09.03.2009 13:30:00

INTERVIEW/Eurohypo: Wir machen nur sehr selektives Neugeschäft

Von Madeleine Winkler

   Dow Jones NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank-Tochter Eurohypo macht nach Aussage ihres Vorstandssprechers Frank Pörschke weiterhin nur sehr selektives Neugeschäft. Die Eurohypo fokussiere sich daher klar auf ihre Bestandskunden, sagte Pörschke im Gespräch mit Dow Jones Newswires. Der Immobilienfinanzierer konzentriere sich zudem auf die anstehenden Prolongationen der laufenden Kreditvereinbarungen.

   Die Rahmenbedingungen für die Eurohypo AG seien auch im laufenden Jahr unverändert schwierig. "Generell stehen die Immobilienmärkte im In- und Ausland darüber hinaus unter dem Eindruck einer anhaltenden Liquiditätsverknappung und einer (zu) geringen Eigenkapitalausstattung der Investoren", erklärte Pörschke.

   "Dieses und unsere restriktive Kreditvergabepolitik schränken natürlich die Geschäftsmöglichkeiten unserer Bank im laufenden Jahr ein", sagte der Vorstandssprecher weiter. "Das um so mehr, als wir auch nicht in gleichem Umfang wie vor der Krise jede Möglichkeit haben, Kredite über Verbriefungen oder Syndizieren wieder in den Markt zu geben, um unser Eigenkapital zu entlasten."

   Die größten Sorgen bereitet der Branche immer noch die Refinanzierung. "Der klassische Weg über die Emission von Pfandbriefen ist unverändert beschwerlich, auch wenn es wieder erste Bewegung am Kapitalmarkt gibt", sagte Pörschke.

   Die Commerzbank-Tochter profitiere von der Einbindung in den Mutterkonzern. "Innerhalb des Konzerns haben wir die Refinanzierung so organisiert, dass Pfandbriefemissionen über die Eurohypo erfolgen", erklärte er. Das ungedeckte Refinanzierungsgeschäft laufe für den Konzern insgesamt, also auch für die Eurohypo, über die Commerzbank. "Die Commerzbank-Gruppe profitiert insgesamt davon, dass sie ein Privatkundengeschäft mit entsprechenden Einlagen hat", so Pörschke.

   Die Eurohypo nutze nun die Zeit, sich für die Zukunft zu rüsten, sagte Pörschke. Alle bisherigen Vorgehensweisen müssten gründlich analysiert werden. "Die Überprüfung muss sich auf alle Bereiche erstrecken: auf die Geschäftsusancen und Dienstleistungsangebote, auf das Risiko- und Portfoliomanagement, auf die Geschäftspläne und Geschäftsziele, kurz, auf alle Facetten des Geschäftsmodells", führte der Vorstandssprecher aus.

   Nur die Märkte, in denen die Eurohypo "langfristig risikoadäquate Erträge erwirtschaften" könne, seien für das Unternehmen dauerhaft attraktiv. Das gelte sowohl für etablierte, ausgereifte Märkte als auch für noch junge Märkte. "Wir werden ab Mitte dieses Jahres sukzessive mit der Umsetzung der derzeit laufenden Untersuchung beginnen", kündigte Pörschke an.

   Das Restrukturierungsprogramm der Eurohypo sehe eine Neuausrichtung des Geschäftsmodells vor, das auch eine Redimensionierung sei. "Dabei sind Stellenstreichungen natürlich nicht das angestrebte Ziel", sagte Pörschke. "Richtig ist aber, dass wir voraussichtlich Kapazitäten anpassen müssen, das ist auch schon im letzten Jahr in New York und London passiert."

Webseite: http://www.eurohypo.com http://www.commerzbank.de

-Von Madeleine Winkler, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 115, madeleine.winkler@dowjones.com DJG/maw/brb Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

   March 09, 2009 07:59 ET (11:59 GMT)

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