16.07.2008 15:00:00
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Langericht urteilt im Fall Stadt Hagen gegen Deutsche Bank
WUPPERTAL (Dow Jones)--Wegen mangelhafter Beratung bei risikoreichen Zins-Swap-Geschäften ist die Deutsche Bank AG vom Landgericht Wuppertal zur Zahlung von 1 Million EUR Schadenersatz an eine Immobilien-Tochter der Stadt Hagen verurteilt worden. Eine parallel laufende Klage der Stadt auf Zahlung von 21 Mio EUR werde jedoch als unbegründet abgelehnt, urteilte das Gericht am Mittwoch in Wuppertal.
Geklagt hatten neben der Stadt auch ihre kommunale Immobiliengesellschaft GIV. Beide hatten Derivatgeschäfte abgeschlossen, um ihre Zinsbelastung zu mindern. Sie hatten mit dem Geldinstitut einen so genannten Spread-Ladder-Swap geschlossen und damit darauf gewettet, dass der Zinsabstand zwischen 10-jährigen und 2-jährigen Zinsen sich im Idealfall weiter ausweite. Tatsächlich kamen sich die Zinskurven 2005 jedoch näher, kurzzeitig waren langfristige Kredite sogar billiger.
Das Gericht folgte bei der Klage der Kommune, die bereits seit mehreren Jahren mit Derivatgeschäften ein "aktives Schuldenmanagement" betrieb, der Sichtweise der Deutschen Bank. Die Beratung durch die Bank sei ausreichend gewesen. Vorhandene Risiken seien nicht verharmlost worden. "Die Stadt war eine sehr erfahrene und professionelle Kundin", heißt es im Urteil.
Im Fall der Immobiliengesellschaft, die vom vorherigen Geschäftsabschluss der Stadt quasi mitgerissen" worden sei, habe sich die Beratung hingegen auf ein Minimum beschränkt, stellte das Gericht fest. Weil die GIV bislang keine rein spekulativen Geschäfte geschlossen habe, habe die Bank hier ihre Beratungspflicht "nicht erfüllt". Die Deutsche Bank behält sich einem Sprecher zufolge Rechtsmittel vor. Die Stadt Hagen war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Webseiten: http://www.hagen.de http://www.db.com-Von Rüdiger Schoß, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 117, ruediger.schoss@dowjones.com DJG/rso/roa (END) Dow Jones Newswires
July 16, 2008 08:57 ET (12:57 GMT)
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