In Milliardenhöhe |
10.10.2024 18:04:41
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Deutsche Telekom erhöht Ausschüttung und will Aktienrückkauf starten - Aktie gewinnt
Wie die Telekom weiter mitteilte, soll die Dividende von 77 Cent im Jahr zuvor auf nun 90 Cent je Aktie für 2024 steigen. Analysten hatten im Schnitt mit etwas weniger gerechnet. Der Dividendenvorschlag muss noch auf der Hauptversammlung bestätigt werden. Zudem kündigte die Telekom für 2025 Rückkäufe von eigenen Aktien von bis zu zwei Milliarden Euro an.
Damit gibt die Telekom indirekt die Ausschüttungserhöhung ihrer wichtigsten Tochter T-Mobile US weiter. Die Telekom hielt zuletzt etwas mehr als die Hälfte an den Amerikanern. Die 50,4-prozentige Beteiligung an T-Mobile US (Stand Ende zweites Quartal) ist derzeit umgerechnet rund 114 Milliarden Euro wert - die Telekom selbst kommt auf etwas mehr als 133 Milliarden Euro. Die Amerika-Tochter macht damit circa 85 Prozent der Summe aus, die die Telekom an der Börse wert ist.
Seit Jahren gibt das USA-Segment das Wachstumstempo der Telekom vor. Wie die Bonner weiter am Donnerstag bekannt gaben, rechnen sie konzernweit bis 2027 mit einem jährlichen Umsatzplus von vier Prozent im Durchschnitt. Ohne die Amerikaner dürfte die Telekom dagegen nur um 2,5 bis 3 Prozent durchschnittlich pro Jahr wachsen.
Im Tagesgeschäft soll der operative Gewinn konzernweit inklusive der wichtigsten Sparte im Durchschnitt jährlich um 4 bis 6 Prozent zulegen. Ohne das US-Geschäft rechnet der Vorstand beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 3 bis 4 Prozent. Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow AL) dürfte 2027 dann auf rund 21 Milliarden Euro klettern.
Dabei beabsichtigt Konzernchef Höttges im laufenden Betrieb Geld einzusparen. Künstliche Intelligenz soll etwa im Kundenservice Abläufe automatisieren und den Betrieb von Netzen und Rechenzentren optimieren. Auf der Suche nach Antworten sollen Kunden etwa KI-basierte Informationen angeboten bekommen - die Telekom verspricht sich dadurch, Anfragen schneller abarbeiten zu können. Anstatt mit Menschen zu telefonieren, sollen Kunden etwa über die App und KI-gestützte Messenger-Dienste selbst auf die Antwort ihrer Anliegen kommen.
Finanzchef Christian Illek kündigte an, den Personalbestand "kontinuierlich" zu reduzieren. Insgesamt rechnet der Manager mit Einsparungen von 700 Millionen Euro durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.
Bis zum Jahr 2027 plant die Deutsche Telekom über die Investitionen ins Geschäft und die Dividendenzahlungen hinaus insgesamt mehr als 15 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Für dieses Extra-Budget sieht der Vorstand gleich mehrere Verwendungsmöglichkeiten. Neben einer Aufstockung des Anteils an T-Mobile US könnten weitere Aktienrückkäufe folgen - diese dürften die hauptsächlichen Verwendungsszenarien sein, führte Illek aus.
Auch "generelle strategische Flexibilität" sei eine Option - damit könnten etwa Zukäufe gemeint sein. In den USA hat T-Mobile US zuletzt bekannt gegeben, das Mobilfunkgeschäft von U.S. Cellular (United States Cellular) sowie die beiden Glasfaseranbieter Lumos und Metronet kaufen zu wollen.
Hierzulande will die Telekom weiter in Glasfaser und den 5G-Ausbau investieren. Für 2027 will Deutschlandchef Srini Gopalan die Marke von einer Million FTTH-Neukunden knacken - das sind jene Haushalte, wo die Glasfaserleitung bis in die Wohnung verlegt ist (Fibre to the Home, FTTH). Dadurch sind schnellere Geschwindigkeiten möglich als etwa bei Leitungen nur bis zum Gebäude oder dem nächsten Technikkasten.
Bis 2027 will die Telekom dann fast alle deutschen Haushalte mit dem Mobilfunkstandard 5G versorgen - Mitte Juli dieses Jahres lag die Abdeckung bereits bei 97 Prozent. Für Telekom-Unternehmen lohnt es sich nur bedingt, bevölkerungsarme Landschaften zu erschließen.
Von Analysten gab es für die Ziele lobende Worte. Der Kapitalmarkttag unterstreiche die attraktive Wachstums- und Ertragsstory des Konzerns, kommentierte JPMorgan-Analyst Akhil Dattani in einer ersten Reaktion. Sein Branchenkollege Andrew Lee von der US-Investmentbank Goldman Sachs geht einen Schritt weiter und sieht Spielraum dafür, dass der Konsens noch einmal erhöht wird.
/ngu/zb/stk/mis
BONN (dpa-AFX)
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