte der europäischen Initiative zum Aufbau einer Batteriezellenfertigung bekommen hat. Beide Projekte seien vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als direktem Fördergeber endgültig bewilligt worden, teilte der Batteriehersteller mit.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.228,60 -0,11 -3,42 -13,79

Stoxx-50 2.987,42 -0,14 -4,19 -12,21

DAX 12.259,10 0,22 26,98 -7,47

MDAX 25.905,45 0,92 236,71 -8,50

TecDAX 2.944,48 1,61 46,55 -2,34

SDAX 11.528,11 0,42 47,84 -7,86

FTSE 6.197,48 -0,45 -28,29 -17,46

CAC 4.944,17 -0,03 -1,28 -17,29

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,48 -0,01 -0,72

US-Zehnjahresrendite 0,63 0,01 -2,05

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:00 Mo, 17:35 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1231 -0,09% 1,1231 1,1242 +0,1%

EUR/JPY 120,71 -0,18% 120,99 121,10 -1,0%

EUR/CHF 1,0662 -0,30% 1,0691 1,0684 -1,8%

EUR/GBP 0,9131 -0,08% 0,9140 0,9163 +7,9%

USD/JPY 107,73 +0,19% 107,73 107,70 -1,0%

GBP/USD 1,2268 -0,26% 1,2288 1,2268 -7,4%

USD/CNH (Offshore) 7,0676 -0,16% 7,0676 7,0789 +1,5%

Bitcoin

BTC/USD 9.155,76 -0,57% 9.120,26 9.073,51 +27,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 39,49 39,70 -0,5% -0,21 -32,3%

Brent/ICE 41,16 41,71 -1,3% -0,55 -34,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.771,61 1.770,40 +0,1% +1,21 +16,8%

Silber (Spot) 17,87 17,80 +0,4% +0,07 +0,1%

Platin (Spot) 818,65 815,00 +0,4% +3,65 -15,2%

Kupfer-Future 2,70 2,68 +0,7% +0,02 -4,1%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 30, 2020 06:19 ET (10:19 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Vonovia SE (ex Deutsche Annington)mehr Analysen

16.12.24 Vonovia Buy Goldman Sachs Group Inc.
10.12.24 Vonovia Overweight JP Morgan Chase & Co.
10.12.24 Vonovia Buy Goldman Sachs Group Inc.
09.12.24 Vonovia Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
06.12.24 Vonovia Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Deutsche Wohnen SE 22,90 -0,65% Deutsche Wohnen SE
Infineon AG 31,78 -3,40% Infineon AG
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 31,40 -4,85% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
SAP SE (spons. ADRs) 236,00 -0,84% SAP SE (spons. ADRs)
SAP SE 237,00 -0,44% SAP SE
Siemens AG 189,56 -1,09% Siemens AG
Siemens AG (spons. ADRs) 94,00 -2,59% Siemens AG (spons. ADRs)
SSAB Corporation (A) Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Sh -A- 2,02 -2,65% SSAB Corporation (A) Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Sh -A-
SSAB Svenskt Stal AB 3,90 -3,13% SSAB Svenskt Stal AB
thyssenkrupp AG 3,95 -0,53% thyssenkrupp AG
ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) 3,92 1,03% ThyssenKrupp AG (spons. ADRs)
Varta AG 1,57 4,11% Varta AG
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 28,62 -1,48% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)
Wirecard AG 0,02 1,10% Wirecard AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 969,86 -1,35%