24.01.2013 12:18:30

DER AKTIONÄR Online Tipp des Tages: Auferstanden aus Ruinen ...

"Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt", so begann der Text der Nationalhymne der DDR, die ja bekanntermaßen nicht mehr eigenständig ist, da sie dazu wirtschaftlich nicht mehr in der Lage war. In den vergangenen Monaten wurde beispielsweise in der FTD die Situation Griechenlands bereits mit der in der damaligen DDR verglichen. Die Bild-Zeitung hatte zur Problemlösung auch schon einen - eher wenig durchdachten - Vorschlag parat: ,,Ihr kriegt Kohle. Wir kriegen Korfu." Allen Anschein nach wird Griechenland aber nun dennoch alle seine über 3.000 Inseln behalten und kein Teil der Bundesrepublik werden - und erhält dennoch Unterstützung durch die Troika bestehend aus EZB, Europäischer Union und dem Internationalen Währungsfonds. Auch der Austritt aus der Währungsgemeinschaft steht - zumindest vorerst - nicht mehr zur Debatte. Zwar kann angesichts der immer noch enorm hohen Staatsschulden und einer Arbeitslosenquote auf Rekordniveau noch längst nicht Entwarnung gegeben werden. Dennoch mehren sich allmählich die Anzeichen dafür, dass Griechenland wirtschaftlich betrachtet zumindest den absoluten Tiefpunkt hinter sich hat. Griechische Aktien sind en vogue Die sich aufhellenden Perspektiven für Griechenland sind an den Börsen nicht spurlos vorübergegangen. Im Gegenteil: Investoren haben die besseren Daten wieder einmal vorweggenommen. Bereits im Juni markierte der griechische Leitindex ASE sein Tief bei 471 Punkten. Seither hat er sich mehr als verdoppelt. Dadurch glückte der Ausbruch aus dem zuvor drei Jahre intakten Abwärtstrend. Kapitalflucht gestoppt? Auch die Aktienkurse der griechischen Banken haben im Zuge der Markterholung kräftig zugelegt. Wie die Banken in Resteuropa profitieren die National Bank of Greece (WKN 876 113) oder die Alpha Bank ebenfalls von der anhaltend lockeren Geldpolitik der EZB. Zudem verlieh die Aufschiebung und die Aufweichung wichtiger Bestandteile von Basel III den Geldhäusern Rückenwind. Außerdem profitieren die griechischen Institute vor allem davon, dass nun auch in Griechenland die Kapitalflucht offenbar zum Erliegen kommt. Nachdem die Kundeneinlagen ausgehend vom Januar 2011 um mehr als ein Viertel zurückgegangen waren, ist diese dramatische Entwicklung nun gestoppt worden. Seit Juni 2012 steigen die Einlagen allmählich wieder leicht an. Für Griechenlands Banken ist diese Entwicklung nahezu existenziell wichtig. Schließlich ist wie fast überall auf der Welt auch in Griechenland die Finanzierung über Kundeneinlagen eine der wichtigsten, solidesten und vor allem billigsten Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung für die Kreditinstitute. Dadurch könnte in Zukunft auch wieder die starke Abhängigkeit von der EZB verringert werden. Trotz des Kursanstiegs des ASE um mehr als 100 Prozent hat die Aktie der größten Bank des Landes, der National Bank of Greece (NBG), nur rund 50 Prozent zulegen können. Vergleicht man dies mit der Performance der griechischen Nummer 2, der Alpha Bank, die sich seit Juni verdoppelt hat, besteht bei der NBG-Anteilen noch reichlich Nachholpotenzial, zumal der Absturz der NBG von einem wesentlich höheren Niveau erfolgte. Nur ,,halbe Griechen" Noch dazu verfügt die NBG im Vergleich zu den griechischen Konkurrenten über ein Ass im Ärmel, das die Aktie zu den interessantesten Bankaktien in Griechenland macht: Während etwa die Alpha Bank fast 80 Prozent ihrer Erträge im Heimatmarkt erzielt, sind es bei NBG nur etwa 50 Prozent. Denn der Branchenprimus betreibt im boomenden Nachbarland Türkei unter dem Namen ,,Finansbank" viele Filialen, die über ein Drittel der Einnahmen generieren. Weitere 15 Prozent der Erträge steuern die Niederlassungen in vorwiegend südosteuropäischen Ländern. Die breite Aufstellung ermöglicht es der NBG, die Verluste zumindest etwas einzudämmen. Dazu sollen auch Sparprogramme beitragen. So konnten die Ausgaben für das operative Geschäft trotz des starken Wachstums der türkischen Filialen immerhin um drei Prozent gesenkt werden. Der Lohn der Sparbemühungen: 2014 dürfte der Finanzriese zumindest wieder in die Nähe einer schwarzen Null kommen. Mit einer Fortsetzung des zarten Aufschwungs der griechischen Volkswirtschaft wäre sogar der Turnaround möglich. Riskant, riskanter, NBG Die National Bank of Greece dürfte von der allmählich einsetzenden Erholung der griechischen Volkswirtschaft überproportional profitieren. Die Aktie verfügt daher über enormes Potenzial. Anlegern muss jedoch bewusst sein, dass der Kauf der Titel eine klare Wette auf eine nachhaltige Erholung Griechenlands ist. Deshalb sollten ausnahmslos sehr Mutige den Einstieg wagen, der Depotanteil sollte gering gehalten und der empfohlene Stoppkurs unbedingt eingehalten werden. Mehr Informationen, Nachrichten und Empfehlungen finden Sie im Internet unter www.deraktionaer.de

+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter www.deraktionaer.de +++ (END) Dow Jones Newswires

   January 24, 2013 05:48 ET (10:48 GMT)- - 05 48 AM EST 01-24-13

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