29.01.2013 18:53:32

MÄRKTE EUROPA/Anleger setzen auf die Fed und kaufen Aktien

   Von BENJAMIN KRIEGER

   Ausgerechnet schwache Konjunkturdaten aus den USA haben Europas Börsen im späten Handel noch Kursgewinne beschert. Auch wenn es paradox klingt: Das im Januar stark eingetrübte Verbrauchervertrauen in den USA belastete am Nachmittag die Börsen zwar kurzzeitig, anschließend drehten die Märkte aber wieder nach oben. Der Dax schloss 0,2 Prozent fester bei 7.849 Punkten. Denn am Mittwoch veröffentlicht die US-Notenbank ihre Beschlüsse zur Zins- und Geldpolitik. Zaghafte Verbraucher dürften die Haltung der Fed bestärken, die ultralockere Geldpolitik beizubehalten. Und davon profitieren Aktien.

   Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,2 Prozent auf 2.749 Zähler zu. Die Börsen in London, Paris, Amsterdam und Helsinki meldeten ebenfalls leichte Kursgewinne. Kleinere Gehaltsschecks und eine düstere Aussicht auf den Arbeitsmarkt haben die Stimmung der US-Verbraucher im Januar auf den tiefsten Stand seit November 2011 absacken lassen. Das könnte die Fed dazu bewegen, die Märkte weiter mit billigem Geld zu fluten. Zudem steht am Freitag mit dem offiziellen Arbeitsmarktbericht für Dezember das nächste "Risk Event" auf der Agenda.

   Der Dollar litt im Unterschied zu den Aktien unter dem schwachen Verbrauchervertrauen. Zum Euro rutschte der Greenback auf den niedrigsten Stand seit Anfang Dezember 2011. Die Gemeinschaftswährung blieb im Tageshoch 1,3497 Dollar nur hauchdünn der Sprung über 1,35 verwehrt. Letztmals handelte der Euro am 2. Dezember 2011 über 1,35 Dollar.

   Der Ölpreis zog am Nachmittag an. Im Tageshoch von 97,72 Dollar handelte er auf dem höchsten Stand seit vier Monaten. Seit Mitte Dezember ist der Ölpreis um mehr als zehn Dollar gestiegen. Der schwache Dollar und die Spannungen im Nahen Osten sorgen seit Wochen für steigende Ölpreise. Einen weiteren Kaufgrund machte Eugen Weinberg von der Commerzbank aus: "Im Vergleich zu den Aktienmärkten, welche auf mehrjährigen Höchstständen notieren, haben sich die Ölpreise zuletzt unterdurchschnittlich entwickelt. Von daher besteht Nachholpotenzial".

   Düstere Gewinnprognose lässt Software-Aktien einbrechen

   Einen Kurseinbruch erlitten die Aktien der Software AG. Ein überraschend schwacher Ausblick des Unternehmens auf das laufende Jahr ließ die Aktie um 17 Prozent wegsacken. Um rund 20 Prozent liegt die neue Gewinnprognose laut Beobachtern unter dem Analystenkonsens. Goldman Sachs und Independent Research senkten die Aktie von "Kaufen" auf "Neutral" bzw. "Halten".

   Gesucht waren dagegen Philips-Aktien, die sich um 2,3 Prozent verteuerten. Der Elektronikriese treibt den Konzernumbau weiter voran und gibt das Geschäft mit Unterhaltungselektronik für 150 Millionen Euro in bar plus Lizenzgebühren an die japanische Funai Electric ab.

   Papiere der Royal Bank of Scotland wurden von einem Bericht des Wall Street Journal belastet, dem zufolge die US-Behörden für den Fall einer Einigung im Libor-Prozess eine Strafzahlung von 500 Millionen Pfund anstreben. Die Aktien der Bank verlor sechs Prozent und zog auch viele anderen europäische Bankenaktien ins Minus.

   Stahlaktien wie Thyssen-Krupp, Salzgitter und Klöckner & Co stiegen um 1,3 bis 3,2 Prozent. Möglicherweise habe der Ausblick von Posco für Käufe von Stahlaktien gesorgt, vermuteten Händler. Südkoreas Stahlgigant rechnet im ersten Quartal 2013 mit besseren Ergebnissen als im Schlussquartal 2012.

   Die Barclays Bank hat Bayer-Aktien auf "Untergewichten" gesenkt, was diese um 2,8 Prozent nach unten drückte. Papiere von Infineon verloren zwei Tage vor Veröffentlichung von Quartalszahlen 2,5 Prozent. E.ON-Aktien erholten sich nach dem jüngsten Kursrücksetzer um zwei Prozent. Der Stromkonzern veröffentlicht am Mittwoch Geschäftszahlen.

Europäische Aktienbörsen vom Dienstag, 29. Januar .=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.749,27 4,77 +0,2% 4,3 . Stoxx-50 2.671,94 15,28 +0,6% 3,7 . Stoxx-600 290,30 0,94 +0,3% 3,8 Frankfurt XETRA-DAX 7.848,57 15,57 +0,2% 3,1 London FTSE-100 6.339,19 44,78 +0,7% 7,5 Paris CAC-40 3.785,82 4,93 +0,1% 4,0 Amsterdam AEX 358,08 1,40 +0,4% 4,5 Athen ATHEX-20 338,38 -2,67 -0,8% 9,3 Brüssel BEL-20 2.571,98 -2,78 -0,1% 3,9 Budapest BUX 19.506,04 60,51 +0,3% 7,3 Helsinki OMXH-25 2.333,12 5,59 +0,2% 5,6 Istanbul ISE NAT. 30 102.442,01 1327,04 +1,3% 4,8 Kopenhagen OMXC-20 539,49 0,46 +0,1% 8,7 Lissabon PSI 20 6.282,55 -3,02 -0,1% 11,0 Madrid IBEX-35 8.672,50 -29,50 -0,3% 5,8 Mailand FTSE-MIB 17.891,91 -5,50 -0,0% 9,9 Moskau RTS 1.623,87 -11,63 -0,7% 6,3 Oslo OBX 432,14 1,04 +0,2% 5,3 Prag PX 1.019,97 7,40 +0,7% -1,8 Stockholm OMXS-30 1.161,97 1,71 +0,1% 5,2 Warschau WIG-20 2.524,36 2,86 +0,1% -2,5 Wien ATX 2.460,65 1,43 +0,1% 2,5 Zürich SMI 7.458,03 -25,92 -0,3% 9,3

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.35 Uhr Mo, 17.31 Uhr EUR/USD 1,3481 0,33% 1,3437 1,3467 EUR/JPY 122,1804 0,25% 121,8705 122,1648 EUR/CHF 1,2426 -0,09% 1,2437 1,2477 USD/JPY 90,6500 -0,06% 90,7060 90,7115 GBP/USD 1,5756 0,36% 1,5699 1,5693 .=== Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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   January 29, 2013 12:22 ET (17:22 GMT)

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