03.05.2015 10:35:40

Deutsche-Bank-Co-Chef Fitschen will sich vor Gericht gegen Betrugsvorwurf wehren

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Im Strafprozess um versuchten Betrug im Fall Kirch hat am Dienstag (5. Mai) der angeklagte Co-Chef der Deutschen Bank (Deutsche Bank), Jürgen Fitschen, das Wort. Zum Prozessauftakt vergangene Woche hatte die Staatsanwaltschaft ihm und vier Ex-Managern aus der Führungsriege der größten deutschen Bank schwere Vorwürfe gemacht: Sie sollen vor vier Jahren versucht haben, das Oberlandesgericht München zu täuschen, um Schadenersatzzahlungen der Deutschen Bank für die Pleite des Medienkonzerns Kirch abzuwehren. Die Anklage sieht darin versuchten Prozessbetrug in einem besonders schweren Fall.

Am zweiten Tag des Prozesses vor dem Landgericht München haben Fitschen und die anderen Angeklagten die Gelegenheit, sich zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft zu äußern. Fitschen will dies nach Angaben seines Anwalts Hanns Feigen auch tun. "Herr Fitschen wird sich auf die Anklage erklären und deutlich machen, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe ausnahmslos unbegründet sind", hatte er nach der stundenlangen Verlesung der Anklage am vergangenen Dienstag erklärt.

Auch andere Verteidiger hatten die Vorwürfe in einer ersten Stellungnahme als haltlos zurückgewiesen und die Ermittlungsarbeit der Staatsanwälte kritisiert. Fitschens Verteidiger warf der Behörde vor, entlastende Dokumente monatelang zurückgehalten zu haben. Fitschen werde in dem Prozess nur auf Fragen der Richter antworten, weil an der Objektivität der Staatsanwaltschaft massive Zweifel bestünden.

Angeklagt sind neben Fitschen auch seine beiden Vorgänger Rolf Breuer und Josef Ackermann sowie Ex-Aufsichtsratschef Clemens Börsig und der ehemalige Vorstand Tessen von Heydebreck. Alle fünf haben aus Sicht der Staatsanwaltschaft einen gemeinsamen Tatplan verfolgt, um die Richter im Kirch-Verfahren mit übereinstimmenden Aussagen zu täuschen. Fitschen war nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft zwar keine treibende Kraft, habe aber auch nichts unternommen, um seine Kollegen zu stoppen. In seiner eigenen Aussage vor Gericht habe er sich durch vage und unschlüssige Angaben um die Wahrheit gedrückt./dwi/DP/zb

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