ArcelorMittal Aktie
WKN DE: A2DRTZ / ISIN: LU1598757687
11.05.2019 08:25:40
|
Forscher: Stahlfusion kein schnelles Mittel gegen Überkapazität
ESSEN (dpa-AFX) - Die abgesagte Stahlfusion von thyssenkrupp mit dem indischen Konkurrenten Tata hätte nach Einschätzung des Wirtschaftsforschers Roland Döhrn keinen kurzfristigen Abbau der Überkapazitäten in Europa gebracht. Die dafür notwendige "Schließungen von Stahlwerken sind nur schwer durchzusetzen", sagte der Stahlexperte des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung der Deutschen Presse-Agentur. Stilllegungen wären "durch die Zusagen, die im Zusammenhang mit der Fusion von Thyssenkrupp und Tata gemacht wurden, zunächst schwieriger geworden".
Döhrn verwies in diesem Zusammenhang auf das Stahlwerk von Tata in Port Talbot in Großbritannien. "Um die Bilanz der britischen Sparte von Tata zu entlasten, hat der britische Staat in erheblichem Umfang Pensionsverpflichtungen übernommen", sagte er. Deshalb wäre es wenig wahrscheinlich gewesen, dass das Stahlwerk "in absehbarer Zeit geschlossen wird, obwohl es als das am wenigsten effiziente Werk von Thyssenkrupp und Tata gilt". In Deutschland hatte Thyssenkrupp mit der IG Metall langfristigen Standortgarantien vereinbart. Auf längere Sicht könnten Werksschließungen aber nicht verhindert werden, sagte Döhrn.
Thyssenkrupp hatte am Freitag mitgeteilt, dass das geplante Gemeinschaftsunternehmen mit Tata "am Widerstand der Europäischen Kommission gescheitert" sei. Die von Thyssenkrupp und Tata angebotenen Zugeständnisse hätten der Wettbewerbshütern nicht ausgereicht. Thyssenkrupp hat deshalb auch die geplante Aufspaltung des Konzerns in zwei eigenständige Unternehmen abgesagt. Der Essener Konzern will jetzt 6000 Stellen streichen, 4000 mehr als bisher geplant.
"Verschlechtert hätte sich durch die Fusion vor allem die Position der Stahlverbraucher, weil ein großer Lieferant verschwunden wäre", sagte Döhrn. Möglicherweise habe die EU-Kommission bei ihren Prüfungen vor allem auf diesen Punkt geachtet. Auch bei der Beschaffung der Rohstoffe "hätte ein fusioniertes Unternehmen eine größere Marktmacht gegenüber den Lieferanten gehabt".
Thyssenkrupp-Chef Kerkhoff hatte betont, die Stahlfusion wäre wegen der Überkapazitäten und wegen des hohen Importdrucks aus Asien keine Bedrohung des Wettbewerbs gewesen. "Die europäische Stahlindustrie braucht Konsolidierung", hatte Kerkhoff gesagt. Davon sei er nach wie vor überzeugt./hff/DP/zb

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu ArcelorMittalmehr Nachrichten
30.05.25 |
CAC 40-Papier ArcelorMittal-Aktie: So viel Gewinn hätte ein Investment in ArcelorMittal von vor 5 Jahren eingefahren (finanzen.at) | |
23.05.25 |
CAC 40-Wert ArcelorMittal-Aktie: So viel Verlust wäre bei einem Investment in ArcelorMittal von vor 3 Jahren angefallen (finanzen.at) | |
16.05.25 |
CAC 40-Papier ArcelorMittal-Aktie: So viel Gewinn hätte eine Investition in ArcelorMittal von vor einem Jahr abgeworfen (finanzen.at) | |
09.05.25 |
CAC 40-Wert ArcelorMittal-Aktie: So viel Gewinn hätte eine Investition in ArcelorMittal von vor 10 Jahren abgeworfen (finanzen.at) | |
06.05.25 |
Schwacher Wochentag in Paris: CAC 40 schlussendlich leichter (finanzen.at) | |
06.05.25 |
Dienstagshandel in Paris: CAC 40 legt am Nachmittag den Rückwärtsgang ein (finanzen.at) | |
06.05.25 |
Verluste in Paris: CAC 40 zeigt sich am Dienstagmittag leichter (finanzen.at) | |
06.05.25 |
Schwacher Wochentag in Paris: CAC 40 notiert zum Start des Dienstagshandels im Minus (finanzen.at) |
Analysen zu ArcelorMittalmehr Analysen
27.05.25 | ArcelorMittal Buy | Deutsche Bank AG | |
02.05.25 | ArcelorMittal Hold | Jefferies & Company Inc. | |
01.05.25 | ArcelorMittal Overweight | Barclays Capital | |
30.04.25 | ArcelorMittal Buy | UBS AG | |
15.04.25 | ArcelorMittal Hold | Jefferies & Company Inc. |
Aktien in diesem Artikel
ArcelorMittal | 26,76 | -0,34% |
|
Salzgitter | 21,06 | 0,48% |
|
thyssenkrupp AG | 8,49 | -1,26% |
|