Endlich Nummer 1 |
05.10.2013 03:00:01
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Lenovo: Pfiffiger PC-Primus aus Peking
Für Manager von Dell oder Hewlett-Packard (HP) ist Yang Yuanqing der Albtraum. Wo auch immer die US-Computerkonzerne im Reich der Mitte ihre Produkte an den Mann bringen wollen, der Chef von Lenovo hat seine Leute bereits vor Ort. In China werden inzwischen weltweit die meisten Rechner verkauft. Aus dem Heimatmarkt schöpft der Konzern aus Peking seine Kraft. Während der globale Markt schrumpft — zuletzt um ein Zehntel im Jahr —, ist Wachstum für die Computerkonzerne in China noch möglich.
Yang zeigt dem einstigen Marktführer HP und dem ehemals erfolgreichen Pionier Dell, wie man in diesem schwierigen Geschäft heute noch Geld verdienen kann. Seit Juli sind die Chinesen weltweit die Nummer 1, knapp vor HP. Dell, einst mit seinem revolutionären Direktvertriebsmodell via Web der Maßstab für solide Gewinnmargen vor allem im Geschäft mit Firmenkunden, dürfte sich im Oktober von der Börse verabschieden. Während die US-Konzerne noch ihren Weg zurück in die Erfolgsspur suchen, prescht Lenovo mit profitablem Wachstum vor.
In China werden Lenovo-Rechner, Smartphones und Tablets in Tausenden von Einzelhandelsgeschäften verkauft, bis tief in die Provinz hinein. Lenovo ist mit Abstand die am besten verkaufte Computermarke in China. Damit haben die Pekinger auch gegenüber mächtigen Konkurrenten wie Samsung und LG einen Vorsprung.
Die starke Marke und das dicht geknüpfte Verkaufsnetz will Yang nutzen, um künftig auch das Geschäft mit Smartphones und Tablets zügig auszubauen. Im weltgrößten Smartphonemarkt China sind die Pekinger mit 12,6 Prozent Marktanteil selbst der globalen Nummer 1, Koreas Samsung, bereits dicht auf den Fersen. Die meisten Geräte fertigt der Konzern selbst. Eine neue Fabrik in Wuhan kann jährlich bis zu 100 Millionen Handys und Tablets liefern.
Große Displays für die Beautys
Über die großen chinesischen Telekomkonzerne kurbelt Yang den Verkauf der Geräte an. Mit größeren Handybildschirmen umgarnt Lenovo beispielsweise Frauen gezielt als Kunden. Weil die schlauen Handys ein guter Ersatz für Fotoapparate sind, bevorzugt die weibliche Kundschaft in China große Displays. „Sie lassen Gesichter größer und schöner erscheinen“, berichtet Canalys-Marktforscher James Wang.
Durch die enge Kooperation mit Chipkonzernen wie Mediatek werden lokale Konkurrenten wie Huawei zudem auf Distanz gehalten: Die neuesten und schnellsten Chips werden zuerst an den größten Kunden Lenovo geliefert. Bislang geht die Rechnung auf. Die starke Marke bei PCs, Smartphones und Tablets, das breite Sortiment und ein technologischer Vorsprung lassen Lenovo im weltgrößten Markt überdurchschnittlich verdienen.
Die Durchschnittspreise steigen, die Profitabilität des Smartphone- und Tablet-Geschäfts ebenfalls. Die jüngste Quartalsbilanz glänzte: Lenovo steigerte den Umsatz um zehn Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar und verdiente knapp ein Viertel mehr als im Vorjahr.
Dass Yang etablierte Marken erfolgreich weiterentwickeln kann, bewies er nach dem Kauf von IBMs Notebook-Marke Thinkpad im Jahr 2005. Die Marke ist auch bei Firmenkunden begehrt. Auf dem Heimatmarkt fährt Lenovo mehr als 40 Prozent seines Umsatzes und den
Löwenanteil des Gewinns ein. Weltweit beherrscht die Nummer 1 bei PCs und Notebooks rund 17 Prozent des Marktes.
Auch im wachsenden Geschäft mit Smartphones und Tablets ist China das Kraftzentrum. Der Markt soll 2014 um ein Viertel auf 450 Millionen Geräte zulegen. „Das Wachstum verlagert sich in die Schwellenländer — und vom Premium- in das mittlere und das Einsteigersegment“, freut sich Yang. Er jedenfalls ist schon da.
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