22.02.2023 13:20:39

MÄRKTE EUROPA/Aktien im Minus - Fresenius vor Entkonsolidierung

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Aschermittwoch nach unten. Der DAX sinkt um 0,7 Prozent auf 15.295 Punkte. Das Thema unter den Investoren ist die Entkonsolidierung des Bad Homburger Konzerns Fresenius. Fresenius geben nach zudem vorgelegten Zahlen um 3 Prozent nach, die Aktie der Tochter Fresenius Medical Care haussiert dagegen um 11,5 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,8 Prozent auf 4.216 Zähler. Damit folgen die europäischen Börsen der Wall Street nach unten, dort drehte der Dow-Jones-Index gegenüber dem Jahresbeginn bereits knapp ins Minus. Die steigenden Renditen bieten momentan den Investoren eine gute Alternative, so dass weniger Geld den Weg an den Aktienmarkt findet. Dies zeigt sich auch an den stabil notierenden Anleihen.

Sinkende Ifo-Lagebeurteilung stimmt nachdenklich

Der abermalige Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex im Februar ist nach Einschätzung von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer maßgeblich von der Erleichterung der Unternehmen wegen des Ausbleibens einer Gaskrise ausgelöst worden. "Aber die leicht rückläufige Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage macht nachdenklich", schreibt Krämer in einem Kommentar. Die Unternehmen merkten, dass die Auftragseingänge bereits seit dem Frühjahr fielen. Schließlich hätten die Zentralbanken in vielen Ländern ihre Leitzinsen massiv anheben müssen. "Für das Exportland Deutschland bleibt eine Konjunkturdelle wahrscheinlich, nicht aber eine klassische Rezession", urteilt Krämer. Er rechnet für 2023 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,5 Prozent.

FMC haussiert während Fresenius leichter tendiert

Aus dem Hause Fresenius gibt es mit dem Plan der Entkonsolidierung, den Zahlen sowie Ausblicken eine Fülle an Nachrichten, die die Kurse kräftig bewegen. Der eingeleitete Rechtsformwechsel bei Fresenius Medical Care (FMC) ist nach den Worten von Fresenius-Konzernchef Michael Sen die optimale Lösung für beide DAX-Konzerne. Auf diesem Wege gebe Fresenius zwar die Kontrolle über die Dialyse-Tochter aus der Hand, bleibe aber Anker-Aktionär und könne von künftigen Wertsteigerungen profitieren.

Mit Blick auf die Zahlen heißt es von den Analysten von Berenberg, dass Fresenius Medical Care (FMC) die Erwartungen für das vierte Quartal deutlich übertroffen habe. Die Unternehmensprognose für den operativen Gewinn 2023 impliziere einen Rückgang der Konsenserwartungen für den operativen Gewinn zwischen 2 und 10 Prozent. Einige Häuser hätten einem Marktteilnehmer zufolge erwartet, dass der Ausblick noch schlechter ausfallen würde.

Zu den Zahlen von Fresenius heißt es von den Analysten von Jefferies, dass sich die Ergebnisse für 2022 mit den Erwartungen deckten. Die Unternehmensprognose für 2023 liege dagegen unter der Konsenserwartung, was der Inflation geschuldet sei sowie jüngsten Geschäftsabschlüssen und der Tochter Vamed. Den Ausblick 2023 bezeichnet Jefferies als "hart aber realistisch".

BASF geben um 1,6 Prozent nach. Der Chemiekonzern könnte einen Teil seiner Ammoniak-Produktion in Ludwigshafen stilllegen. Das wird BASF nach Informationen des Handelsblatts am kommenden Freitag bei einer Pressekonferenz zur Jahresbilanz bekanntgeben. BASF betreibt in Ludwigshafen bisher zwei Ammoniak-Anlagen, die im vergangenen Jahr wegen der hohen Gaspreise zeitweise heruntergefahren wurden.

Rio Tinto geben in London 2,6 Prozent ab. Der Nettogewinn ist im vergangenen Jahr um 41 Prozent gesunken und hat auch die Erwartungen verfehlt. Die operativen Zahlen sind zwar besser ausgefallen als erwartet. "Aber auch die Verschuldung ist deutlich höher als geschätzt", so ein Marktteilnehmer. "Zudem fallen die Rohstoffpreise weiter", sagt er.

Danone und Schindler gesucht

Danone gewinnen 3,1 Prozent. "Das organische Wachstum ist mit einem Plus von 7 Prozent etwas höher als erwartet ausgefallen", sagt ein Händler. Die übrigen Geschäftszahlen lägen im Rahmen der Erwartungen, und das gelte auch für den Ausblick.

Schindler legen zu, der Kurs steigt um 5,7 Prozent. Der schweizerische Aufzugskonzern zahlt trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs eine unveränderte Dividende von 4 Franken je Aktie. Die Analysten der Citi meinen zudem, das EBIT im vierten Quartal habe die Konsensschätzungen um etwa 11 Prozent übertroffen, auch die Marge liege über den Erwartungen.

Wolters Kluwer (+5,2%) steigen nach Vorlage von Geschäftszahlen. Die Zahlen liegen laut Citi knapp über den Erwartungen. Überraschend sei aber vor allem der Ausblick auf ein organisches Wachstum von 6 Prozent. Der Konsens habe hier bisher nur mit 4 Prozent gerechnet.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.227,76 -0,5% -22,64 +11,4%

Stoxx-50 3.925,86 -0,4% -16,35 +7,5%

DAX 15.343,52 -0,4% -54,10 +10,2%

MDAX 28.370,66 -1,2% -339,62 +13,0%

TecDAX 3.234,23 -0,2% -7,40 +10,7%

SDAX 13.269,42 -1,0% -132,99 +11,3%

FTSE 7.904,62 -0,9% -73,13 +7,1%

CAC 7.266,82 -0,6% -41,83 +12,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,52 -0,01 -0,05

US-Zehnjahresrendite 3,93 -0,02 +0,05

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:27 Uhr Di, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0635 -0,1% 1,0656 1,0671 -0,6%

EUR/JPY 143,19 -0,4% 143,58 143,82 +2,0%

EUR/CHF 0,9864 -0,1% 0,9868 0,9887 -0,3%

EUR/GBP 0,8790 -0,0% 0,8802 0,8805 -0,7%

USD/JPY 134,66 -0,2% 134,74 134,80 +2,7%

GBP/USD 1,2098 -0,1% 1,2106 1,2120 +0,0%

USD/CNH (Offshore) 6,8998 +0,1% 6,9028 6,8839 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 24.191,07 -0,8% 24.050,73 24.321,45 +45,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 75,78 76,36 -0,8% -0,58 -5,9%

Brent/ICE 82,36 83,05 -0,8% -0,69 -3,9%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 50,41 48,54 +3,8% +1,86 -33,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.841,04 1.832,28 +0,5% +8,77 +0,9%

Silber (Spot) 21,89 21,88 +0,1% +0,01 -8,7%

Platin (Spot) 954,48 946,00 +0,9% +8,48 -10,6%

Kupfer-Future 4,18 4,23 -1,0% -0,04 +9,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

February 22, 2023 07:20 ET (12:20 GMT)

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Analysen zu Fresenius Medical Care (FMC) St.mehr Analysen

26.11.24 Fresenius Medical Care Neutral UBS AG
21.11.24 Fresenius Medical Care Equal Weight Barclays Capital
18.11.24 Fresenius Medical Care Buy Goldman Sachs Group Inc.
15.11.24 Fresenius Medical Care Halten DZ BANK
12.11.24 Fresenius Medical Care Neutral UBS AG
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