11.04.2016 12:28:46
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Kartellamt stellt Sky bei Bundesligarechten ins Abseits
Von Archibald Preuschat
FRANKFURT (Dow Jones)--"Alle Spiele - alle Tore": Dieser Werbespruch von Sky wird wohl bald überarbeitet werden müssen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat sich zu einem "Alleinerwerbsverbot" bereit erklärt, wenn die Bundesligarechte ab der Saison 2017/18 ausgeschrieben werden, teilte das Bundeskartellamt am Montag mit. Somit werde es einem Bieter damit zukünftig nicht mehr möglich sein, alleiniger Rechteinhaber für alle Live-Spiele der Bundesliga zu werden, so die Wettbewerbshüter.
Die Entscheidung bedeutet insbesondere einen herben Rückschlag für Sky Deutschland. Der Bezahlfernsehsender, der jetzt Teil der britischen Sky plc ist, ist zurzeit noch Inhaber sämtlicher Liverechte über alle Plattformen, wie Sky-Sprecher Dirk Böhm bestätigte. Einen Kommentar zur Mitteilung des Kartellamtes lehnte er indes ab: "Wir bereiten uns auf die Ausschreibung vor, mehr ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu sagen."
Die Bundesligarechte sind das wertvollste Pay-TV-Recht in Deutschland, entsprechend tief greift Sky in die Kasse. Knapp eine halbe Milliarde Euro lässt sich Sky pro Saison das Recht kosten, alle Partien der höchsten beiden Ligen live auszustrahlen.
"Wir haben Wert gelegt auf Regelungen, die sicher stellen, dass im Ergebnis mehr als ein einziger Bieter die Live-Rechte erwirbt. Solange nur ein Inhaber der Live-Rechte am Markt ist, birgt dies die Gefahr, dass der Innovationswettbewerb - insbesondere der von internetbasierten Angeboten - beschränkt wird", so Kartellamtspräsident Andreas Mundt in einer Mitteilung.
Eine DFL-Sprecherin lehnte einen Kommentar ebenfalls ab und verwies auf eine Pressekonfernz am morgigen Dienstag, auf dem die DFL über die Modalitäten der Rechtevergabe informieren will.
Zuletzt hatten auch die Deutsche Telekom, ebenso wie der TV-Sender RTL Interesse an Bundesliga-Rechten gezeigt.
Bei seiner Entscheidung verwies das Kartellamt auch auf Großbritannien. Dort teilt sich Sky die Live-Rechte an der Premier League mit British Telecom. Die britische Liga konnte den Wert der Liverechte für die Jahre 2016 bis 2019 um 70 Prozent steigern, Sky muss mit 1,39 Milliarden Pfund sogar 83 Prozent mehr zahlen, als bei der vorangegangenen Auktion. Dafür darf der Bezahlfernsehsender 116 der 154 Spiel live ausstrahlen, die Rechte an den übrigen 38 Partien liegen bei BT.
Fußballfans benötigen zwar nur ein Abo, entweder bei Sky oder BT, müssen aber mehr bezahlen, wenn sie auch die Spiele sehen wollen, an denen ihr Anbieter keine Rechte hat.
Mitarbeit: Simon Zekaria in London.
Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com
DJG/apr/kla
(END) Dow Jones Newswires
April 11, 2016 05:58 ET (09:58 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 05 58 AM EDT 04-11-16
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