Risikovorsorge erhöht 18.07.2022 22:03:00

Goldman Sachs-Aktie schließt mit Gewinn: GS hat trotz Gewinneinbruch Erwartungen übertroffen

Goldman Sachs-Aktie schließt mit Gewinn: GS hat trotz Gewinneinbruch Erwartungen übertroffen

In den drei Monaten bis Ende Juni verdiente der Finanzkonzern nach eigenen Angaben vom Montag unterm Strich 2,9 Milliarden Dollar und damit 47 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Goldman Sachs bekam die Flaute im klassischen Investmentbanking zu spüren, zu dem die Betreuung von Firmen bei Börsengängen sowie Übernahmen und Fusionen zählen. Hier verdienen Banken durch Gebühren ordentlich mit. Doch nach dem Boom während der Pandemie hielten sich Unternehmen beim "Dealmaking" im ersten Halbjahr stark zurück.

Angesichts des trüben Konjunkturausblicks erhöhte Goldman Sachs zudem die Risikovorsorge für faule Kredite deutlich. Die US-Notenbank strafft ihre Geldpolitik wegen der hohen Inflation, doch steigende Zinsen bergen die Gefahr, die Konjunktur abzuwürgen. Experten befürchten eine Rezession, die zu Zahlungsausfällen führen könnte.

Die hohe Nervosität an den Finanzmärkten spielt Banken wie Goldman Sachs allerdings auch in die Karten. Da viele Anleger ihre Portfolios anpassten, boomte das Wertpapierhandelsgeschäft im vergangenen Quartal. Goldman-Vorstandschef David Solomon sprach im Geschäftsbericht von "soliden Ergebnissen". Doch insgesamt fielen die Erträge des Geldhauses um 23 Prozent auf 11,9 Milliarden Dollar.

Analysten hatten im Schnitt mit deutlich schwächeren Zahlen gerechnet. Außerdem kündigte Goldman Sachs eine Erhöhung der Quartalsdividende von 2,0 auf 2,5 Dollar pro Aktie an.

Bei der Bank of America ließen höhere Rücklagen für faule Kredite und Rechtskosten den Gewinn ging im Jahresvergleich um 33 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar sinken, wie das US-Geldhaus am Montag mitteilte. Dabei stiegen die Erträge um sechs Prozent auf 22,7 Milliarden Dollar. Doch starke Zuwächse in einigen Geschäftsbereichen wie dem Handel mit Wertpapieren konnten höhere Kosten nicht ausgleichen.

Goldman Sachs rückt Banken-Bilanzsaison in positiveres Licht

Nach einem dürftigen Auftakt von JPMorgan am vergangenen Donnerstag und dann besseren Nachrichten von der Citigroup sind am Montag von großen US-Banken ermutigende Signale gekommen. Die Tendenz im Sektor werde damit positiver, hieß es am Markt. Vor allem die Investmentbank Goldman Sachs wusste zu Wochenbeginn zu überzeugen. Resultate gab es außerdem von der Branchengröße Bank of America.

Die Goldman Sachs-Aktie zeigte sich im NYSE-Handel mit einem Kursplus von 2,54 Prozent und schloss bei 301,32 US-Dollar.

Bei den Goldman-Sachs-Anlegern kamen die vorgelegten Zahlen besonders gut an, hat die Investmentbank doch trotz eines Gewinnbruchs besser als erwartet abgeschnitten. Dazu hätten die Erträge aller vier Geschäftsfelder, darunter auch der Investmentbanking-Arm beigetragen, hieß es vom Barclays-Analysten Jason Goldberg. Im Vergleich zu den Wettbewerbern habe Goldman im Jahresvergleich die stärksten Erträge geliefert und im Quartalsvergleich den geringsten Rückgang der Investmentbanking-Gebühren vermeldet.

In dem neuerdings erstarkten Branchenumfeld sahen die Anleger bei der Bank of America darüber hinweg, dass das Geldinstitut sowohl mit dem Handelsertrag als auch mit dem Gewinn knapp unter den Erwartungen blieb. Sie konzentrierten sich mehr auf die soliden Nettozinserträge, womit das Kursplus von 0,7 Prozent begründet wurde. Laut der UBS-Expertin Erika Najarian war das Quartal deshalb besser als es auf den ersten Blick den Anschein mache.

NEW YORK (dpa-AFX)

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Bildquelle: Chris Hondros/Getty Images

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