Lässt die Kultserie South Park Netflix und Apple zurückzucken?

Bis zu 500 Millionen US-Dollar für Streaming geboten

Die Streamingrechte der Zeichentrickserie South Park werden derzeit auf dem Markt angeboten. South Park ist eine der am längsten laufenden Serien der Viacom Comedy Central und befindet sich derzeit in der 23. Staffel. Das Bieterverfahren handelt Berichten der Variety zufolge Beträge um rund 500 Millionen US-Dollar für die Streamingrechte. Die Entscheidung wurde ursprünglich für den kommenden Samstag angepeilt, allerdings sollen die Parteien um die Entwickler Trey Parker und Matt Stone sich noch nicht entschieden haben. Auch der Kabelsender Viacom will sich nicht festlegen. Laut Bloomberg haben sechs Parteien um die Streamingrechte gekämpft, Netflix soll inzwischen das Interesse verloren haben und aus dem Bieterverfahren ausgestiegen sein. Weiterhin berichtet Forbes vom DesinteresseApple´s. Hintergrund soll das South Park-Verbot der chinesischen Regierung sein.

South Park wird in China zensiert, Apple steigt aus

Da die Zeichentrickserie den Ruf hat, sehr gesellschaftskritisch zu sein, wurde auch eine provokante Episode "Band in China" vor kurzem ausgestrahlt. In der Folge wurde die chinesische Regierung stark kritisiert, inhaltlich beschäftigt sich die Episode sonst mit Bestechung, Zwangsorganentnahme, Gefängnisfolter und Sklavenarbeit. Der Clou der Geschichte: China´s Staatschefs verboten die Serie in ganz China, auch Portale die zur Diskussion über die umstrittene Serie dienen, sind ab sofort unzulässig. Dieser Prozess wurde haargenau in der Folge prognostiziert. Mit dem Verbot schließt sich ein riesiger Absatzmarkt und dessen sei sich Apple bewusst. Der chinesische Streaming-Dienst Youku von dem Internetriesen Alibaba schloss alle South Park-Kanäle, selbst auf Suchmaschinen ist kein Inhalt mehr über South Park zu finden, die Serie und zugehörige Informationen wurden zensiert. Interessant zu wissen: Auf Demonstrationen in Hongkong wurde von den Protestanten genau diese Episode abgespielt.

Apple steigt aus

Apple´s Desinteresse kommt nicht von ungefähr. Der Weltmarktführer für Smartphones ist erfolgstechnisch abhängig vom chinesischen Markt und befürchtet Konsequenzen für eine etwaige Aufnahme von Southpark in das Apple TV+ Angebot. Erst vor kurzem eliminierte Apple eine von Hongkonger Demonstranten genutze App aus ähnlichen Gründen. Warum Netflix nicht mehr um die Serie bietet ist unklar. Bisher hatte Netflix die Kultserie in einem Vertrag mit Viacom lizenziert.

Weitere Auktionäre sind Amazon, die CBS Corp, welche mit Viacom fusioniert und einen eigenen Streaming-Serice besitzt und weiterhin Hulu. Der Erlös aus dem Verkauf wird zwischen den Machern und Viacom aufgeteilt.

Redaktion finanzen.at