21.11.2017 12:06:46
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HOCHTIEF leitet EU-Kartellverfahren für Abertis-Übernahme ein
Von Olaf Ridder
FRANKFURT (Dow Jones)--HOCHTIEF hat für die geplante Übernahme des spanischen Autobahnbetreibers Abertis die wettbewerbsrechtliche Prüfung bei der EU-Kommission eingeleitet. Der kartellrechtliche Prozess sei angestoßen, sagte ein Sprecher des Essener Baukonzerns auf Nachfrage. Man gehe davon aus, das Brüssel seine Entscheidung noch vor der spanischen Börsenaufsicht CNMV treffen werde.
Hochtief hatte vor einem Monat für Abertis ein Gegenangebot angekündigt, das im Volumen über dem des italienischen Infrastrukturkonzerns Atlantia liegt. Während das Angebot von Atlantia bereits von CNMV und EU-Kommission freigegeben wurde, stehen die Genehmigungen im Falle von Hochtief noch aus. Da es zwischen Hochtief und Abertis aber keine Überschneidungen im Geschäft gibt, ist aus Brüssel kein Veto zu erwarten. Die spanische Börsenaufsicht entscheidet üblicherweise innerhalb einer Frist von drei Monaten.
Der Essener Konzern, der mehrheitlich vom spanischen Baukonzern ACS kontrolliert wird, hat inzwischen die nötige Kreditfinanzierung im Detail geklärt. 17 Banken stellen insgesamt 15 Milliarden Euro zur Verfügung, hieß es am Morgen in einer Mitteilung. Zu Berichten spanischer Zeitungen, wonach ACS versucht, rund 2 Milliarden Euro von Anlegern einzuwerben, sagte der Hochtief-Sprecher, man brauche keine Co-Investoren. Das habe die Syndizierung deutlich gezeigt.
Hochtief bietet insgesamt 17,1 Milliarden Euro für Abertis, ein kleinerer Teil des Kaufpreises soll dabei in Form von Aktien gezahlt werden. Das von der Benetton-Familie kontrollierte Unternehmen Atlantia kommt auf vergleichbarer Basis auf einen Wert von 15,7 Milliarden Euro. Atlantia könnte jedoch nachlegen, wenn die Zustimmung der Behörden für die Hochtief-Offerte vorliegt. CEO Giovanni Castellucci sagte kürzlich der Financial Times, man könne das Angebot zum richtigen Zeitpunkt noch "angemessen wettbewerbsfähig" machen.
Abertis mit Sitz in Barcelona betreibt 8.600 Kilometer überwiegend mautpflichtige Autobahnen und Straßen in 14 Ländern und ist dabei führend in Spanien, Chile und Brasilien. Auch in Frankreich hält die Gesellschaft Konzessionen für den Betrieb von gut 2.000 Autobahnkilometern. Hochtief würde mit der Übernahme von Abertis seine Wertschöpfung im Straßenbau verlängern. Gemeinsam mit der öffentlichen Hand könnte man Autobahnen künftig nicht mehr nur planen und bauen, sondern auch über viele Jahre betreiben. Hochtief verspricht sich von der Übernahme Synergien von 6 bis 8 Milliarden Euro.
Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com
DJG/rio/mgo
(END) Dow Jones Newswires
November 21, 2017 06:07 ET (11:07 GMT)
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