Einstige Lufthansa-Tochter BMI auf Gewinnkurs

    HAMBURG (dpa-AFX) - Die Fluglinie British Midland (BMI) steuert unter dem Dach der British-Airways-Mutter IAG auf die Gewinnzone zu. "Das BMI-Geschäft wird in diesem Jahr die Gewinnschwelle überschreiten", sagte British-Airways-Chef Keith Williams der Tourismus-Fachzeitschrift "fvw" (Ausgabe 19. September). Er sieht die ehemalige Lufthansa-Topchter BMI als Glücksfall für den Konzern. Dank der Gesellschaft, die vor der Übernahme durch IAG einen Schuldenberg von 200 Millionen britischen Pfund angehäuft hatte, kann British Airways am Drehkreuz London-Heathrow nun wieder wachsen. Die 42 Start- und Landerechte, die BMI mitgebracht habe, gebe British Airways Luft für sechs bis sieben Jahre, sagte Williams.

    Die Lufthansa hatte BMI im Jahr 2009 übernommen. Wegen anhaltender Verluste zog der Vorstand Ende 2011 die Reißleine und verkaufte die Tochter an die International Airlines Group (IAG), in der sich British Airways Anfang 2011 mit Iberia zusammengeschlossen hatte. Seit April 2012 fliegt BMI unter dem Dach von IAG. Den Großteil der zusätzlichen Start- und Landerechte an dem überlasteten Londoner Drehkreuz habe British Airways genutzt, um die Zubringerflüge Richtung London auszubauen, sagte Williams. Mit dem Rest will er das Langstreckennetz seiner Gesellschaft erweitern.

    Williams rechnet bei Europas Fluggesellschaften noch mit einigen Pleiten. In der Branche brauche es noch weitere Konsolidierungsschritte. Synergien mit Air Berlin, die seit März 2012 wie British Airways zum Luftfahrtbündnis Oneworld gehört, spüren die Briten kaum. Mehr als auf Air Berlin baut Williams auf eine Zukunft mit dem Oneworld-Kandidaten Qatar Airways. Damit könne die Gesellschaft auf den Strecken in Richtung Osten wachsen. Qatar Airways soll dem Oneworld-Bündnis Ende Oktober beitreten./stw/enl/fbr