08.08.2008 19:27:00
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Einige deutsche Banken nicht von ARS-Problematik betroffen
Von Ulrike Dauer und Rüdiger Schoss Dow Jones Newswires FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank AG, die WestLB, die BayernLB, die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und die HypoReal Estate sind nicht verwickelt im An- oder Verkauf von sogenannten Auction-Rate-Securities (ARS). "Das Produkt wurde stark von US-Retailanlegern gekauft. Wir sind in dem Segment nicht tätig", sagte ein Sprecher der Commerzbank am Freitag.
Ein Sprecher der WestLB sagte, "dieses Thema hat für uns keine Relevanz". Von der BayernLB mit Sitz in München hieß es: "Die Bank hat keine ARS in ihrem Portfolio". "Wir hatten keine Papiere und sind nicht exponiert", sagte die HypoReal Estate. Bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hieß es ebenfalls, man habe keinerlei Papiere im Bestand.
Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte nicht kommentieren, ob die Bank Auction-Rate-Securities gekauft oder verkauft habe. Zudem wollte er sich zu einem Artikel in der Tageszeitung "Handelsblatt" vom Freitag nicht äußern. Die Deutsche Bank betreue im ARS-Geschäft zwar vor allem Großkunden, sehe sich aber trotzdem mindestens einer Sammelklage von Kleinanlegern gegenüber, schreibt die Zeitung. Die mit einer Sammelklage betraute Rechtsanwältin Dena Sharp sagte, die Deutsche Bank solle wie die Citigroup die Papiere zum Einstandspreis zurückzunehmen.
Die Allianz SE, die Dresdner Bank, die Deutsche Postbank, UniCredit, die HypoVereinsbank und die IKB waren für eine Stellungnahme zum Thema ARS kurzfristig nicht erreichbar.
Die Problematik um die so genannten Auction-Rate-Securities stellt ein weiteres Kapitel in der Kreditkrise dar, unter der die internationale Bankenwelt seit dem vergangenen Jahr leidet. Einigen Banken wird vorgeworfen, Anleger über Risiken getäuscht zu haben. Sie hätten diese Papiere Anlegern als sicher und liquide angedient. Doch der 330 Mrd-USD-Markt für ARS brach durch die Finanzkrise zusammen. Einige Papiere notieren derzeit nur noch bei 10% ihres Einstandspreises.
Bei ARS-Wertpapieren handelt es sich um Spezialanleihen, die von Kommunen, Universitäten, Krankenhäusern oder auch Museen ausgegeben werden, um Geld aufzunehmen. Diese Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere mit langer Laufzeit, die aber wie Kurzläufer funktionieren. Der Zinssatz wird in kurzen Abständen bei Auktionen neu festgelegt. Für die Emittenten waren diese Vehikel attraktiv, weil sie niedrigere Zinsen zahlten als für reguläre Anleihen mit langer Laufzeit.
Als erste europäische Bank hat sich die schweizerische UBS mit den US-Behörden in Sachen Auction-Rate-Securities (ARS) geeinigt. Die UBS will ARS im Umfang von 19,4 Mrd USD zurückkaufen sowie eine Geldbuße von insgesamt 150 Mio USD zahlen. Zuvor hatte bereits die Citigroup einem Vergleich mit dem New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo geschlossen und will Wertpapiere für 7,3 Mrd USD von Anlegern zurückkaufen. Auch Merrill Lynch und Morgan Stanley kündigten an, Papiere von Kunden zu übernehmen.
Hartmut Bechtold, Managing Director von True Sale International GmBH, einem Konsortium aus 13 deutschen Banken, das sich mit Markt- und Rechtsthemen im Zusammenhang mit Asset Backed Securities beschäftigt, beschreibt die ARS-Papiere als "US-amerikanisches Produkt". Er bezweifle, dass deutsche Banken diese Papiere gekauft oder verkauft hätten.
Webseiten: http://www.citi.com http://www.merrill-lynch.com http://www.ubs.com http://www.deutsche-bank.com http://www.westlb.de http://www.bayernlb.de http://www.commerzbank.de
- Von Rüdiger Schoß und Ulrike Dauer, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 117, ruediger.schoss@dowjones.com
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August 08, 2008 13:24 ET (17:24 GMT)
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