08.03.2013 16:03:33

IPO/ROUNDUP: Großaktionär Kühne will Börsengang bei Reederei-Fusion

    HAMBURG (dpa-AFX) - Der Transportunternehmer Klaus-Michael Kühne besteht bei einem Zusammenschluss der Hamburger Reedereien Hapag-Lloyd und Hamburg Süd auf einem Börsengang. "Ob mit oder ohne Hamburg Süd, Hapag-Lloyd wird an die Börse gehen", sagte Kühne der Tageszeitung "Die Welt" (Freitag). Er räumte ein, dass die Fusionspläne mit der Oetker-Tochter daran scheitern könnten. Bis zum Juni 2013 erwarte er Klarheit über die Bewertungen der beiden Reedereien, bis zum Herbst könnten Verträge ausgearbeitet sein.

    Der Großaktionär von Hapag-Lloyd will zusammen mit August Oetker, zu dessen Familie Hamburg Süd gehört, die viertgrößte Reederei der Welt schaffen. "Ich favorisiere eine Partnerschaft mit Oetker, nicht eine Übernahme durch Oetker", sagte Kühne dem Blatt. Er sprach von einem Zusammenschluss auf Augenhöhe.

    Der Aufsichtsrat von Hapag-Lloyd reagierte verschnupft auf Kühnes Offenheit. "Es handelt sich lediglich um die Meinung eines einzelnen Anteilseigners", teilte Aufsichtsratschef Jürgen Weber mit. Die Gespräche zwischen Hapag-Lloyd und Hamburg Süd über einen möglichen Zusammenschluss würden unter strengster Vertraulichkeit geführt. "Sobald es Ergebnisse zu verkünden gibt, werde ich mich als Aufsichtsratsvorsitzender dazu offiziell äußern", erklärte Weber.

    Kühne sieht für den Börsengang der neuen Großreederei aus Hapag-Lloyd und Hamburg Süd einen Zeithorizont von zwei bis drei Jahren. Ein Grund dafür: Über diesen Weg will der Touristikkonzern Tui (TUI), der noch mit 22 Prozent an Hapag-Lloyd beteiligt ist, aus der Schifffahrt aussteigen. Zudem braucht die Reederei aus Sicht von Kühne die Möglichkeit zu wachsen. Nach einem Börsengang solle Oetker mit etwa 40 Prozent beteiligt sein. Kühne selbst will auf lange Sicht eine Sperrminorität von 25 Prozent halten. Der Rest der Anteile solle an der Börse gehandelt werden.

    Mit einem größeren Stellenabbau rechnet Kühne unterdessen nicht. "Bei einem Zusammenschluss dürfte erfreulicherweise kein großer Kahlschlag notwendig werden", sagte er. Die Reedereien passten ideal zueinander, ihre Geschäftsgebiete ergänzten sich eher, als dass sie sich überschnitten. Ohne einen Zusammenschluss sieht Kühne die Lage für beide Reedereien kritisch. Hapag-Lloyd sei zu klein, um auf Dauer gegenüber den drei Branchenriesen Maersk, CMA-CGM aus Frankreich und MSC aus der Schweiz bestehen zu können. Ähnliches gelte auch für Hamburg Süd./jha/egi/DP/zb

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