Eskalierender Konflikt 22.08.2019 17:43:44

freenet bleibt im Streit mit Sunrise um UPC-Übernahme hart

freenet bleibt im Streit mit Sunrise um UPC-Übernahme hart

Das Unternehmen werde alle rechtlichen und kommerziellen Mittel und Wege in Erwägung ziehen, um Schaden von freenet abzuhalten, schrieb der Konzern, der mit knapp 25 Prozent an Sunrise beteiligt ist. Gleichzeitig lenkte das Unternehmen ein: Trotz des "inakzeptablen Verhaltens von Sunrise" stünde freenet weiterhin für einen konstruktiven Dialog zu Verfügung.

Sunrise war nach der Kritik von freenet an der Finanzierung des 6,3 Milliarden Franken schweren Deals nach eigenen Angaben auf den TecDAX-und MDAX-Konzern zugegangen und hatte Änderungen vorgeschlagen. So könnte das Volumen der geplanten Kapitalerhöhung verringert werden, hieß es von den Schweizern. freenet habe diesen Vorschlag aber abgelehnt.

Die Schweizer warfen freenet zudem einen Interessenskonflikt vor. So habe freenet auf Kosten der Minderheitsaktionäre unangemessene Forderungen gestellt und möglicherweise seine treuhänderischen Pflichten verletzt. Angesichts eines Interessenskonflikts der freenet-Vertreter im Verwaltungsrat würden diese von den künftigen Beratungen zur UPC-Übernahme ausgeschlossen. freenet-Vorstandschef Christoph Vilanek und Finanzvorstand Ingo Arnold sitzen im Sunrise-Verwaltungsrat.

Von freenet hieß es am Nachmittag, man habe Sunrise detaillierte Eckpunkte zur UPC-Übernahme in einem Diskussionspapier mitgeteilt, um nicht schon im Vorwege jeglichen Handlungsspielraum einzuschränken. Dem sei grundsätzlich nichts weiter hinzuzufügen. freenets Kritikpunkte würden von vielen Investoren und Analysten geteilt, so das Unternehmen.

Der Sunrise-Großaktionär freenet will die Übernahme von UPC Schweiz durch Sunrise für 6,3 Milliarden Franken verhindern. Zur Finanzierung des Deals plant der zweitgrößte Schweizer Telekomkonzern eine Kapitalerhöhung im Volumen von gut 4 Milliarden Franken, benötigt dafür aber den Segen der Aktionäre. freenet sperrt sich allerdings dagegen und fordert einen geringeren Kaufpreis, eine Beteiligung des UPC-Verkäufers Liberty Global an dem neuen Unternehmen und ein geringeres Volumen der Kapitalerhöhung.

ZÜRICH (Dow Jones)

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Bildquelle: SEBASTIAN DERUNGS/AFP/Getty Images,freenet

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