12.03.2018 07:00:04
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Innogy schweigt zu Zerschlagungsplänen von RWE und Eon
Von Christian Grimm
ESSEN (Dow Jones)--Der Energieversorger Innogy schweigt zu den Plänen von Eon und der Konzernmutter RWE, das Unternehmen zu zerschlagen. "Zu den jüngsten Ankündigungen von RWE und Eon werden wir zu gegebener Zeit Stellung nehmen", erklärte der kommissarische Vorstandschef Uwe Tigges am Morgen bei der Vorlage der Bilanz.
RWE und Eon wollen das erst vor zwei Jahre gegründete Unternehmen filetieren und abwickeln. Während sich Eon das Netzgeschäft einverleiben will, gliedert RWE Wind- und Solarkraft wieder ein und erhält das Erneuerbaren-Segment der Eon dazu. Der ausgehandelte Tausch der verschiedenen Aktivitäten ist als komplizierter Prozess konzipiert, an dessen Ende RWE mit knapp 17 Prozent ein gewichtiger Aktionär des Essener Nachbarn werden soll. Die Konzernzentralen liegen keine 5 Kilometer auseinander und in der Vergangenheit beäugten sich die Manager der Konkurrenten stets misstrauisch.
Das im vergangenen Jahr erreichte Ergebnis der Innogy gerät durch das Milliardengeschäft in den Hintergrund. Hauptsächlich wegen Abschreibungen auf die verlustreiche britische Tochter Npower halbierte sich der Gewinn auf 778 Millionen Euro. Als Dividende will der Versorger wie im vergangenen Jahr 1,60 Euro je Anteilsschein ausschütten. Operativ erwirtschaftete das Unternehmen mit 42.000 Mitarbeitern vor Zinsen und Steuern (EBIT) 2,8 Milliarden Euro.
Der Großteil des Ertrages kam mit 1,94 Milliarden Euro von den Strom- und Gasnetzen. Damit erwirtschaftete der Bereich 0,2 Milliarden mehr als im Jahr zuvor. Eon hat es bei dem im Geheimen entworfenen Deal auf diesen stabilen Gewinngaranten abgesehen. Die Erneuerbaren Energien, die zurück an die Muttergesellschaft RWE gehen sollen, verdienten operativ 355 Millionen Euro und damit ziemlich genau so viel im Jahr davor.
Für das laufende Jahr rechnet der Versorger damit, dass der Ertrag des Netzgeschäfts auf 1,85 Milliarden Euro sinken wird, weil die Netzagentur die Renditen gesenkt hat. Windkraft und Solarstrom sollen wieder einen Ergebnisbeitrag von 350 Millionen bringen.
Für Montag wird erwartet, dass die Aufsichtsträte von RWE und Eon grünes Licht geben und das Geschäft besiegeln. Damit verschwände Innogy zwei Jahre nach der Gründung schon wieder vom Markt. Wirksam wird die Neuordnung der deutschen Energiebranche erst, wenn das Kartellamt den Deal durchwinkt.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/chg/jhe
(END) Dow Jones Newswires
March 12, 2018 02:00 ET (06:00 GMT)
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