Chipwerte im Fokus |
26.11.2024 14:41:00
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Infineon-Aktie macht Verluste wett: Gute Zahlen von Analog Devices beflügeln - Manager bei Infineon-Tochter soll Millionen abgezweigt haben
Der US-Halbleiterhersteller Analog Devices meldete für das vierte Geschäftsquartal einen Gewinn, der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar zurückging, aber die Schätzungen der Wall Street übertraf. Das Unternehmen äußerte sich außerdem zum Ausblick und gab sich vorsichtig optimistisch, dass das neue Geschäftsjahr ein starkes Wachstumsjahr werde.
Lob heimste Analog Devices ein für sein Geschäft mit der Automobilbranche, dessen Umsatz um mehr als 9 Prozent die Erwartungen übertraf und damit auch positiv auf den deutschen Chipkonzern Infineon ausstrahlte, der in diesem Geschäft stark vertreten ist.
Manager bei Infineon-Tochter soll Millionen abgezweigt haben
Wegen des Vorwurfs der millionenschweren Veruntreuung von Unternehmensgeldern steht ein Ex-Manager eines Tochterunternehmens des Chipherstellers Infineon Technologies vor dem Landgericht Arnsberg. Laut Anklage soll er als Manager des Unternehmens mit Sitz in Warstein allein über ein von ihm eingerichtetes Treuhandkonto mit mehreren Transaktionen 7,5 Millionen Euro abgezweigt und für eigene Immobiliengeschäfte und den eigenen gehobenen Lebensstil ausgegeben haben, wie ein Gerichtssprecher zum Prozessauftakt sagte.
Weitere Millionenbeträge, unter anderem in Form von Darlehen seines Arbeitgebers, soll er über den Ankauf zweier Zulieferfirmen und die Gründung einer eigenen Holding veruntreut haben. In diesem zweiten Anklagekomplex ist auch ein Ehepaar aus Düsseldorf wegen Beihilfe mitangeklagt, das den Ex-Manager unterstützt haben soll. Nach Ansicht der Richter steht gegen die beiden Eheleute auch der Verdacht der Geldwäsche im Raum, so der Gerichtssprecher.
Angeklagter will im Prozess zu Vorwürfen Stellung nehmen
Zu den Vorwürfen werde sich sein Mandant erst im weiteren Prozessverlauf vor Gericht äußern, teilte der Anwalt des angeklagten Ex-Managers auf Nachfrage mit. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt für die drei Angeklagten die Unschuldsvermutung.
Laut Gerichtssprecher hatte sich der angeklagte Manager im September 2020 gegenüber seinem Arbeitgeber offenbart. Er habe letztlich keine andere Wahl gehabt, sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. "Die Veruntreuungen wären anderenfalls zeitnah aufgedeckt worden."
Das Unternehmen hat sich auf die Halbleitertechnologie im Bereich der Stromerzeugung spezialisiert und ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Infineon und Siemens. Es tritt als Nebenklägerin in dem Prozess auf und betrachtet sich als Geschädigte: "Der Angeklagte ist mit hoher krimineller Energie vorgegangen, unter anderem durch den Einsatz von Strohleuten sowie durch Urkundenfälschung. Nur so konnten die Vorgänge so lange unentdeckt bleiben", sagte der Sprecher auf Anfrage.
In dem komplexen Wirtschaftsstrafverfahren sind bis Mitte Februar noch 14 weitere Verhandlungstermine vorgesehen.
FRANKFURT/NEW YORK/ARNSBERG (dpa-AFX)
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