19.07.2017 13:27:49
|
MÄRKTE EUROPA/Anleger verhalten sich vor EZB-Sitzung abwartend
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer vom Vortag handeln die Börsen in Europa am Mittwochmittag kaum verändert. Der feste Euro, der am Dienstag noch auf der Stimmung an den Aktienmärkten lastete, tendiert leicht zur Schwäche. Damit fällt der größte Belastungsfaktor zunächst weg. Allerdings findet auch keine richtige Erholung an den Aktienmärkten statt. Das liegt an der Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstagmittag. Dieser Termin sorgt häufig für kräftige Kursbewegungen im Euro und stellt damit ein Risiko für die Anleger dar. Während viele Investoren momentan im Urlaub sind, sehen die anderen keinen Notwendigkeit, vor diesem wichtigen Termin aktiv zu werden.
Der Dax verliert am Mittag 3 Punkte auf 12.427, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 3.481 Zähler nach oben. Marktteilnehmer warten vor allem auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag. Ihre drängendste Frage ist, ob EZB-Präsident Mario Draghi versuchen wird, den Euro nach seinem rapiden Anstieg wieder einzufangen. Auf dem Zentralbanker-Treffen im portugiesischen Sintra war Draghi noch überraschend falkenhaft aufgetreten, das könnte sich nun ändern.
EZB könnte Forward Guidance zu Anleihekäufen anpassen Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) und EZB-Präsident Draghi stehen vor einer schwierigen kommunikativen Aufgabe. Drei Wochen nach Hinweisen Draghis auf eine bevorstehende Normalisierung der Geldpolitik, die an den Finanzmärkten deutliche Spuren hinterließen, steht das Gremium vor der Frage, ob und wie es weitere Hinweise in dieser Richtung geben soll. Volkswirte wollen eine Änderung der Forward Guidance zu den Anleiheankäufen nicht ausschließen, nachdem die EZB bereits Anfang Juni den Passus aus ihrem geldpolitischen Statement gestrichen hatte, dass sie weitere Zinssenkungen für möglich hält.
Swedbank mit guten Zahlen Nach guten Geschäftszahlen steigen Swedbank um 0,4 Prozent. Vor allem beim Nettogewinn von 4,75 Milliarden Kronen im zweiten Quartal seien die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen worden, heißt es. Dies gehe hauptsächlich auf ein starkes Immobiliengeschäft und die entsprechende Kreditvergabe zurück, so Händler. Die Kapitalisierung sei mit einer gestiegenen Kernkapitalquote von 24,6 Prozent ebenfalls sehr gut. Leicht negativ seien lediglich die zusätzlichen Rückstellungen für Kredite an die Ölindustrie.
Positiv werten Händler die erhöhte Produktionsprognose von BHP Billiton. BHP erhöhte die eigene Prognose für Eisenerz und geht von einer Erholung bei Kupfer und Koks aus. Nur bei Öl und Gas wird noch mit weiteren Rückgängen gerechnet. Die Eisenerzproduktion im gerade beendeten Fiskaljahr zog bereits um 4 Prozent an; Der Bergbaugigant rechnet für das laufende Jahr nun mit einem weiteren Plus von 3 bis 5 Prozent. Der schwächere Dollar drückte am Dienstag auf den Sektor. BHP gewinnen 0,2 Prozent.
Für ASML geht es nach Zahlenausweis um 4,2 Prozent nach oben. Vor allem die übertroffene Margenerwartung wird im Handel positiv herausgestrichen. ASML erreichte im zweiten Quartal eine Marge von 45 Prozent, obwohl nur höchstens 44 Prozent erwartet worden waren. Das Umsatzwachstum von rund 25 Prozent im Gesamtjahr wurde von dem Maschinenbauer für die Halbleiterbranche als Ziel bestätigt. In Kombination mit dem gleichzeitig wieder aufgenommenen Aktienrückkauf reagiert die Aktie kräftiger.
Bei Volvo enttäuscht das Lkw-Geschäft Mit einem deutlichen Abschlag von 5,7 Prozent wird die Aktie von Volvo abgestraft. Die Geschäftszahlen der Schweden sind übergeordnet ordentlich ausgefallen. Auf den zweiten Blick stören sich die Anleger aber an der Entwicklung im Lkw-Geschäft. Wie ein Analyst anmerkt, sind die Lkw-Umsätze zwar um 8 Prozent gestiegen, das um Sonderfaktoren bereinigte EBIT liege jedoch 11 Prozent unter den Konsensschätzungen.
