25.03.2024 14:21:55

Hält der Rekordkurs an?

Kolumne

Weiter auf Rekordkurs: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche zugelegt. Nachdem im Vorfeld der Ratssitzung der US-Notenbank Fed noch teilweise Zurückhaltung bei den Anlegern geherrscht hatte, ging es nach dem Fed-Entscheid deutlich nach oben. Die US-Notenbanker hatten einerseits mit der In-Aussicht-Stellung von Zinssenkungen in diesem Jahr, andererseits mit einer angehobenen Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft für gute Stimmung an den Märkten gesorgt. Zu Ende der Handelswoche kamen von einem besser als erwartet ausgefallenen Ifo-Geschäftsklimaindex weitere positive Impulse. Zudem konnten im Wochenverlauf einige Unternehmen mit Zahlen, Ausblicken oder weiteren Nachrichten überzeugen.

Dax setzt Rekordkurs fort

Der Deutsche Aktienindex (Dax) setzte seine Rekordkurs fort und markierte neue Höchststände - zuletzt rund 18.226 Zähler am vergangenen Freitag -, zudem schloss er mehrfach über der 18.000er-Marke. Im Wochenvergleich stieg der Dax um 1,5 Prozent auf 18.205,94 Punkte. Der MDax gewann 2,1 Prozent auf 26.622,83 Zähler. Der TecDax legte um 1,3 Prozent zu auf 3.423,03 Punkte.

Den größten Kurszuwachs im Dax verzeichneten in der vergangenen Woche die Titel von Siemens Energy mit einem Plus von 15,3 Prozent. Die Anleger reagierten unter anderem auf Berichte, wonach der Konzern einen neuen Anlauf nehme, das Geschäft mit Windkraftturbinen an Land zu verkaufen. Bei Rheinmetall wirkten sich unter anderem Analystenkommentare sowie ein Milliardenauftrag der Bundeswehr positiv aus. Der Kurs des Rüstungskonzerns überstieg erstmals die Marke von 500 Euro, auf Wochensicht ergab sich ein Plus von 9,6 Prozent. Im MDax legten die Titel von Hensoldt sogar um 10,0 Prozent zu, neben der allgemein guten Stimmung für Rüstungswerte trieben Neuigkeiten zur Übernahme des Elektronikspezialisten ESG. Damit waren Hensoldt die zweitgrößten Gewinner im Index, lediglich die Titel von Jungheinrich stiegen mit 10,5 Prozent noch stärker. Beim Staplerhersteller trieb unter anderem ein Analystenkommentar mit einer optimistischen Erwartung an die anstehenden Geschäftszahlen den Kurs.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche zugelegt. Nach einem verhaltenen Wochenauftakt zogen die Notierungen der Bundespapiere an. Die Impulse hierfür kamen von den Erwartungen sinkender Leitzinsen der großen westlichen Notenbanken. Mit der schweizerischen Notenbank hatte in der vergangenen Woche sogar eine erste westliche Zentralbank ihre Zinsen gesenkt, die Fed und die Bank of England ließen ihre Zinsen wie prognostiziert unverändert. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe ging im Wochenvergleich von 2,44 auf 2,32 Prozent zurück. Die Umlaufrendite sank von 2,49 auf 2,41 Prozent.

USA: Fed heizt Kurse an

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche deutlich höher geschlossen. Vor allem nach den positiven Signalen der Fed verzeichneten die wichtigsten Indizes neue Rekordhochs, bevor am Freitag Gewinnmitnahmen einsetzen. Der Dow-Jones-Index legte im Wochenvergleich dennoch um 2,0 Prozent zu auf 39.475,90 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index zog um 2,3 Prozent auf 5.234,18 Zähler an. Der technologielastige Nasdaq-100-Index kletterte sogar um 3,0 Prozent auf 18.339,44 Punkte.

Ausblick: Ist der Markt überkauft?

Grundsätzlich könnten die positiven Impulse aus der vergangenen Woche auch in den kommenden Tagen an den deutschen Aktienmärkten anhalten, die Aussicht auf Leitzinssenkungen in diesem Jahr besteht unverändert und dürfte sich nach Ansicht der meisten Experten auch bewahrheiten. Allerdings mahnen einige Beobachter, dass der Markt aktuell überkauft sei, weswegen die Anleger auch mit einer zwischenzeitlichen Gegenbewegung rechnen sollten. In den USA hatten ja bereits Ende vergangener Woche Gewinnmitnahmen die Rekordjagd der großen Indizes unterbrochen.

Wenig Impulse in der kurzen Karwoche

Von dieser allgemeinen Stimmung abgesehen bleiben die Impulse in der aktuellen, verkürzten Handelswoche überschaubar. Die meisten potenziell marktbewegenden Daten kommen am Donnerstag, wenn unter anderem das Bruttoinlandsprodukt der USA, die Konsumausgaben sowie das Verbrauchervertrauen in den USA veröffentlicht werden. Allerdings bleibt abzuwarten, ob nicht etliche Investoren vor dem langen Osterwochenende lieber auf Nummer Sicher gehen werden; an Karfreitag bleiben die Börsen sowohl in den USA als auch hierzulande geschlossen, an Ostermontag wird in Deutschland nicht gehandelt. Neben den Zahlen am Donnerstag stehen unter anderem das Geschäftsklima in der Eurozone, das GfK-Verbrauchervertrauen für Deutschland sowie die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA auf der Agenda.

Von Unternehmensseite werden die geplanten Veröffentlichungen deutlich weniger, wobei aus der zweiten und dritten Börsenreihe noch eine Reihe von Zahlen vorgelegt werden - allerdings sind hier die Eckdaten oftmals bereits bekannt.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 25.03.: Nationaler Aktivitätsindex der Chicago Fed (USA)
Dienstag, 26.03.: GfK-Verbrauchervertrauen (Deutschland); Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA; Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Mittwoch, 27.03.: Geschäftsklima in der Eurozone; Verbrauchervertrauen in der Eurozone
Donnerstag, 28.03.: Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Arbeitslosenzahlen für Deutschland; Bruttoinlandsprodukt der USA; Persönliche Konsumausgaben in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der Verbraucher in den USA; Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA)
Freitag, 29.03. (Karfreitag): Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA

Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.

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