MÄRKTE ASIEN/Bewegung im Handelsstreit hellt Stimmung auf

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Entspannungssignale im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie gute Vorgaben der Wall Street haben an den Börsen in Ostasien und Australien für einen freundlichen Wochenausklang gesorgt. Chinas Handelsministerium hat bestätigt, eine Einladung zu neuen Handelsgesprächen erhalten zu haben. Hinzu kam als positiver Faktor, dass die türkische Notenbank mit einer massiven Zinserhöhung Druck nicht nur von der eigenen Währung genommen hat, sondern auch von Währungen anderer Schwellenländer. Sorgen vor einer sich ausweitenden Schwellenlandkrise traten dadurch etwas in den Hintergrund.

In Tokio legte der Nikkei-225 um 1,2 Prozent zu auf 23.095 Punkte und stieg damit auf ein Siebeneinhalbmonatshoch. Rückenwind kam auch vom Yen, der zum Dollar weiter nachgab und zuletzt 111,84 Yen kostete. Im Hoch kostete der Dollar erstmals seit Mitte Juli wieder über 112 Yen. Am Montag wird wegen eines Feiertags in Tokio nicht gehandelt.

Nachdem in Hongkong der HSI am Donnerstag den besten Handelstag seit zwei Jahren erlebte, lag er am Freitag im Späthandel nochmals rund 1 Prozent im Plus. Tencent wurden gut 2 Prozent höher gehandelt, nachdem die Aktie bereits am Vortag um 5 Prozent zugelegt hatte. In den USA hatten am Donnerstag erneut Technologieaktien die Nase vorn gehabt.

Berichte über eine mögliche Zusammenarbeit von Toyota und Geely bei Hybridfahrzeugen wurden von Nomura positiv kommentiert. Sie dürfte Peking helfen, die anvisierten Umweltziele zu erreichen. Die Aktie von Geely lag 1,5 Prozent im Plus nach einem Gewinn von 8,4 Prozent am Vortag, Toyota gewannen 1 Prozent.

Schanghai bleibt zurück

Der Markt in Schanghai hinkte dagegen hinterher, der Schanghai-Composite lag knapp im Minus. Gebremst wurde er von Zahlen zur Wirtschaftsentwicklung in China, die durchwachsen ausgefallen sind. Während die Industrieproduktion im August die Markterwartung leicht übertraf, fielen die Investitionen auf den niedrigsten Stand seit 1992. Die Einzelhandelsumsätze stiegen etwas stärker als gedacht.

Der Chinext der Start-Up-Unternehmen in Shenzhen knickte um 1,8 Prozent ein auf ein Vierjahrestief, der Shenzhen Composite gab um 0,8 Prozent nach auf den niedrigsten Stand seit Ende 2014.

Risiken für das Wirtschaftswachstum in China sieht Julian Evans-Pritchard von Capital Economics vor allem im Inland. Die schwache Inlandsnachfrage dürfte die Wirtschaftsstimmung kurzfristig weiter belasten, so der Analyst. Chinas Wirtschaftspolitik sei es bisher nicht gelungen eine Trendwende bei Infrastrukturausgaben und Kreditwachstum einzuleiten.

An der 1,4 Prozent festeren Börse in Taiwan legten die Aktien der Apple-Zulieferer Taiwan Semiconductor und Largan Precision zu, nachdem die Apple-Aktie selbst am Vortag mit einem Plus von über 2 Prozent aus dem Tag gegangen war und somit eine positive Reaktion auf die jüngste Produktvorstellung gezeigt hatte. Taiwan Semiconductor und Largan zogen um 2,3 bzw über 7 Prozent an. Hon Hai gewannen 2,5 Prozent.

In Hongkong verteuerten sich AAC Technologies um über 5 Prozent, ungeachtet einer Abstufung auf "Halten" durch Daiwa. Die Analysten befürchten eine geringere iPhone-Produktion und sprechen von einer für sie "enttäuschenden" Preisgestaltung der neuen iPhone. Daiwa habe auf ein "bezahlbareres" Niveau gehofft.

In Seoul sprang der Kospi um 1,4 Prozent nach oben. Der Kurs des Apple-Konkurrenten Samsung legte um 4,1 Prozent zu, die Aktie des Chipherstellers Hynix stieg um 4,6 Prozent.

Verkauft wurden in Seoul Bankenaktien, nachdem die koreanische Regierung angekündigt hat, die Immobiliensteuern zu erhöhen, um den Preisanstieg einzudämmen. Das könnte für die Banken geringere Kreditvolumen zur Folge haben. Woori Bank gaben um 1,2 Prozent nach, Hana Financial um 1,6 und KB Financial um 2,1 Prozent.

Australische Rohstoffschwergewichte legen zu

In Australien stieg der S&P/ASX-200 um 0,6 Prozent, nachdem er an zehn der vergangenen elf Handelstage Verluste eingefahren hatte. Gewinner war hier vor allem der Gesundheitssektor mit einem Plus von 1,7 Prozent. Damit machte er Verluste vom Vortag wieder wett. CSL legten um gut 2,1 Prozent zu.

Der Subindex der Rohstoffaktien gewann 1 Prozent, gestützt von der Hoffnung auf eine Beilegung des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Die Schwergewichte BHP Billiton und Rio Tinto gewannen 1,6 bzw. 1,2 Prozent. Fortescue legten um 3,1 Prozent zu.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.165,30 +0,60% +1,65% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 23.094,67 +1,20% +1,45% 08:00

Kospi (Seoul) 2.318,25 +1,40% -6,05% 08:00

Schanghai-Comp. 2.681,65 -0,18% -18,93% 09:00

Shenzhen A-Aktien 1.470,03 -0,53% -25,87% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 27.304,30 +1,06% -11,06% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.880,15 +1,43% +2,23% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.159,34 +0,88% -8,29% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.803,91 +0,63% +0,13% 11:00

BSE (Mumbai) 37.947,56 +0,61% +12,23% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 10:04 % YTD

EUR/USD 1,1717 +0,2% 1,1690 1,1617 -2,5%

EUR/JPY 131,01 +0,1% 130,94 129,48 -3,2%

EUR/GBP 0,8924 -0,0% 0,8928 0,8910 +0,4%

GBP/USD 1,3130 +0,2% 1,3105 1,3038 -2,9%

USD/JPY 111,83 -0,1% 111,92 111,47 -0,7%

USD/KRW 1117,43 -0,4% 1122,05 1123,65 +4,7%

USD/CNY 6,8479 +0,0% 6,8448 6,8488 +5,2%

USD/CNH 6,8434 -0,0% 6,8463 6,8498 +5,1%

USD/HKD 7,8485 +0,0% 7,8484 7,8483 +0,5%

AUD/USD 0,7215 +0,4% 0,7189 0,7186 -7,7%

NZD/USD 0,6594 +0,3% 0,6573 0,6555 -7,1%

Bitcoin

BTC/USD 6.588,65 +1,7% 6.480,15 6.417,47 -51,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,06 68,59 +0,7% 0,47 +17,6%

Brent/ICE 78,56 78,18 +0,5% 0,38 +23,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.208,32 1.201,52 +0,6% +6,80 -7,3%

Silber (Spot) 14,28 14,16 +0,9% +0,12 -15,7%

Platin (Spot) 811,35 802,50 +1,1% +8,85 -12,7%

Kupfer-Future 2,66 2,67 -0,2% -0,01 -20,4%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/gos

(END) Dow Jones Newswires

September 14, 2018 04:24 ET (08:24 GMT)