06.10.2020 16:21:00

Grasser-Prozess - Schweizer Zeuge: Hoffte auf Geschäfte mit Swarovski

Am Nachmittag des heutigen 163. Prozesstages wurde per Videokonferenz in die Schweiz der ehemalige Verwaltungsrat der Gesellschaft Ferint AG befragt. Auf das Konto der Ferint AG bei der Meinl Bank zahlte der nunmehr Erstangeklagte Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser im Jahr 2005 eine halbe Million Euro in bar ein. Grasser gibt an, das Geld von seiner Schwiegermutter aus der Swarovski-Familie in bar bekommen zu haben.

Der Zeuge Urs St. sagte, der Geschäftsführer der Ferint AG, der Schweizer Wirtschaftstreuhänder Heinrich S., habe ihm damals gesagt, dass Grasser auf das Konto Geld einlegen wolle. Auch der Name Swarovski sei gefallen. Daran erinnere er sich, weil er als Designer viele Swarovski-Glassteine verwendet habe. Er habe sich damals gedacht, vielleicht würde er ja die Swarovskis kennenlernen und mit ihnen ins Geschäft kommen. Es sei aber nie zu einem Treffen gekommen, weder mit Grasser noch mit jemandem aus der Familie Swarovski.

S. habe ihm damals gesagt, dass Grasser für seine Schwiegermutter Transaktionen auf dem Ferint-Konto machen wollte. "S. hat mir damals gesagt, dass Grasser mit einer Swarovski verheiratet sei. Das war für mich eine Art Inbegriff von Geld", schilderte der Zeuge St. . Er selber ist gelernter Schweißtechniker und fertigte Kronleuchter aus Metall für Hotels an, die er mit Swarovski-Steinen verzierte, wie er auf Nachfrage von Richterin Marion Hohenecker sagte.

Mit den konkreten Transaktionen auf dem Ferint-Konto habe er nichts zu tun gehabt, sagte er. Die Leistung der Ferint sei gewesen, ihr Konto zur Verfügung zu stellen, und dafür Honorare zu kassieren - "bescheidene Beträge", so der Zeuge. Er als Verwaltungsrat der Ferint AG habe seine Informationen nur vom Wirtschaftstreuhänder und Ferint-Geschäftsführer Heinrich S. bekommen. Wer dann tatsächlich über die Transaktionen auf dem Konto entschieden habe, konnte er nicht sagen. Jedenfalls hätten die Transaktionen über den Treuhänder Heinrich S. laufen müssen.

Am 15. Jänner 2010 hatte der Verwaltungsrat Urs St. dann eine Erklärung unterschrieben, wonach die wirtschaftlich Berechtigte an den Vermögenswerten auf dem Ferint-Konto die Mutter des Treuhänders S. sei. Diese Erklärung sei ihm von S. so vorgelegt worden und er habe sie unterschrieben, sagte der Zeuge. Von irgendwelchen Geschäften der Mutter des Treuhänders über das Ferint-Konto wisse er nichts.

(Schluss/folgt Zus.) gru/stf/kre

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