21.03.2014 15:50:00

Krim-Krise - voestalpine: Kaum langfristige Projekte in der Region

Der börsennotierte Stahlkonzern voestalpine sieht sich in CEE kaum exponiert und befürchtet daher auch keine gröberen Beeinträchtigungen des Geschäftsverlaufs infolge der Krim-Krise. "Russland ist kein strategischer Kernmarkt - wir sind in Osteuropa quasi nicht vorhanden", sagte Unternehmenssprecher Peter Felsbach am Freitag zur APA.

Im Geschäftsjahr 2012/13 habe die voestalpine in Russland einen Umsatz von rund 190 Mio. Euro erzielt. "Und das war relativ hoch, weil wir größere Projekte im Bereich Bahninfrastruktur hatten", so Felsbach. Es gebe kaum langfristige Projekte "und wenn, dann in geringem Ausmaß". Die weltweiten Verkaufserlöse der voestalpine lagen zuletzt bei 11,5 Mrd. Euro.

Derzeit wickelt die Voest einen laut Marktexperten rund 100 Mio. Euro schweren Auftrag für das Pipeline-Projekt South Stream ab, der Ende Jänner unterschrieben wurde und bis zum Spätsommer abgewickelt sein soll.

In der Ukraine hätten die Umsätze 2012/13 nur 7 Mio. Euro erreicht. Für die Voest arbeiteten dort lediglich drei Vertriebsmitarbeiter einer russischen Tochter in Kiew.

Deutlich mehr Relevanz für die voestalpine hat die Ukraine als Eisenerzlieferant für die Stahlerzeugung - 3 bis 3,5 Mio. Tonnen jährlich bezieht die Voest von dort. Das entspricht etwa einem Drittel des Konzernbedarfs (rund 10 Mio. Tonnen). "Wir haben jederzeit die Möglichkeit zu switchen und unser Eisenerz woanders her zu beziehen", so Felsbach.

Derzeit gebe es aber keine Probleme mit den Erzlieferungen aus der Ukraine: "Es läuft alles ohne Einschränkungen", betonte der Unternehmenssprecher. Eisenerz sei auch der wichtigste Devisenbringer für die Ukraine.

Betreffend Eisenerzbezug sei der oberösterreichische Konzern "auf der ganzen Welt sehr gut diversifiziert", sagte Felsbach und verwies auf Lieferanten aus Südafrika, Brasilien und Nordamerika. Die voestalpine kauft ihr Eisenerz auch bei den drei weltgrößten Erzlieferanten Vale (Brasilien), BHP und Rio Tinto (beide Australien). Die drei Großen diktieren die Preise auf dem Weltmarkt.

Zu einem Viertel ist die Voest beim Eisenerz Selbstversorger: 25 Prozent seines Eisenerzes holt sich der Konzern aus dem steirischen Erzberg, den das Land Steiermark in eine Stiftung eingebracht hat. Begünstigte ist die voestalpine.

(Schluss) kre/ivn

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