Ansonsten bewegen die Analysten die Kurse. Das Schlusslicht im DAX stellt die Aktie der Commerzbank (minus 1,8 Prozent), nachdem die UBS das Votum auf Neutral nach Buy gesenkt hat. Die UBS geht nicht nur von einem deutlichen "berichteten" Nettoverlust im zweiten Quartal aus, sondern auch von eher schwachen operativen Ergebnissen aufgrund der schwachen Einnahmen. Im MDAX steigen Rheinmetall (plus 1,7 Prozent) nach einer Hochstufung der Commerzbank auf Buy. Die Analysten sehen die Chancen im Militärbereich als nicht adäquat bewertet an, während die Risiken im Automobilzulieferbereich überbewertet würden.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.481,47 0,08 2,79 5,80 Stoxx-50 3.139,86 0,35 11,03 4,30 DAX 12.427,11 -0,03 -3,28 8,24 MDAX 24.894,89 0,08 19,13 12,20 TecDAX 2.286,09 0,32 7,39 26,18 SDAX 11.118,33 0,08 8,55 16,80 FTSE 7.391,82 0,02 1,60 3,49 CAC 5.177,03 0,07 3,76 6,47Bund-Future 161,77 0,04 -0,63
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.21 Uhr Di, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1528 -0,12% 1,1541 1,1572 +9,6% EUR/JPY 129,11 -0,15% 129,31 129,46 +5,0% EUR/CHF 1,1002 -0,25% 1,1029 1,1035 +2,7% EUR/GBP 0,8840 -0,12% 0,8850 1,1260 +3,7% USD/JPY 112,00 -0,01% 112,02 111,90 -4,2% GBP/USD 1,3042 +0,01% 1,3041 1,3028 +5,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,60 46,4 +0,4% 0,20 -18,1% Brent/ICE 49,09 48,84 +0,5% 0,25 -16,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.240,04 1.242,40 -0,2% -2,36 +7,7% Silber (Spot) 16,23 16,29 -0,3% -0,06 +1,9% Platin (Spot) 921,75 927,00 -0,6% -5,25 +2,0% Kupfer-Future 2,72 2,73 -0,3% -0,01 +7,9% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
July 19, 2017 06:57 ET (10:57 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 57 AM EDT 07-19-17

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu BMW AGmehr Nachrichten
07:21 |
Ausblick: BMW legt Quartalsergebnis vor (finanzen.net) | |
12.03.25 |
Handel in Europa: Das macht der Euro STOXX 50 am Mittwochnachmittag (finanzen.at) | |
12.03.25 |
BMW-Aktie erhält von DZ BANK Bewertung: Kaufen (finanzen.at) | |
12.03.25 |
ROUNDUP 2: Northvolt-Insolvenz: Ungewissheit um Batteriepläne bei Heide (dpa-AFX) | |
11.03.25 |
DAX 40-Titel BMW-Aktie: So viel Verlust hätte eine BMW-Investition von vor 10 Jahren eingebracht (finanzen.at) | |
11.03.25 |
Freundlicher Handel: DAX beginnt Handel mit Gewinnen (finanzen.at) | |
11.03.25 |
Optimismus in Europa: Euro STOXX 50 zum Start des Dienstagshandels mit Kursplus (finanzen.at) | |
11.03.25 |
Freundlicher Handel in Frankfurt: LUS-DAX zum Start des Dienstagshandels fester (finanzen.at) |
Analysen zu Volkswagen (VW) St.mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
ASML NV | 646,00 | -0,15% |
|
BHP Billiton Ltd. | 22,21 | -0,31% |
|
BMW AG | 82,76 | -1,22% |
|
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 59,28 | -1,71% |
|
PATRIZIA SE | 7,51 | 1,90% |
|
Rheinmetall AG | 1 264,00 | 0,28% |
|
Swedbank AB | 23,16 | -1,74% |
|
Vectron Systems AG | 12,70 | 1,60% |
|
Volkswagen (VW) St. | 109,80 | -1,52% |
|
Volvo AB (A) | 27,58 | -3,90% |
|
Indizes in diesem Artikel
EURO STOXX | 549,84 | -0,70% |