11.08.2009 08:36:00
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INTERVIEW/Rational: Planen 09 weder Kurzarbeit noch Stellenabbau
LANDSBERG (Dow Jones)--Der Großküchenzulieferer Rational will nach Stellenstreichungen zu Jahresbeginn das restliche Geschäftsjahr ohne weitere Einschnitte beim Personal durchstehen. "Wir planen für den Rest des Jahres keine Kurzarbeit und auch keine weiteren Stellenstreichungen", sagte Rational-Vorstandsvorsitzender Günter Blaschke im Interview mit Dow Jones Newswires am Dienstag.
Stellenstreichungen erteilte Blaschke aber nur unter der Prämisse eine Absage, dass es keinen erneuten Konjunktureinbruch gebe. "Wenn es in der Krise noch einen Schritt nach unten geben sollte, müssten wir unser Unternehmen auch wieder entsprechend anpassen. Aber davon gehen wir derzeit nicht aus", sagte Blaschke. Zu Jahresbeginn hatte der MDAX-Konzern 140 Stellen abgebaut, davon 40 in Deutschland. Rational beschäftigt derzeit etwa 1.000 Mitarbeiter.
Eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr gibt der MDAX-Konzern mit Sitz in Landsberg weiterhin nicht ab. Es seien zwar in den verschiedenen Märkten, in denen Rational Großküchen beliefert, bereits erste Anzeichen einer Bodenbildung zu erkennen. Laut Blaschke brauche es aber "noch etwas mehr Zeit, um von einer stabilen Bodenbildung zu sprechen".
Dass Rational weiterhin keine konkrete Jahresprognose nennt sei eher den Unwägbarkeiten der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geschuldet als dem eigenen Geschäftsverlauf, sagte der Vorstandsvorsitzende. Der MDAX-Konzern rechne für das Gesamtjahr mit einer Umsatz- und Ergebnisentwicklung "auf moderatem Niveau", hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag.
Im zweiten Quartal hat die Rational AG die Kaufzurückhaltung ihrer Kunden zu spüren bekommen. Der Umsatz ging um 16% auf 74,4 Mio EUR zurück. Im ersten Halbjahr lag der Umsatzrückgang bei 12% auf 147,7 Mio EUR.
Das Vorsteuerergebnis (EBT) schrumpfte im zweiten Quartal auf 20,0 (Vorjahr: 24,1) Mio EUR und erreichte im ersten Halbjahr 35,2 (43,1) Mio EUR. Der Ergebnisrückgang um 12% in den ersten sechs Monaten des Jahres liege aber "im Erwartungskorridor", wie es in der Mitteilung heißt. Blaschke wollte nicht präzisieren, wie weit dieser "Erwartungskorridor" gefasst ist. Der Ergebnisrückgang sei auch auf den Basiseffekt des noch starken ersten Halbjahres 2008 zurückzuführen.
Für das zweite Halbjahr sieht Rational nun allerdings die Möglichkeit, den Umsatzrückgang zu verlangsamen: "Wir laufen jetzt gegen schwächere Vorjahresquartale", sagte der Vorstandsvorsitzende. Das dritte und vierte Quartal des Vorjahres hatten bereits Umsatzrückgänge verzeichnet. Wenn sich das Geschäft stabil weiterentwickelt habe der Konzern daher die Chance, den Rückgang zum Vorjahr zu reduzieren. "Nicht weil das Geschäft besser wird, sondern weil das Vorjahr schlechter wird", erläutert Blaschke.
Als wichtigste Aufgabe für das laufende Geschäftsjahr hat sich Blaschke die Sicherung des Unternehmens vorgenommen. "In Krisenzeiten ist Liquidität das Hauptziel fürs Überleben", sagte Blaschke. Im ersten Halbjahr hat Rational seinen operativen Cashflow um 15% auf 30,2 Mio EUR gesteigert. Der Finanzmittelbestand inklusive Festgeldanlagen betrug Ende Juni 87,2 Mio EUR nach 57,5 Mio EUR am 31. März. "Unsere Eigenkapitalquote lag im ersten Halbjahr bei 66% nach 60% in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres", sagte Blaschke.
Auch die Ertragskraft hat der MDAX-Konzern gesteigert: Im zweiten Quartal lag die EBIT-Marge mit 27,0% leicht über den 26,9% des Vorjahresquartals. Durch die Anpassung der variablen Sachkosten und der Kapazitäten hatte Rational laut Blaschke im ersten Halbjahr um 8% niedrigere Kosten als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Zudem habe das Unternehmen von niedrigeren Rohstoffpreisen profitiert.
Webseite: www.rational-ag.com
- Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, +49 69 29725-106, matthias.karpstein@dowjones.com
DJG/mak/kla (END) Dow Jones Newswires
August 11, 2009 02:05 ET (06:05 GMT)
Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 05 AM EDT 08-11-09
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