Nach schwierigem Jahr 17.01.2023 23:59:00

EvercoreISI-Analyst spricht Kaufempfehlung für Amazon-Aktie aus - unter einer Bedingung

EvercoreISI-Analyst spricht Kaufempfehlung für Amazon-Aktie aus - unter einer Bedingung

• Amazons Geschäft hat sich eingetrübt
• Handelsriese bemüht sich um Kostensenkungen
• EvercoreISI-Analyst: Amazon-Aktie ein Kauf - Horizont entscheidend


Amazon enttäuscht mit Q3-Zahlen und Ausblick

Mit der Zahlenvorlage zum dritten Quartal 2022 verschreckte Amazon im vergangenen Oktober die Anleger. Die Umsatzerlöse stiegen gegenüber dem Vorjahresquartal zwar um 15 Prozent auf 127,1 Milliarden US-Dollar, doch der Gewinn fiel von 3,2 Milliarden US-Dollar (0,31 US-Dollar je Aktie) im Vorjahresquartal auf 2,9 Milliarden US-Dollar (0,28 US-Dollar je Aktie) zurück. Zudem prognostizierte der Konzern für das vierte Quartal Erlöse zwischen 140 und 148 Milliarden US-Dollar - Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet. Auch mit der Gewinnprognose für das letzte Jahresviertel, in einer Spanne von null bis vier Milliarden US-Dollar, sorgte Amazon für Enttäuschung.

JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth erklärte laut der Deutschen Presse-Agentur, dass der Konzern die trüberen Wirtschaftsaussichten im Internethandel und dem Cloud-Geschäft zu spüren bekomme. Nachdem das dritte Quartal gut begonnen habe, hätten sich die Geschäfte jedoch immer mehr abgeschwächt - vor allem das internationale Geschäft habe sich eingetrübt.

Handelsriese bemüht sich, Kosten zu senken

Der Konzern reagierte auch prompt auf die ungewisse wirtschaftliche Lage und die gestiegenen Kosten und bemühte sich um Kostensenkungen.

So verkündete Amazon Anfang November, dass die Konzernführung eine Einstellungspause für die kommenden Monate beschlossen habe. Und nicht nur das: Mitte November begann das Unternehmen mit dem ersten größeren Stellenabbau in seiner Firmengeschichte. Nachdem Ende des vergangenen Jahres noch die Rede vom Abbau von 10.000 Stellen war, kündigte Amazon-Chef Andy Jassy Anfang des neuen Jahres in einem Memo an die Beschäftigten die Streichung von mehr als 18.000 Stellen an.

Darüber hinaus gab es Berichte, Amazon stelle unprofitable Sparten auf den Prüfstand. Wie das Wall Street Journal schreibt, stehe auch die Geräte-Sparte, zu der der Sprachassistent Alexa gehört, zur Debatte. Der Konzern erklärte laut Reuters, dass er angesichts des wirtschaftlichen Umfelds Möglichkeiten zur Kostensenkung prüfe, jedoch zuversichtlich sei, was die Zukunft von Alexa angehe.

Im Rahmen seiner jährlichen Überprüfung der Geschäftsstrategie hat der Online-Handelsriese dpa zufolge Ende des vergangenen Jahres zudem die Einstellung von drei neuen Geschäftsideen in Indien verkündet: Das bedeutete das Ende für die Lernplattform "Amazon Academy", den Essenslieferdiensts "Amazon Food" und die Großhandel-Website "Amazon Distribution".

EvercoreISI-Analyst: Amazon-Aktie ein Kauf

Die Probleme des Handelsriesen und die Unsicherheit und Rezessionssorgen am Markt spiegeln sich auch in der Performance der Amazon-Aktie wider. Im vergangenen Jahr verlor das Papier rund 50 Prozent an Wert und das Unternehmen rutschte mit seiner Marktkapitalisierung unter die Marke von einer Billion US-Dollar.

EvercoreISI-Analyst Mark Mahaney betrachtet die angeschlagene Aktie als Kauf - jedenfalls, wenn Anleger über die wahrscheinlich herausfordernde Zeit zum Jahresstart hinausblicken können. "Ich denke, die Kernthese zu Amazon ist gut intakt", sagte Mahaney bei Yahoo Finance Live. "Es ist nur so, dass es all den nachgiebigen Verbrauchertrends, insbesondere bei Konsumgütern, und dem Inflationsdruck vollständig ausgesetzt ist. Es wird einige Zeit dauern, bis sich das Amazon-Schiff wieder in Ordnung bringt, aber es wird sich selbst wieder in Ordnung bringen." Es komme auf den Anlagehorizont an, doch wenn Anleger bereit seien, mehr als ein Jahr zu warten, habe Amazon aktuell einen guten Preis, denkt Mahaney.

Dennoch räumt der Analyst ein, dass Amazon weitere Kostensenkungen vornehmen müsse, wenn die Aktie 2023 steigen soll. "Amazon wird einige Probleme haben", so Mahaney. "Sie müssen bei den Kosten etwas aggressiver werden."

Redaktion finanzen.at

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