22.01.2015 17:26:48

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 22.01.2015 - 17.00 Uhr

EZB kauft Staatsanleihen: Billion für Konjunktur und Inflation

FRANKFURT - Die EZB nimmt mehr als eine Billion Euro in die Hand, um die Wirtschaft im Euroraum anzuschieben. Dazu will sie von März bis September 2016 jeden Monat Staats- und Unternehmensanleihen im Gesamtwert von 60 Milliarden Euro kaufen. Das kündigte Notenbank-Präsident Mario Draghi am Donnerstag in Frankfurt an. Das entspricht insgesamt gut 1,1 Billionen Euro - und damit deutlich mehr, als allgemein erwartet worden war. An den Finanzmärkten sorgte die Ankündigung für heftige Reaktionen. Der Euro fiel auf den tiefsten Stand seit Ende 2003 - der Dax stieg erstmals über die Marke von 10 400 Punkten.

Dänemark: Notenbank senkt Leitzins zum zweiten Mal in vier Tagen

KOPENHAGEN - Die dänische Notenbank hat ihren Leitzins am Donnerstag in Reaktion auf die neue Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB) zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen reduziert. Die Währungshüter reduzierten ihren Einlagensatz von minus 0,2 auf minus 0,35 Prozent, wie sie am Donnerstag mitteilten. Erst am Montag hatte die Notenbank den Satz reduziert, um die eigene Währung weniger attraktiv für Anleger zu machen.

IWF-Chefin Lagarde lobt EZB-Chef Draghi - Anleihekäufe helfen

WASHINGTON - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat das Milliardenprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Kauf von Staatsanleihen gelobt. Das Programm werde helfen, "die Kreditkosten in der Eurozone zu senken, die Inflationserwartung zu erhöhen und das Risiko einer in die Länge gezogenen Phase niedriger Inflation zu reduzieren", sagte die IWF-Chefin Christine Lagarde am Donnerstag laut einer in Washington verbreiteten Mitteilung. Allerdings müsse die lockere Geldpolitik auch durch wirtschaftspolitische Entscheidungen unterstützt werden, mahnte Lagarde. Dazu gehörten Strukturreformen und die Ankurbelung der Nachfrage.

Merkel: Deutschland bleibt auf Reformkurs - Hilfe für Griechenland

DAVOS - Ungeachtet der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu milliardenschweren Anleihenkäufen bleibt Deutschland bei seinem Spar- und Reformkurs. Das betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag vor Top-Managern und Spitzenpolitikern beim Weltwirtschaftsforum in Davos. "Ich lege Wert darauf, dass wir unser Feld eher noch entschiedener bestellen, als dass wir uns darauf verlassen, dass das Zeitkaufen durch andere Maßnahmen uns irgendwie von dem Thema Strukturreformen befreien wird."

Devisen: Euro fällt nach EZB-Ankündigung auf tiefsten Stand seit Ende 2003

FRANKFURT - Der Euro (Dollarkurs) ist am Donnerstag nach der Ankündigung eines breit angelegten Anleihekaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) auf den tiefsten Stand seit mehr als elf Jahren gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel am Nachmittag bis auf 1,1453 Dollar - so wenig kostete der Euro zuletzt im November 2003. Vor der Bekanntgabe der EZB-Entscheidung, massiv Anleihen zur Ankurbelung der Wirtschaft kaufen zu wollen, lag der Euro noch deutlich über der Marke von 1,16 Dollar.

Bankenverband: EZB dramatisiert Lage im Euro-Raum unnötig

BERLIN - Der Bankenverband hält die geplanten Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) für überzogen. Die EZB dramatisiere die Preis- und Wirtschaftsentwicklung im Euro-Raum unnötig. "Nutzen und Risiken der Niedrigzinspolitik geraten allmählich in eine ungünstige Schieflage", sagte Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer am Donnerstag. Auf keinen Fall dürften die Euro-Staaten nun der Illusion erliegen, die mit dem Aufkaufprogramm verbundenen Zinserleichterungen reichten aus, um bei nötigen Strukturreformen die Hände in den Schoß legen.

Kieler Institut kritisiert EZB-Entscheidung zu Anleihe-Käufen

KIEL - Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) hart kritisiert, massenhaft Anleihen von Euro-Staaten zu kaufen. "Die EZB untergräbt damit die Anreize für eine nachhaltige Haushaltsdisziplin und Schuldenpolitik", erklärte IfW-Präsident Dennis Snower am Donnerstag. Da die EZB Anleihen unterschiedlicher Länder auf ihre Bilanz nehme, ebne sie Zinsunterschiede ein und verzerre damit die Risikosignale für diese Länder.

Merkel betont Unabhängigkeit der EZB und fordert Strukturreformen

DAVOS - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank (EZB) betont. "Was immer für eine Entscheidung die EZB fällt, sie darf nicht davon ablenken, dass die eigentlichen Wachstumsimpulse durch vernünftige Rahmenbedingungen durch die Politik gesetzt werden müssen und auch gesetzt werden können", sagte sie beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Merkel verwies auf Reformanstrengungen in Euro-Ländern wie Italien und Frankreich. "Aber wir haben auch schon viel Zeit verloren, und die Zeit drängt.

USA: FHFA-Hauspreisindex steigt stärker als erwartet

NEW YORK - In den USA sind die Hauspreise im November stärker gestiegen als erwartet. Zum Vormonat seien die Preise um 0,8 Prozent geklettert, teilte die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Donnerstag in New York mit. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Preise um revidiert 0,4 Prozent (zuvor 0,6 Prozent) gestiegen.

/rob/fr

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