08.11.2015 17:30:46

Lufthansa streicht am Montag 929 Flüge

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Arbeitsniederlegungen des Lufthansa-Kabinenpersonals werden nach einer Streikpause am Sonntag am Montag fortgesetzt. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO rief am Sonntag für den folgenden Tag zu Arbeitsniederlegungen in Frankfurt, Düsseldorf und München auf. An den Standorten Frankfurt und Düsseldorf soll in der Zeit 04:30 bis 23:00 Uhr auf der gesamten Flotte für die Dauer von 18,5 Stunden die Arbeit niedergelegt werden. In München soll in der Zeit von 04:30 bis 24:00 Uhr auf der gesamten Flotte für die Dauer von 19,5 Stunden die Arbeit eingestellt werden.

   Die Lufthansa reagierte mit der Streichung von 929 Flügen am Montag. Von den Flugstreichungen sind rund 113.000 Passagiere betroffen, wie die Fluggesellschaft am Sonntag mitteilte. Insgesamt will die Lufthansa trotz des Streiks 70 Prozent der rund 3.000 Flüge des Lufthansa-Konzerns durchführen. Am Samstag hatte die Lufthansa 520 Flüge gestrichen, betroffen waren 58.000 Fluggäste. Am Freitag waren 290 Verbindungen und damit rund jeder zehnte Flug ausgefallen. Das Unternehmen entschuldigte sich bei allen Kunden, die am Montag vom Streik betroffen sind.

   Ein UFO-Sprecher bestätigte gegenüber Dow Jones Newswires, dass im Gegensatz zum Samstag wie schon am Freitag nun auch die Fernstrecke bestreikt werden soll. Am Vortag hatte sich der Ausstand auf die Kurz- und Mittelstrecke konzentriert. Die Lufthansa sprach in einer Stellungnahme von einer "vollkommen unverhältnismäßigen Arbeitskampfmaßnahme". Die Konzern-Fluglinien Germanwings, Eurowings, Lufthansa CityLine, SWISS, Austrian Airlines, Air Dolomiti und Brussels Airlines werden nicht bestreikt. Flüge von und nach Frankfurt, München und Düsseldorf, die von diesen Linien durchgeführt werden, sind von dem Streikaufruf ebenfalls nicht betroffen. Der Flugbetrieb an den Drehkreuzen Zürich, Wien und Brüssel findet planmäßig statt.

   Nachdem UFO bereits am Vortag neue Kontakte zwischen Gewerkschaft und Unternehmen verneint hatte, widersprach die Fluggesellschaft am Sonntag dieser Behauptung. "Die heutige Aussage der UFO, dass es seit Donnerstagnachmittag keinen Kontakt zwischen UFO und Lufthansa gegeben habe, entspricht nachweislich nicht den Tatsachen. So wurde zum Beispiel das letzte Schreiben von Lufthansa der UFO am Freitagnachmittag zugestellt", ließ das Unternehmen mitteilen.

   Dies wollte UFO-Sprecher Nicoley Baublies so nicht stehen lassen: "Bei dem Schreiben handelt es sich um einen Drohbrief, der Sachverhalte anspricht, die mit dem aktuellen Streik nicht in Verbindung stehen", sagte der Sprecher auf Anfrage. UFO will weitere Streikaufrufe für die Zeit nach Montag zum gegebenen Zeitpunkt bekannt gegeben. Die Gewerkschaft hatte bereits am Vortag geäußert, bis Freitag streiken zu wollen. Eine kurzfristige Einigung der Tarifparteien scheint nicht in Sicht.

   Lufthansa bat alle Kunden, sich vor der Anreise zum Flughafen vorsorglich auf der Webseite LH.com über den Status ihres Fluges zu informieren. Außerdem informiert Lufthansa alle Fluggäste, die ihre Kontaktdaten im Kundenprofil hinterlegt haben, per E-Mail oder SMS über etwaige Streichungen. Zudem können sich Kunden in Deutschland unter der kostenfreien Service-Hotline 0800/8506070 informieren.

   Kern des Tarifkonflikts sind neben den Gehältern die Übergangs- und Altersversorgungen, die es Flugbegleitern ermöglichen, bereits vor dem gesetzlichen Rentenalter in den Ruhestand zu gehen.

   Mitarbeit: Eyk Henning

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   November 08, 2015 11:30 ET (16:30 GMT)

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