07.12.2014 15:22:31

Eskalation zwischen BER-Gesellschaftern und Geschäftsführer Mehdorn

   BERLIN (AFP)--Kurz vor der nächsten Aufsichtsratssitzung zum künftigen Hauptstadtflughafen BER scheint das Verhältnis zwischen BER-Geschäftsführer Hartmut Mehdorn und den Gesellschaftern aus Bund und Ländern tief zerrüttet. Medien berichteten am Sonntag, dass die Gesellschafter Mehdorns Vertrag nicht mehr verlängern wollen. Mehdorn wiederum warf seinen Arbeitgebern in einem an die Medien durchgesickerten Schreiben "Inquisition" und "Zynismus" vor.

   Der Aufsichtsrat trifft sich das nächste Mal am 12. Dezember. Mehdorns Vertrag läuft zwar noch bis März 2016, über eine Verlängerung muss aber bereits im kommenden März entschieden werden.

   Bild am Sonntag und Spiegel berichteten übereinstimmend, dass Mehdorns Vertrag nicht verlängert werden soll. Dem Spiegel zufolge trauen die Gesellschafter ihm nicht mehr zu, den neuen Terminal zu eröffnen, ohne dabei seinen Etat maßlos zu überziehen. Laut Bild am Sonntag gilt eine Vertragsverlängerung inzwischen als ausgeschlossen.

   Der Sonntagszeitung zufolge schrieb Mehdorn am Freitag einen zweiseitigen Brief an das Bundesverkehrsministerium. Darin werfe er den Flughafen-Eigentümern aus Bund sowie den Ländern Berlin und Brandenburg vor, "in unserem Haus eine Inquisition der Jahre 2013 und 2014 durchzuführen. Das Ganze passt zu der von uns erlebten und beklagten Misstrauenskultur rund um den BER". Mehdorn reagiere damit auf das von den Gesellschaftern geplante externe Gutachten, mit dem die anhaltenden Probleme der Baustelle beleuchtet werden sollen.

   Mehdorn bedankt sich laut Bild am Sonntag in seinem Brief süffisant für eine "unnötige Belehrung" im GmbH-Recht und biete im Austausch eine "Lehrstunde" zur Unternehmensführung an. "Ihren Hinweis auf einen guten Geist und gute Zusammenarbeit empfinden wir als Zynismus und völlige Unkenntnis des Unternehmens und seiner angespannten Lage", habe der Manager geschrieben.

   Im Berliner Tagesspiegel am Sonntag beklagte Mehdorn selbst mangelndes Vertrauen. "Ein Aufsichtsrat muss Vertrauen in seine Geschäftsführung haben. Entweder er traut seiner Geschäftsleitung oder er sucht sich eine neue. Dazwischen gibt es nichts", sagte er dem Blatt. Er hoffe, der Aufsichtsrat merke "nach und nach", dass der BER-Geschäftsführung vertraut werden könne.

   Gleichzeitig hielt er der Politik Ängstlichkeiten vor. Er fürchte, die Gesellschafter wollten auch nach der Aufsichtsratssitzung keinen Eröffnungstermin nennen. Einen festen Terminplan halte er aber für unbedingt erforderlich: "Ohne Termin werden wir keine Flughafeneröffnung hinkriegen, denn sonst schaffen wir nicht den Anreiz und klaren Rahmen für Bau, Planung und behördliche Abnahmen."

   DJG/bam

   (END) Dow Jones Newswires

   December 07, 2014 08:52 ET (13:52 GMT)- - 08 52 AM EST 12-07-14

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